Namjoon
"Du sagst dir ganze Zeit schon nichts und starrst nur" erklärte mir Jungkook, weshalb ich seufzte und mich dann aus meiner Starre löste. "Ich weiß, ich fühle mich einfach elend." meinte ich nur und verschwand dann auch schon seufzend aus dem Raum. Seit gestern saß er dort unten und kein einziges Mal konnte ich mit gehen, geschweige denn ihm überhaupt in die Augen sehen.
Er war ein weitaus besserer Mensch als ich.
"Jin ich..." murmelte ich leise, als ich dann tatsächlich in dem kleinen Zimmer stand, naja, es sah schon eher aus wie eine Zelle. Und stand vor dem mehr als nur kleinen Fenster und hatte seine Hände, wie immer hinter seinem Rücken verschränkt und dennoch drehte er sich nicht zu mir.
"Du musst dich nicht erklären, das erwarte ich auch nicht. Ich habe es verdient hier zu sein, Namjoon." erklärte er und ließ mich garnicht mal einen Satz anfangen, sodass ich nur verwirrt und völlig überfordert in dem Zimmer stand und ihn ansah. Wie er dort stand und wie schön es aussah, als der Mond auf seine Haut schien. Wie es seine Haut erhellte und er wirklich majestätisch aussah. Er war so wunderschön...
"Nein... Irgend wie ja nicht... Du hast mir und diesen Leuten geholfen, auch wenn du..." "Auch wenn ich eine Seele bin. Ich verstehe schon. Ich verstehe, dass ihr Menschen das was ich bin nicht mögt, dass ihr niemals verstehen würdet was mein Vater tut. Das ist mir bewusst, auch wenn ich noch einiges über euch zu lernen habe, ich bin ein Teil von dem, was mein Vater tut. Und ich kann davon nicht einfach abhauen, weshalb ich es verdient habe nun hier zu sein" erklärte er mir aber wieder nur und endlich drehte er sich zu mir.
Dadurch dass das Mondlicht durch das Fenster direkt auf Jin schien, funkelten seine blauen Augen noch viel schöner als sonst. Wieso war ich eigentlich so verdammt scheisse und konnte für ihn nicht das selbe tun, wie er für mich.
"Du solltest wissen, dass ich gerade weiß, was Du denkst. Nicht, weil ich es wissen wollte. Um ehrlich zu sein kann ich mir garnicht genau erklären, wieso ich deine Gedanken hören kann" meinte er auf einmal und zog mich so aus meinen Gedanken und sorgte dafür, dass ich ihn etwas unsicher ansah. Er stand noch genau so da wie davor, hatte seinen Blick wie so oft nicht geändert und dennoch fühlte ich mich nicht unwohl.
"Wie... Wann kannst du denn Gedanken lesen?" fragte ich also etwas unsicher und ging einen Schritt auf ihn zu, dennoch bewegte er sich weiterhin kaum. Stand da wie eine Statue, die schönste, die ich jemals gesehen hatte...
"Wenn die Person es mir erlaubt. Für dich würde es wohl bedeuten, dass du dich entweder wohl bei mir fühlst, mir vertraust, was ich ausschließen möchte, oder es liegt an tiefgründigeren Gefühlen" erklärte er mir und so ging ich wieder einen Schritt auf ihn zu, versuchte dabei das leichte Kribbeln in meinem Bauch zu ignorieren. Denn gerade schüchterne mich seine Art dann doch ein...
"Was... Definierst du unter... Tiefgründigeren gefühlen?" hakte ich nach und schluckte schwer, als ich direkt vor ihm stand und tief in seine blauen Augen sah, die ich vor ein paar Wochen noch verabscheut hatte. Aber jetzt, wo ich sie mir so ansah fand ich keinen Grund mehr, wieso ich sie verabscheuen sollte...
"Liebe. Oder auch Zuneigung. Dass die Person bereit ist, eine tiefere Bindung mit der anderen einzugehen" sagte er kurz und knapp und wieder verzog er dabei kein einziges Mal das Gesicht. Aber ich nahm es nicht persönlich, nicht mehr... Alles was ich tat, was mir etwas unsicher auf die Lippe zu beisen und meinen Blick zu senken. Mir war gerade wirklich unendlich heiß geworden und das Kribbeln war die ganze Zeit vorhanden gewesen, weshalb ich erst einmal tief Luft holte.
"Und wieso... Kann ich dann deine nicht lesen?" fragte ich dennoch und sah ihn dann endlich schmunzeln, sodass auch ich etwas breiter grinsen musste. "Nun also, ich denke nicht dass du gerne das wärst, was du verabscheust, Namjoon" sagte er aber und so senkte ich meinen Blick wieder ein wenig und seufzte leise. Denn um ehrlich zu sein, hatte er irgend wie recht. Aber irgend wie auch nicht...
"Ich verabscheue dich nicht. Das hab ich, am Anfang und um ehrlich zu sein kann ich mir nicht vorstellen, dass ich all die anderen Seelen mögen würde, aber... Dich verabscheue ich nicht" erklärte ich also und schluckte schwer, vorallem weil mich Jin dieses Mal irgend wie anderst ansah. Als wüsste er etwas, was ich noch nicht wusste. Vielleicht würde er es mir ja sagen, aber so wie ich ihn kannte, würde er einen guten Weg finden dem auszuweichen.
"Ich weiß, Namjoon. Doch eigentlich solltest du das. Denn du solltest nicht deine Anziehung mir gegenüber über diese Menschen stellen. Und irgend wann, würdest du vielleicht wählen müssen und vor diese Wahl will und kann ich dich nicht stellen" redete er weiter und verwirrte mich damit nurnoch mehr. Ich sah ihm weiterhin in die Augen und versuchte irgend etwas zu erkennen, aber alles was ich sah war der normale Blick, den ich immer in seinen Augen erkennen konnte.
Und jetzt machte es mich dann doch ein wenig traurig. Auch wenn ich das nicht einmal wollte, denn er hatte ja Recht, dass es absurd war und ich es lassen sollte, aufhören sollte die Nähe des älteren zu suchen, aber irgend etwas hielt mich davon ab.
"Aber was, wenn ich das eine nicht verlieren will, das andere aber genau so wenig?" fragte ich rhetorisch doch Jin senkte seinen Blick nur ein wenig und seufzte leise.
"Du wirst das andere nicht haben können. Man kann nicht alles haben, was man möchte, dass muss auch ich einsehen, Namjoon. Aber da mein Verstand anderst funktioniert als deiner, weiß ich, dass ich dir damit weh tue, mit dem was ich sage und dass du mich dafür dennoch hassen wirst. Denn das funktioniert nicht so einfach, wie du es dir vorstellst..." sagte er dann das, was ich erwartet hatte.
Und wieder hatte er Recht, denn ich ballte meine Hände nur zu Fäusten und spannte meinen Unterkiefer an.
Denn ich wollte nicht einfach so aufgeben. Er aber gab mir keine Wahl, sondern entschied für uns beide.
~
Well
Vielleicht isses ja besser so? ;]
DU LIEST GERADE
Souls // 𝑁𝑎𝑚𝑗𝑖𝑛 ✓
Fanfiction𝐸𝑖𝑛𝑒 Welt die von Kreaturen beherrscht wird, die sich die Körper der Menschen nehmen und sie zu ihrem Eigentum machen. Ein Alptraum nicht? Nur blöd wenn dieser Albtraum in nur ein paar Wochen zu schlimmer Realität für Kim Namjoon wurde. »𝐷𝑢 �...