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Namjoon

Ein zweites Mal heute hörte ich wie die Tür auf ging und dieses Mal aber Jin herein kam und leise wieder die Tür schloss. Ich lag auf seinem Sofa, mit dem Blick an die Decke obwohl nebenher der Fernseher lief. Auch wenn ich mich fragte ob Jin den jemals benutzt hatte.

"Wie geht es dir?" ertönte Dann auch seine schöne Stimme und als ich zur Seite sah erkannte ich ihn auch. Er hatte sich etwas schräg von mir gesetzt und brachte mich dazu, mich auch wieder aufzusetzen, damit ich ihn besser ansehen konnte. Jedoch war mein Blick dabei die ganze Zeit gesenkt, wenn ich daran dachte was gestern passiert war...

"Wie soll es mir gehen? Du bist einfach gegangen..." sagte ich und murmelte ich fast nur so vor mich her, sodass ich ihn wieder seufzen hören konnte. Er kam etwas näher auf mich zu und saß am Ende dann fast neben mir, sodass ich tiefer in seine blauen Augen sehen konnte.

"Ich konnte nicht, Namjoon. Ich konnte nicht bei dir bleiben, weil ich mit dem Gefühl nicht leben kann, dass ich dir weh getan habe. Du magst es vielleicht nicht zugeben, aber so war es. Das, was wir haben funktioniert nicht. Das was du fühlst ist für deinen menschlichen Körper zu viel, weil er nicht weiß wie er damit umgehen soll, mit all dem, was für eine Seele normal wäre" erklärte er mir und so biss ich mir etwas unsicher auf meine Unterlippe und senkte meinen Blick.

"Also... Müsste ich eine Seele werden, wenn ich dir nahe kommen will?" fragte ich unsicher und sah dann wieder zu ihm auf, nur um in sein besorgtes Gesicht zu sehen, so hatte er mich gestern auch angesehen. "Namjoon, das ist das letzte, was ich für dich will. Es ist wirklich das beste, wenn wir uns voneinander fern halten..." meinte er, doch ich schüttelte wieder nur den Kopf.

"Nein, dann passiert wieder genau das selbe wie gestern. Ich kann mich nicht von dir fern halten und du dich von mir auch nicht..." erklärte ich und er nickte nur verstehend und plötzlich spürte ich dann auch seine Hand auf meinem Oberschenkel. Er tat nichts, hatte sie einfach nur so hin gelegt und brachte mich dazu, ihm tief in die Augen zu sehen.

"Ich denke, ich muss mir wirklich eingestehen, dass es nicht anderst vorhergesehen ist..." seufzte er wieder und so sah ich ihn etwas unsicher an und wusste nicht genau, was ich sagen sollte. "Und... Was machen wir jetzt?" fragte ich etwas unsicher, doch Jin schmunzelte nur ein wenig und auf einmal kam er etwas näher auf mich zu.

"Ich denke, wir sollten das tun, was du die ganze Zeit schon tun willst. Nur... Etwas langsamer und vorsichtiger..." erklärte Jin und so schmunzelte ich auch leicht, auch wenn ich noch ein wenig verwirrt war und fing an zu kichern, als ich dann auch unter ihm auf dem Sofa lag. Ich hatte meine Beine so breit gemacht, sodass er sich zwischen diese legen konnte und so ganz auf mir lag. Er hatte seine Hände, so wie gestern, direkt neben meinem Kopf platziert und sah mir tief in die Augen.

"Du denkst aber schon ganz schön weit..." lachte er leicht und kam mir dann etwas näher, platzierte einen wirklich kurzen Kuss auf meinen Lippen und gerade sah er wirklich viel unbeschwerter aus, als davor. "Jin aber... Was ist... Mit dir? Wenn wir so weiter machen... Ich meine..." doch weiter kam ich garnicht, da hatte er sich schon von mir gelöst und entfernte sich wieder so weit von mir, sodass er wieder saß und ich mich mehr als nur verwirrt auch wieder aufsetzte.

"Habe ich etwas falsches gesagt-" "Deine Eltern. Namjoon, ich habe dir etwas verschwiegen." unterbrach er mich aber und so sah ich ihn nur mit geweiteten Augen an und wusste nicht genau, wovon er gerade sprach. "Wie... Wie kommst du darauf?" fragte ich also nur verwirrt, doch er seufzte wieder nur.

"Ich sehe dabei zu, wie dein Vater gequält wird. Deine Mutter arbeitet als Seele für meinen Vater, deiner jedoch wird Tag für Tag gequält." sagte er dann einfach und so riss ich nurnoch weiter meine Augen auf und konnte nicht glauben, was er gesagt hatte. "Und... Du tust nichts? Du weißt, dass er mein Vater ist und siehst einfach nur zu?" fragte ich wütend und stellte mich dann hin, versuchte die Tränen die mir gerade aufkamen zu unterdrücken, ballte meine Hände zu Fäusten.

"Ja, Namjoon. Ich kann auch nicht immer und immer wieder gegen die Regeln verstoßen, die mein Vater mir gibt, auch wenn ich das gerne würde." wollte er sich erklären, doch ich schüttelte wieder nur meinen Kopf. "Wie lange weißt du schon, dass er mein Vater ist? Wie lange hast du mich angelogen??!" rief ich fast und so seufzte Jin ein erneutes Mal, öffnete seine Lippen einen Spalt.

"Namjoon, wenn ich es dir gesagt hätte, dann-" "Dann hätte ich mich niemals auf dich eingelassen!" rief ich, doch er schüttelte dieses Mal tatsächlich seinen Kopf und seufzte wieder. "So wie ich dich kennen gelernt habe, hättest du mich um Hilfe gebeten. Aber ich kann dir nicht immer helfen, Namjoon. Ich bringe nicht nur dich in Gefahr, ich bringe auch mich selbst in Gefahr. Du weißt wenig über das was ich bin, also urteile nicht" sagte er und all das machte es nurnoch schlimmer.

Ich spannte wütend meinen Kiefer an, ballte meine Hände nurnoch mehr zu Fäusten und sah ihm zu, wie er aufstand und nun wieder direkt vor mir stand.

"Ich soll nicht urteilen? Wirklich? Du verschweigst mir, dass mein Vater am Leben ist und du ihn verdammt nochmal quälst und ich soll nicht urteilen?" fragte ich nur wütend, doch Jin behielt seinen sanften Gesichtsausdruck.

"Willst du es hören, Namjoon? Willst du hören, wie es ist? Wieso du hier stehst, wieso du her gekommen bist und wieso du so reizbar bist? Willst du es wirklich wissen?" fragte er dann fast ein wenig gereizt, sodass ich ihn mit großen Augen und etwas ungläubig ansah, denn so hatte er bis jetzt kein einziges Mal mit mir geredet.

Also spannte ich wieder nur meinen Kiefer an und versuchte meine Tränen weg zu blinzeln.

"Dann musst du dir auch den Konsequenzen bewusst sein. Denn so wie du dich verhälst, Namjoon, unterschätzt du das, was ich bin. Du unterschätzt das, was ich aushalte damit es dir gut geht, damit du ein Leben führen kannst ohne all das hier, ohne mich." meinte er dann wieder und so entspannte sich auf einmal wieder alles in mir, meine Hände öffnete ich und meinen Tränen ließ ich dieses Mal freien Lauf.

"Ich tue mehr für dich, als du weißt. Auch, wenn es für mich schwer ist, und ich kann dir nicht einmal sagen wieso, weil ich dir dann etwas nehme, was dir niemand nehmen sollte. Also hör auf über mich zu urteilen, Namjoon. Für dich mag ich nur eine Seele sein, die die Welt eingenommen hat in der du lebst, die zu feige ist, gegen seinen Vater anzugehen, aber das kann ich nicht. Und du verstehst nicht wieso, dann urteile nicht. Urteile nicht über das, was ich für dich fühle.

Urteile nicht über das was ich bin, Namjoon."

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That was hard to write





Souls // 𝑁𝑎𝑚𝑗𝑖𝑛 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt