Souls // 𝑁𝑎𝑚𝑗𝑖𝑛 ✓

-21-

Namjoon

"W-wie...?" fragte ich nur unsicher und biss mir auf die Unterlippe, als ich mir nochmal die Worte durch den Kopf gehen ließ, die Jin gerade ausgesprochen hatte. "Deine Gedanken. Ich kann sie hören." erklärte er mir nur wieder und so nickte ich verstehend, schluckte wieder schwer und merkte, wie mir so langsam wirklich heiß wurde.

Denn es war dann doch ein wenig peinlich zu wissen das Jin sehen konnte, woran ich gedacht hatte. Wie ich daran gedacht hatte, wie seine Hände sich auf meiner Haut anfühlen würden, wie er mich fühlen lassen könnte.

"Ich also... Es war nur ein Gedanke..." murmelte ich also leise und sah die ganze Zeit nur auf meine Hände, da ich mich um ehrlich zu sein nicht mehr traute in sein Gesicht zu sehen. Vorallem, dass ich immernoch daran dachte, obwohl er gemeint hatte, dass ich mich irgend wann vielleicht entscheiden müsste und sowas würde uns beide wohl nurnoch enger zusammen bringen. Viel viel enger...

Für mich wäre es so besonders, es mit ihm zu tun... Also sollte ich es vielleicht doch lassen... Auch wenn ich eigentlich nichts lieber wollte als das...

"Ein sehr intimer Gedanke" schmunzelte Jin leicht, was ich an seiner Stimme heraus hören konnte, sodass ich doch sofort wieder zu ihm aufsah und erkannte, wie seine Augen leicht funkelten, da er leicht grinste. "A-also ich... Denk jetzt bloß nicht falsch von mir" lachte ich also leise und sah Jin die ganze Zeit sanft lächeln, was mein Herz erwärmte. Es war wirklich zum Staunen wie schnell er es geschafft hatte, dass ich für ihn gefallen war...

"Wie könnte ich nur" provozierte er ein wenig, sodass ich leise kichern musste und dann war es wieder eine Weile still. Wir sahen uns einfach nur an, keiner sagte irgend etwas und alles was ich nach einer Weile spüren konnte, war seine Hand auf meinem Oberschenkel. Und sofort huschte mein Blick da hin und alleine dass er mich berührte ließ irgend wie alles in mir explodieren, sodass ich wieder etwas hilflos zu ihm hoch sah.

"Siehst du, du bist ein Mensch, ich eine Seele. Eine Seele würde nicht so stark darauf reagieren wie du. Du reagierst viel zu stark alleine schon bei dieser kleinen Geste. Ich will nicht, dass du Schmerzen wegen mir haben musst, nur weil ich genau so gerne mit dir schlafen würde wie du. Es ist nicht gut, für keinen für uns und vorallem nicht für dich. Ich weiß nicht, wie es so gekommen ist, wie es letztendlich ist, aber ich werde dir nicht weh tun" sagte er dann auf einmal und bei jedem Wort weitete ich meine Augen ein wenig mehr.

"Ich kann dir nicht weh tun." wiederholte er sich dann wieder, senkte seinen Blick wieder ein wenig und sah so nicht, wie ich ihn fast entsetzt ansah. Er wollte seine Hand weg nehmen, was ich auch zuließ, aber nicht lange. Ich rutschte noch etwas näher an ihn heran und legte meine Hand auf die Stelle, wo bei dem Mensch das Herz war. Und so wie es aussah besaß er auch genau so eins, wie jeder Mensch auch.

Denn ich konnte es schlagen hören. "Namjoon du-" "Nein. Nein, ich will es sehen, Jin. Ich will sehen, was ich mit dir mache" unterbrach ich ihn aber und so sagte er auch tatsächlich nichts mehr. Ich sah, wie er schwer schluckte und dann aber langsam seine Augen schloss. Zuerst sah ich ihn einfach nur verwirrt zu, sah wie er leise seufzte und seine Hand dann auf meine legte.

Und dann passierte wieder etwas, was zu schön war um es zu erklären.

Es war so, als würde sein Herz leuchten. Die Stelle um sein Herz erhellte sich in einem weißen Ton, sodass ich erkennen konnte, wo sein Herz lag. Es strahlte mich förmlich an und von seinem Körper ging wieder diese Wärme aus, die ich auch gespürt hatte, als ich ihn geküsst hatte. Also starrte ich mit großen Augen auf das, was gerade passierte.

Wie meine Hand auf seiner Brust lag und ich durch sein weißes Hemd erkennen konnte, wie sein Herz leuchtete. Wie die Stelle auch um sein Herz leuchtete und es war so, als würde er mir wieder so nah sein, dabei hatte ich meine Hand lediglich auf seiner Brust. Ich konnte hören wie Jin regelmäßig atmete, wie er seine Augen geschlossen hatte und meine Hand auf die Stelle drückte, wo sein Herz lag. Auf meiner Hand war seine, die er sanft auf meine gelegt hatte.

Es war wirklich überwältigend, dabei war glaube ich diesmal nicht ich derjenige, der alles fühlte, sondern er. Zwar durfte ich es auch spüren, wie sein Herz, seine Seele sich für mich öffnete und anfing zu leuchten. Es war eine Mischung aus Blau und Weiß, erhellte uns beide und brachte meine Augen zum Funkeln.

Und wieder war es viel zu schnell vorbei. Jin nahm meine Hand wieder von seiner Brust und dennoch hielt er sie fest, mit beiden seiner Hände. Er öffnete ganz langsam wieder seine Augen und sah in meine, wieder konnte ich diese verschiedenen Farben in seinen Augen erkennen. Als könnte ich das Universum in ihm sehen.

"Wieso... Wieso willst du all das nicht? Du weißt nicht, wie schön und... Wie unbeschreiblich ich das fand... Am liebsten würde ich garnichts anderes mehr spüren... Wieso also willst du es nicht? Du kannst mir nicht sagen, dass du es nicht auch wunderschön findest" meinte ich leicht aufgebracht und spürte dann wieder die Tränen in meinen Augen, da er mich nur mit gesenktem Blick ansah.

"Ich will es, Namjoon. Ich will nichts lieber als das, wirklich nicht. Du kannst dir vielleicht nicht vorstellen was in mir passiert ist, auch als wir uns geküsst haben und auch gerade, auch weil ich es dir nicht erklären kann. Aber es ist besser für dich, wenn ich Schmerzen habe, anstatt das du ein Leben haben musst, dass du nicht willst" sagte er und so runzelte ich nur verwirrt die Stirn, sah, wie er aufstand. Und dennoch konnte ich nicht anderst, als eine Träne zu verlieren.

Also stand ich selbst auch auf, stellte mich etwas wütend vor ihn und hallte meine Hände zu Fäusten. "Du entscheidest wieder für mich! Immer und immer wieder tust Du das selbe, dabei weißt Du es nicht! Wenn Du es doch genau so sehr willst, dann nimm es verdammt nochmal! Schlaf... Schlaf mit mir" hauchte ich am Ende fast verzweifelt und schien in ganz schön auf die Probe zu stellen.

Denn er wusste, was es für Konsequenzen haben würde.

"Ich will nichts lieber als das, dennoch werde ich es nicht. Es ist besser für dich, vorallem für dich."

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