Immer noch Kanada

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Müde schlurfte ich die Treppe runter.

"Lässt du dich auch noch mal blicken"-Dylan amüsiert. Ich sah die drei am Tisch sitzen und Kaffe schlürfen.

"Die Sporttage warn zu viel für mich"-ich müde und goss mir eine Tasse Kaffee ein.

"Gut! Dann gehen wir beide heute shoppen!"-Elena. Augenblicklich war ich hellwach und nickte begeistert.

"Und wir?"-Charlie eingeschnappt.

"Kommt mit?"-El.

"Aber-" "Kein 'aber' Schatz, die letzten zehn Tage haben wir nach eurer Nase getanzt"-unterbrach sie ihren Freund.

"Und die drei Tage haben wir nach eurer Nase getanzt"-Dylan zu seiner Verteidigung.

"Ja, aber wir haben ganze zehn Tage euren Quatsch gemacht"-ich.

"Wollt ihr uns echt den letzten Tag unseres Urlaubs versauen?"-Charlie quengelnd.

"Anziehen. Hopp!"-El und ich. Die beiden schlurften die Treppen hoch und wir zogen uns unsere dünnen Mäntel über. Ich holte Dexter aus dem Garten und dann waren die Jungs auch schon fertig. Wir teilten uns auf die zwei Autos auf, die uns zur Verfügung standen und fuhren damit in die Innenstadt.

"Du bist mir was schuldig"-Charlie und lenkte das Auto in die Tiefgarage. Er guckte in den Rückspiegel ob Dylan hinterher gekommen war.

"Und was?"-ich.

"Noch so ne' geniale Nacht wie am zweiten Tag"-er. Ich sah ihn mit meinem dein-ernst-jetzt-Blick an. Er lachte nur heiser.

"Das meine ich ernst"-er.

"Und was wenn nicht?"-ich provozierend.

"Du lehnst sowas nicht ab Babe. Das weiß ich"-er grinsend. Recht hatte er. Gespielt eingeschnappt, verschränkte ich meine Arm vor der Brust und sah demonstrativ aus dem Fenster. Charlie parkte das Auto ein und ich spürte seine Blicke auf mir.

"Ey du eingeschnapptes Etwas"-er frech. Ich sah ihn immer noch nicht an. Plötzlich spürte ich wie er mit einer Hand meinen Kopf in seine Richtung drehte. Ich sah ihm in seine blauen Augen und er küsste mich liebevoll auf die Stirn.

"Schatz, wir sind jetzt wieder in der Öffentlichkeit und können nicht einfach so abtauchen. Wir sind den Medien wieder ausgesetzt"-hauchte er. Ich nickte.

"Leider."-ich leise.

"Schaffen wir schon"-er lächelnd und stieg aus. Erst ließ er Dexter aussteigen und danach öffnete er mir Gentleman-like die Tür. Ich lächelte ihn an und nahm meine Handtasche von der Rücksitzbank. Ich verschränkte meine Finger mit Charlie's und wir gingen gemeinsam mit Dylan und El ans Tageslicht. Wir gingen durch die überfüllte Stadt und trennten uns nach einiger Zeit. Die herbstliche Luft in Vancouver, wurde mehr und mehr zu kälterer Winterluft.

"Meinst du, wir kommen im Winter wieder?"-ich.

"Ich weiß es sogar"-er und zog mich liebevoll über die Straße. Er hatte Dexter an der Leine und steuerte den Tommy Hilfiger Store an.

"Und wieso?"-ich.

"Weil ich auch Dexter eine Freude machen möchte"-er. Ich sah ihn mehr als fragend an.

"Dylan und ich haben die Sache mit dem Polizeihund von Geburt an hinterfragt"-er.

"Und?"-ich und folgte ihm in das Geschäft.

"Dexter hat vier Monate seines Lebens als Welpe bei seiner Familie in Kanada verbracht. Ein großes Rudel"-er.

"Und was haben die mit unserem Urlaub zutuen?"-ich.

"Wir werden Dexters alte Heimat besuchen und vielleicht trifft er ja seine Familie wieder"-Charlie.

"Uii. Danke!"-ich und fiel meinem Freund um den Hals. Er lächelte nur und gab mir einen Kuss aufs Haar. Dann gingen wir wieder aus dem Store, da Charlie nichts fand was ihm gefiel. So ging es noch einige Stunden weiter und manchmal kauften wir etwas. Ich selbst hatte tatsächlich einige Paparazzo gesehen und auch einige Fans hatten Charlie gesehen. Wir nahmen es gelassen, da wir eh bald wieder in das Scheinwerferlicht treten werden. Diese zwei Wochen waren sehr erholsam gewesen. Morgen würde es wieder nach Washington gehen und dann zu einigen Interviews und auf den roten Teppich. Dann Anfang November würde es nach Los Angeles gehen auf eine Veranstaltung für Freunde von Mom und Dad. Dort würde eine große Trauerfeier für Lazaro und Bacardi sein und für Mom's wahren Daddy. Ich hatte meinen leiblichen Opa nie kennengelernt. Auch wenn ich es mir sehr gewünscht hatte. Ich hatte nur seinen Hund kennengelernt. Lio. Der Golden-Retriever. Auch an ihn wird an diesem Tag erinnert werden, genauso wie an Dust, das jüngste Opfer. Lio, Lazaro, Opa, Bacardi und Dust. Sie sind der Anlass für dieses Event, auf das viele Promis und Freunde unserer Familie geladen waren. Auch Ciara und Danny waren geladen. Denn sie kannten Dust, Bacardi, Lio und Lazaro. Ich war gespannt was alles passieren wird. Daddy und Mommy hatten ein riesiges Hotel in der Stadt gemietet.
"Yana, kommst du?"-Charlie und zog leicht an meiner Hand. Ich nickte und folgte ihm schweigend. Wir drängelten uns durch eine Menschenmasse und bogen ab in den nächsten Nike Store. Dort trafen wir Dylan und El. Gemeinsam ging es in ein Restaurant. Wir setzten uns und bestellten unser Essen.
"Und wie war's?"-El zu mir.

"Gut gut. Haben auch einige Fans getroffen. Bei euch?"-ich.

"Auch gut. Nur ich war nachher so müde"-sie und sah auch nicht gerade top fit aus.

"Vielleicht solltet ihr nachts mal mehr schlafen"-ich frech grinsend.

"Yana"-sie lachend. Die Jungs sahen uns fragend an, widmeten sich dann aber wieder ihrem Fußball-Gespräch.

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Nun saß ich mit Elena zusammen am Abend in unserem Haus. Die Jungs waren noch feiern gegangen, wir machten uns einen entspannten Abend mit Dexter.

"Yana?"-El.

"Ja?"-ich und sah vom Fernseher zu ihr. Sie starrte auf das Bild auf dem Couchtisch, das wir von zu Hause mitgebrachten hatten.

"Im November ein Jahr?"-hauchte sie. Ich sah traurig auf das Bild und hielt inne.

Flashback

Ich drängelte den Mistkerl mit Yunker's Körper weg und hielt ihn so in Schach. Der Mann wehrte sich und ich musste Yunker oft wenden, damit der Typ sich nicht irgendwo festhalten kann und mich runterzieht. Daddy verkloppte Paul. Dust wuselten mit um die Beine des Drogendealers. Noah wehrte sich und Kyle schlug ihm eine rein. Da ich auch noch Quentin am Zügel hielt und er sich auch drehte, musste Kyle aufpassen das er nicht einen Huf von Quentin abbekommt. Ein Schuss ertönte und Quentin sprang leicht panisch nach hinten, doch als die Sirenen zu hören waren ging er auf Noah zu. Der sah nun verängstigt aus und versuchte irgendwie zu entkommen, doch Kyle verpasste ihm noch eine. Plötzlich ertönte ein weiterer Schuss und ein Art Schrei. Ich hielt inne. Der Klang des Schreies kam mir so bekannt vor. Sehr bekannt. Langsam drehte ich Yunker und sah den blutverschmierten Körper auf dem Asphalt liegen. Mein Hund.

Flashback Ende

Ich sah Elena an und nickte.

"Ja. Im November ein Jahr"-ich.

Together, we are strongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt