Day with Dad

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Wintersong - Sarah McLachlan

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Der 20. Dezember. Bald wäre das Interview vor dem ich lange Angst hatte. Ich würde in einer Fernsehsendung auftreten die sich selbst 'Zurückblicken aufs letzte Jahr' nennt. Tja, in diesem Jahr ist auch viel bei den Monkeys passiert und ich würde die Monkeys vertreten. Um den Kopf freizubekommen wollte ich heute in Ruhe mit den Hunden Zeit verbringen. Dad würde mich mit Oreo begleiten.

"Yana?"-Aiden

"Ja? Was ist?"-ich.

"Hast du noch weiße Klamotten zum Waschen?"-er.

"Liegen im Wäschekorb!"-ich und schüttelte lächelnd den Kopf. Die Jungs übernahmen mehr und mehr den Haushalt. Eine erleichternde und lustige Erfahrung für mich. Es klingelte an der Haustür und Dexter und Chocolate stürmten bellend durch die Wohnung. Chocolate schaffte nicht ganz die Kurve durch den Türrahmen von der Küche aus in den Flur und driftete einwenig ab. Ich ging grinsend zur Haustür und die Hunde begrüßten Dad und Oreo.

"Jungs! Ich bin weg"-rief ich.

"Jo"-Louis aus dem Wohnzimmer. Daddy würde meinen geliebten VW Transporter fahren, den wir damals aus San Francisco mitgenommen hatten.

"Und? Alles okay in der WG?"-Dad währenddessen ich die Hunde einlud und neben ihm auf dem Beifahrersitz platz nahm.

"Alles bestens. Die Jungs machen immer mehr im Haushalt mit"-ich lächelnd. Daddy schüttelte lachend den Kopf und startete den Wagen.

"Was war eigentlich zwischen dir und Charlie den einen Tag beim KSWH?"-Daddy und fuhr durch New York, das sich von seiner vollsten Seite zeigte.

"Ich hab kein Bock, ihn den Rest meines Lebens zu ignorieren und zu verachten"-ich seufzend.

"Das finde ich gut"-er lächelnd.

"Lass uns über was anderes Reden"-ich und machte die Musik lauter. Er nickte und schloss sein Handy an die Anlage an. Das Auto wurde nun von Weihnachtsmusik gefüllt. Ich schüttelte den Kopf und sah aus dem Fenster. Wenn Weihnachten vorbei war, würde die Musik mir aus beiden Ohren kommen.

Die Fahrt zog sich in die Länge, da New York fast aus allen Nähten platzte. Als wir dann endlich auf dem Waldparkplatz parkten und ich beim Aussteigen Knöcheltief im Schnee stand, kam mein Dauergrinsen zurück. Wir ließen die Hunde aussteigen und die rannten sofort umher und tobten. Mit Daddy zusammen ging ich den Trampelpfad durch den stillen Wald. Wir redeten über Gott und die Welt. Dad erzählte mir, zu welchen Filmsets er nach Weihnachten wieder müsste, das Lou mit müsste. Er bat mich Oreo für diese Zeit aufzunehmen und ich erzählte von der nächsten Crazy Monkeys Tour durch die USA und Südamerika. Wir redeten über Weihnachen in Los Angeles und beschlossen auf dem Rückweg auf einem Weihnachtsmarkt zu halten. Dexter kam urplötzlich aus dem Gebüsch gesprungen und rannte wie ein Irrer los. Er sprang über umgestürzte Bäume und bellte aufgeregt. Plötzlich legte er sich neben einen Baumstamm und schaute aufmerksam in den Wald.

"Was hast du dem zu fressen gegeben?"-Dad verwundert.

"Der hat sein Alter völlig vergessen"-ich lachend.

"So siehts aus"-Dad und zündete sich eine Zigarette an. An einem zugefrorenem See blieben wir stehen und sahen schweigend auf ihn. Chocolate und Oreo tobten abseits von uns. Dexter saß still neben uns. Ich sah hoch zu meinem Vater der den Blick nicht vom See abwendete. Sein Gesicht war braun gebrannt, trotzdem Winter war, seine Gesichtszüge waren kantig. An seinem Augen waren kleine Falten zu sehen. Er hatte einen Dreitagebart, welchen ihn bei Frauen sehr attraktiv machte. Auf seinem Kopf trug er eine schwarze Mütze. Dad sah plötzlich in meine Richtung und seine grünen Augen trafen meine hell blauen.

"Die Augen hast du vom alten Clarkson"-er lächelnd.

"Kanntest du ihn?"-ich.

"Nein. Ich kenne ihn nur durch Bilder und war nur auf seiner Beerdigung"-er.

"Wie alt wurde er?"-ich.

"Etwas über dreißig. Sehr jung jedenfalls"-Dad und ließ seine Zigarette in den Schnee fallen. Er zertrat sie und vergrub seine Hände in den Jackentaschen.

"Was war mit Mom's Eltern damals?"-ich. Daddy seufzte und schien nachzudenken. Er kaute auf seiner Unterlippe und schien seine Gedanken zu ordnen.

"Das was damals zwischen Claire und Paul-Sam war, wurde weder mir, noch deiner Mutter je erklärt. Wieso sich die beiden trennten, wird wohl nie geklärt werden. Deine Oma blockt bei diesem Thema ab und Paul-Sam Clarkson können wir nicht mehr fragen. Die Beziehung zwischen den Eltern von Fay war, naja wie soll ich sagen, seltsam. Deine Mom hatte das Gefühl das sich ihre Eltern nie geliebt haben und bis zu einen bestimmten Lebensjahr von ihr, die perfekte Familie vorgespielt haben. Von einem Tag auf den anderen war es vorbei. Auch als die beiden bei mir und Dad einzogen, fiel einem sofort auf, das die beiden sich nur gestritten haben und übers Internet sich mit Paul-Sam gezofft haben. Bis heute hat sich das nicht wirklich geändert. Deine Mom und ich haben uns oft mit unseren Eltern gestritten und das ist der Grund weshalb ihr eure Großeltern nur selten saht. Die Beziehung zu unseren Eltern ist einfach nur schlecht. Das wollten Fay und ich in unserer Familie nicht haben"-er.

"Habt ihr ja auch nicht."-ich. Er nickte.

"Ein Glück."-er

"Kommt Dylan's Zweitname von Mom's Dad?"-ich.

"Ja genau"-er.

"Wie war es damals für Mom. Ich meine sie war ja im Prinzip alleine in einer fremden Stadt"-ich.

"Deine Mom ist eine unglaubliche Kämpferin. Trotzdem war es damals für deine Mom schwer gewesen aufzuwachsen und groß zu werden, bei den Eltern. Ihr habt es mindestens genauso schwer gehabt, weil ihr mitten zwischen den Medien groß wurdet"-er.

"Man gewöhnt sich dran"-ich.

"Du gewöhnst dich nicht daran, du verdrängst"-Dad und sah zu mir runter.

"Wieso tust du nichts dagegen?"-ich vorsichtig.

"Wieso soll ich dich vor etwas schützen, mit dem du sehr gut klar kommst. Das macht dich nur schwächer. Du weißt was du tust und du kämpfst dich da alleine durch. Du brauchst meine Hilfe nicht"-er und nahm mich in die Arme. Ich musste lächeln und lehnte mich gegen meinen Vater.

"Wollen wir nach Hause?"-er. Ich nickte.

Together, we are strongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt