Regen

8.3K 511 30
                                    

After Afterall - Wiliam Fitzsimmons

____________________________

*Charlie's Sicht*

Ich schraubte gerade am Motor des DeLorean rum, als Yana durch die das zur Hälfte runtergelassene Garagentor kam. Sie nahm ihre Kapuze ab und stellte ihr Fahrrad in der Ecke ab.

"Schatz! Was machst du hier? Mit deiner Grippe solltest du eigentlich zu Hause bleiben! Deswegen habe ich doch auch Dexter mit genommen, damit du deine Ruhe hast"-ich und ging ein paar Schritte auf sie zu. Sie sah zu mir hoch und schwieg. In ihren Augen spiegelte sich Verzweiflung wieder. Ich legte den Schraubenschlüssel weg und legte meine Arme um sie. Sie sah einfach nur zu mir hoch und sah so schrecklich verzweifelt aus.

"Was ist passiert?"-ich besorgt. Sie sagte nichts und biss nur ihre Lippen aufeinander.

"Charlie ich bin schwanger. Ich erwarte ein Kind, unser Kind. Dein und mein Kind. Wir werden Eltern"-sie und brach in Tränen aus. Ich drückte sie an mich und schwieg. Ich konnte dazu nichts sagen. Ich fand einfach nicht die richtigen Worte um Yana jetzt Mut zu zusprechen, ich musste erstmal selbst einen klaren Gedanken fassen.

"Es hat keinen Sinn"-sie, wischte sich die Tränen weg, griff zu ihrem Fahrrad und haute ab in den strömenden Regen. Ich setzte mich auf eine alte Kiste und vergrub mein Gesicht in meinen Hände. Dexter setzte sich neben mich und starrte raus auf die Pfützen, auf denen der Regen einschlug. Ich Charlie O'Connor, Mitglied der Crazy Monkeys, bekannt in ganz Amerika, reise um die ganze Welt, Teenager der ständig in Zeitungen und Fernsehen zu sehen ist, werde Vater. War es überhaupt möglich mit so einem Job ein guter Vater zu sein? Wollte ich jetzt überhaupt schon Vater werden? Wollte ich überhaupt ein Kind? Warum kam das jetzt, genau jetzt wo alles so perfekt ist? Eine Person tauchte unter dem Garagentor durch und kam hektisch auf mich zu.

"Wo ist Yana?"-El und nahm ihre tief sitzende Kapuze ab.

"Sie war eben hier"-ich leise.

"Was hast du gemacht?"-sie.

"Nichts"-ich.

"Wie nichts?"-sie.

"Ich hab nichts gemacht"-ich.

"Boa ey! Manchmal seid ihr Jungs echt für nichts gut"-sie und wollte sich umdrehen um zu gehen. Ich stand auf und griff nach ihrem Handgelenk.

"Was hätte ich tun sollen?"-ich.

"Ihr vielleicht beistehen, ihr zu sagen das alles gut wird"-El wütend.

"Und was wenn nicht alles gut wird? Und wer steht mir bei? Ich wurde ebenso von der Wahrheit erschlagen wie sie zuvor auch"-ich nun bestimmt und lauter als zuvor.

"Charlie! Willst du mir damit sagen, dass du das Kind nicht willst?!"-El entsetzt.

"Woher soll ich es denn wissen? Ich habe es auch gerade erst erfahren!"-ich.

"Ich fahr jetzt zu Yana und du denkst jetzt mal darüber nach ob du deine Freundin wirklich liebst und ihr und eurem Kind beistehst oder ob du deine Sachen packst und gehst!"-El wütend und ging zum Garagentor.

"Will sie das Kind denn?"-ich monoton. El hielt inne und starrte mir in die Augen.

"Sie wollte immer ein Kind haben, sie hat nur angst dich für immer zu verlieren"-sie und krabbelte unter dem Garagentor durch. Ich ließ mich zurück auf die Kiste fallen und starrte auf den Betonboden der Werkstatt. Dexter stupste mich an und legte seinen Kopf auf mein Knie.

"Dein Frauchen ist schwanger"-ich leise und streichelte sein Fell. Ich schloss die Augen und erinnerte mich an das Bild welches meine Eltern im Wohnzimmer hängen hatten: 'Liebe ist wenn aus zwei, drei werden'
Natürlich liebte ich Yana und ich werde sie auch lieben, wenn sie ein Baby bekommt. Nur war ich bereit als zwanzig jähriger Vater zu werden? Naja, das Schicksal hat mir ja keine Zeit gegeben um mich zu entscheiden. Fakt war, Yana ist schwanger, von mir. Und ich werde Vater und kann es mir nicht aussuchen. Ich trage ab sofort die Verantwortung für Yana und unser ungeborenes Baby. Ich griff zu meiner alten Lederjacke, die ich immer in der Werkstatt trug und zog sie mir über. Ich ließ Dexter auf den Beifahrersitz des Land Rovers springen und stieg selbst ein. Ich fuhr über die ziemlich leeren Straßen nach Hause und parkte in der Garage. Ich öffnete die, immer noch pinke, Haustür und ließ Dexter ins Haus. Schweigend betrat ich das Haus und stellte meine Schuhe in den Schuhschrank. Meine Jacke hing ich über das Geländer der Treppe und ging in die Küche. Auf der Fensterbank, die als Küchenbank umfunktioniert war, saß Yana. Eine Tasse Tee vor sich stehend, im Schneidersitz auf einem der Schaffelle. Dexter stürmte auf sie zu und legte sich zu ihr unter den Tisch. Yana starrte weiter auf die Kerzen auf dem Tisch und schwieg. Ich setzte mich gegenüber von ihr auf einen Stuhl und sah auf die graue Tischplatte.

"Du wirst mich nicht verlieren, egal was passiert."-ich und legte meine Hand auf ihre. Sie zuckte kurz zusammen und sah mich dann mit verheulten Augen an.

"Du willst kein Kind, es passt nicht in dein Leben als Berühmtheit"-sie leise.

"Es passt vielleicht nicht in mein Leben, aber wir werden es schaffen, das es hinein passt"-ich.

"Wie soll das gehen?"-Yana.

"Hinterfrag nicht so viel. Es wird gehen, auch wenn sich ein paar Dinge ändern müssen"-ich und stand auf. Ich setzte mich neben sie auf die Fensterbank und legte einen Arm um sie.

"Wann sagen wir es den anderen?-sie.

"Ich weiß es nicht. Nur vielleicht sollten wir es deinem Bruder nicht als erstes erzählen."-ich.

"Zuerst Mom, sie sollte es als erstes wissen"-sie.

"Deine Mom ist da am ruhigsten?"-ich.

"Ja und sie hilft mir am besten meinen, dann wild gewordenen, Bruder zu zähmen"-meine Freundin lächelnd.

"Die anderen werden es wohl leicht wegstecken und El weiß es ja schon"-ich. Sie nickte und sah wieder auf die Kerzen vor ihr.

"Ich weiß nicht ob ich stark genug bin Mutter zu werden"-sie leise.

"Du hast ein Trauma mit deinem Bruder zusammen durchlebt, du hast gesehen wie dein Hund erschossen wurde, du hast Dexter ein neues zu Hause geschenkt, du hast Obdachlosen geholfen. Du hast so viele schreckliche Dinge weggesteckt und anderen ein Lächeln gezaubert. Du bist das stärkste Mädchen das ich kenne Yana, du schaffst es. Und außerdem bin ich auch noch da"-ich und strich ihr eine Strähne hinters Ohr.

"Ich liebe dich"-sie lächelnd.

"Ich dich auch"-ich.

Together, we are strongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt