Legend ~ High Queen {Band I}

21|CHAPTER TWENTY-ONE

„I-Ich kann das nicht Bjarne, ich kann das nicht!" Die große Hand meines Mentors lag auf meiner Schulter. Seine Augen waren auf mein Gesicht gesenkt, als versuche er meine Panik zu verstehen.

Der ganze Lärm um mich herum machte mich immer nervöser und mein Blick zuckte wild in der Arena herum. „Ich kann das nicht noch einmal machen.", sagte ich mit einem immer stärker werdenden Zittern in der Stimme.

„Ein Hochverräter im Versuch die Königin zu ermorden!", schnitt die Stimme des Redners durch die ovale Arena. Selbst davor erschreckte ich mich.

„Komm mit." Bjarne legte mir seine Hand in den Rücken und führte mich auf diese Weise zurück ins leisere Innere. Das Tor schloss sich, doch wir blieben nicht dahinter stehen, nein, Bjarne führte mich weiter einen der Korridore entlang, bis wir irgendwann in einem von ihnen zum Stehen kamen.

„Was meinst du mit du kannst das nicht?", seine Stimme klang schneidender als sonst, und ernst. Es war normal, dass Bjarne sich kalt benahm und mit einer dauerhaften Härte in der Stimme sprach, aber in diesem Maß war es mir neu.

„Ich kann niemanden töten, selbst wenn er es verdient hat." Meine Hände fingen nun auch an zu zittern. Ich fühlte mich in diesem Moment elendig verloren. Mir war kalt, und ich hatte das Bedürfnis mich in meinem Bett zu verkriechen, und für immer dort zu bleiben. So würde ich wenigstens niemanden mehr verletzen können.

Als ich den Blick jetzt hob sahen mich seine braunen Augen verständnislos an.
„Das ist hier deine Aufgabe. Du wirst dem nicht entkommen können."
„Ihr versteht nicht Bjarne!", versuchte ich zu erklären. „Ich hätte sie niemals so einfach töten können, niemals! Das da war nicht ich." Der großgewachsene Skakel schnaufte missbilligend.

„Alexis, wer soll es denn sonst gewesen sein? Natürlich ist man aufgewühlt nachdem man zum ersten Mal jemanden töten musste, so war es bei mir auch. Aber wer soll es denn gewesen sein, wenn nicht du?" Machte er sich gerade über mich lustig? Neben meiner Angst und der Panik in mir, stieß nun Enttäuschung dazu.

„Ich war das nicht Bjarne.", wiederholte ich mit leiser Stimme. Ich senkte den Kopf und schloss die Augen. Ich musste es ihm so gut wie nur möglich erklären. Es war meine einzige Möglichkeit nicht noch einmal auf diesen Platz gehen zu müssen, jemanden töten zu müssen.

„E-Es ist eine Stimme in meinem Kopf." Im Blickwinkel sah ich gerade noch wie der Blonde eine Braue hob. Aber er bliebt still und ließ mich reden. „Seit...seit ich meine Magicae benutzen kann und die Blockaden gebrochen sind, kann ich immer wieder diese Stimme hören, immer, wenn ich kämpfe. Sie versucht mich zum Töten zu bringen. Sie redet mir ein ich wäre stärker als jeder andere, niemand könnte mir etwas und jeder hätte den Tod verdient." Er blieb weiterhin im Schweigen. Er öffnete den Mund ein paar Mal, als wolle er etwas sagen, doch kein Wort kam ihm über die Lippen.

„Und ich kann das nicht zulassen. Ich kann nicht noch einmal das Risiko eingehen jemanden umzubringen.", fügte ich leise hinzu und drehte mein Profil dann zur Seite.

Für einen kurzen Moment war es wieder still, doch dann: „Du tischt mir so eine Geschichte auf, nur, weil dir deine Aufgabe als Skakel nicht passt?", langsam wurde erlauter, und als er dann den Kopf in meine Richtung drehte, musste ich bei den nun viel dunkleren Augen schlucken. Er glaubte mir nicht einmal ein kleines bisschen. Klang es denn wirklich so ungläubig?

„Die direkte Konfrontation mit seiner Angst ist die beste Methode sie zu besiegen. Wenn Licia wieder in die Arena geht, wirst du sie begleiten. Du wirst wie jeder von uns zwei Kämpfe absolvieren müssen und das gleiche Risiko eingehen. Alter hin oder her. Es hieß du seist eine ungewöhnlich gute Nahkämpferin mit dem Potential zu etwas viel Größeren. Und sie hatten Recht. Aber jetzt bekomme erst einmal deine Angst unter Kontrolle." Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und ging den Korridor entlang zurück zur Treppe, zurück zum Balkon. Ich aber blieb noch hier stehen und sah ihm perplex und enttäuscht hinterher.