32|CHAPTER THIRTY-TWO

163 14 2
                                    

Wir waren lange unterwegs. Die Hyden umkreist von den unbekannten Maori, und ich, immer noch gebunden an Verdis Pferd, hinter ihnen.
Noch immer passte es nicht in meinen Kopf was dort hinter dem Niemandsland passiert war.

Salanon existierte.

Die Hyden hatten versucht sich noch zur Wehr zu setzen, doch hatte die weißgekleidete Frau dem Anführer der Patrouille einen ihrer Pfeile in die Schulter geschossen, was seine Wirkung allerdings vollkommen verfehlt hatte. Die Makari waren aggressiv geworden, hatten ihre Waffen gezogen, bereit jeden von ihnen zu töten um ihnen entkommen zu können. Allerdings hatten sie hier die Kraft der Maori vergessen, die ihnen in den Sagen und Legenden nachgesagt wurden. Sie sollten in ganz Kaleidon das stärkste Heer besitzen. Nur würde davon keiner erfahren, denn sie hatten sie besiegt und ihnen befohlen mitzukommen, es sei denn sie wollten ihr Leben lassen. Die Hyden hatten nicht ohne weiteres aufgegeben. Sie hatten versucht ihnen zu entkommen und wieder hinter die Grenzen zu gelangen. Jedoch hatte der scheinbare Gardemeister seine Patrouille sehr gut unter Kontrolle. Der Kampf galt allerdings erst als verloren, als ihr Anführer durch die Klinge einer der Maori an Ort und Stelle starb.

Ich hatte nur zusehen können, und wurde immer wieder hin und her gerissen als Verdis Pferd wieder einmal fast durchging.

Und jetzt brachte man uns zum Palast, zu König und Königin, um uns töten zu lassen. Niemals würde jemand von ihnen erfahren, denn auch wir würden nie wieder zurückkehren. Und ich würde niemals gefunden werden.

×××

„Ihr wisst nicht, was Ihr hier tut, Gardemeister! Man wird Patrouillen senden um uns zu suchen!" der brünette junge Mann, welcher mir noch nie Beachtung gegeben hatte, ritt auf den Mann mit den graubraunen Haaren zu. Noch bevor er ihn erreichen konnte stieß einer der anderen sein Lembing vor, um ihn wieder zurück zu den anderen zu scheuchen. Das Pferd schreckte zurück und der Makari wurde gezwungen wieder näher zu seinen Begleitern zu gehen.

Der Gardemeister lachte. Seine Rüstung war grau, und dunkler als die der anderen Maori, so wie es für den Gardemeister üblich war. Und auf der Mitte seiner Brust prangte ein Wappen in einem Kreis aus schmalen goldenen Linien: eine Sonne gezeichnet aus schmalen goldenen Linien und gewellten Strahlen – das Wappen Salanons, welches in jedem Legendenbuch gezeichnet war. Jeder kannte es, selbst wenn er nicht an die Legende glaubte.

„Euch wird niemand hinterherkommen. Wenn Ihr das wirklich glaubt, so seid Ihr ein Narr, Hyde.", schnaufte er und sah starr nach vorn, wo sich die Dünen der Wüste noch immer auftaten, scheinbar ohne jemals ein Ende zu haben.

Ich stolperte hinter der Gruppe hinterher.

Die Sonnen hatten schon lange ihren Höchststand erreicht, brannten aber nach wie vor auf meiner Haut.
Ich dachte ich hätte das Limit meiner letzten Kräfte schon längst erreicht, ich hatte mich aber getäuscht. Noch nie war ich so nahe davor gewesen den Halt zu verlieren und einfach zu fallen. In diesem Moment wünschte ich mir auch nichts Anderes, als endlich schwarz vor Augen zu sehen, nicht miterleben zu müssen, was man bald mit uns machen würde.

Die Saloner kamen mir unheimlich kalt vor. Sie schien es überhaupt nicht zu kümmern wie es uns erging. Sie scheuchten jeden der Patrouillenmitglieder sofort wieder zurück, wenn sie auch nur minimal abweichten, und behielten sie mit Argusaugen immer im Blickwinkel.

Als ich den Blick hob, lagen meine Augen sofort auf den beiden Frauen. Die Magierin ritt direkt neben der Schwarzhaarigen und redete mit ihr, allerdings verstand ich ihre Stimmen nicht, es war als sei ich in Watte eingepackt, sodass ich alles um mich herum schon längst nicht mehr so intensiv wie zu Anfang wahrnahm. Meine Sinne schienen abgestumpft zu sein, wie zu der Zeit, als ich noch unter der Krankheit gelitten hatte, unfähig meine Magicae zu benutzen, nur noch schlimmer.

Meine Magicae! Der Gedanke schoss wie ein Blitz durch meinen Kopf. Sie könnten mir, uns, helfen ihnen zu entkommen. Aber lag die Betonung auf könnten. Denn, was, wenn das Feuer alles nur noch schlimmer machen würde? Wenn die Maori mich sofort töten würden? Aus irgendeinem Grund wollte ich den Sagenumwobenen Palast Salanons sehen, und so hatte ich einen weiteren Grund gefunden, mein Feuer nicht zu benutzen. Wenn ich es denn dann überhaupt so kurzfristig rufen könnte, denn es fühlte sich danach an, als wäre etwas von ihm in meinem Inneren bereits erloschen.

Wieso auch immer, aber als ich an den Verlust meiner Magicae dachte, wurde mir unwohl zumute. Nur warum? Ich hatte sie nie haben wollen, ich hatte das Wasser bändigen wollen, und wollte es bis heute. Es war mir allerdings verwehrt.
Aber wollte ich wirklich meine Magicae verlieren? Und zum ersten Mal wirklich eine Gewöhnliche sein?
Ich musste darüber tatsächlich nicht einmal nachdenken, denn die Antwort lautete nein. Ich wollte die Magicae behalten, nie wieder sollte sich das wiederholen, was ich all die letzten Yael hatte durchmachen müssen. Nie wieder.
Es würde aber auch nie wieder passieren, egal was ich jetzt zu tun vermochte, oder eben nicht.
Mein Tod war nicht mehr weit entfernt, fast schon näher als je zuvor.

Meine Gedanken wurden beim nächsten Aufsehen allerdings unterbrochen, sie verstummten schlagartig, als sich vor uns die ersten Gebilde abzeichneten.

Wir hatten Salanons Hauptstadt erreicht – Yanille.

Es wird ernst liebe Leute.
Alexis und die Hyden sehen ihrem Tod schon praktisch ins Auge.

Was erwartet ihr von Salanon, und habt ihr gewisse Vorstellungen was das geheimnisvolle Königreich betrifft?
Ich bin gespannt wie eure Kommentare aussehen werden!

xoxo
Ash

Legend ~ High Queen {Band I}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt