Das letzte Kapitel fand aus Athalias Sicht statt, kurz nach der Auseinandersetzung mit dem König, als wollte, dass man Alexis tötete. Außerdem haben wir mitbekommen, dass ein Angriff auf Adaons Hauptstadt Balbonja ausgeübt wird. Und darum geht es ab jetzt.
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Die Stimmung auf dem Schiff war schon seit Sonnenhoch deutlich angespannter als jemals zuvor. Schon bald würden wir das Festland erreichen und beginnen die Stadt zu stürmen, um den Palast zu unterwerfen.
Ich schloss die Augen und achtete für einen Moment nur auf das auf und ab der Wellen.
Unsere Wassermagier hatten für dichten Nebel über dem Wasser gesorgt, sodass man uns nicht sofort entdecken würde. Aber die Adoner würden sich und trotzdem früh genug in Scharen gegenüberstellen um uns zurückzuhalten.
Zusammen mit Nolan, Sirél, Jasper, Lon, Ian und Kohr würde ich das Bataillon auf möglichst schnellstem Weg zum Palast bringen, während nach und nach mehr Einheiten zu und stoßen würden. Denn die größte Gegenwehr würde und kurz nach unserem Einfall erwarten, und vor dem Palast, was ich so auch an Mutter weitergegeben hatte.
Aber wir würden nicht zu viert zum Palast gehen. Uns würden noch drei weitere Ebene fünf Wind- und Erdmagier begleiten – Finral, Micah und Hyde. Sie kamen aus Kíremes, einer großen und bekannten Stadt aus dem Osten. Viele der dort ausgebildeten Makari wurden häufig zu den Zulassungsprüfungen für das Heer nach Yanille geholt. Und häufig fanden sie dann einen Platz in den vorderen Reihen, die direkt Kohrs Befehlen unterlagen.
Mit einem Mal wurde mir die Last meiner Uniform wieder bewusster.
Leder, dicker Stoff, Schmuck. Aber was mache ich, wenn ich auf einmal Athalia gegenüberstehe? Ich versteifte mich mit wieder offenen Augen und meine Hände krallten sich fest an die Reling der Phönix.
Könnte ich mich meiner besten Freundin als Feindin begegnen? Könnte ich die anderen überzeugen sie zu verschonen? Oder würde Athalia mich einfach angreifen? Ich schluckte und spürte einen dicken Klos im Hals, der partout nicht mehr verschwinden wollte. Darum kümmere ich mich, wenn es soweit ist.
„Ihr seht verkrampft aus Alexis. Über was denkt Ihr nach?" Finrals Stimme tauchte zu meiner linken auf. Ich stieß die Luft durch die Nase aus. „Wir ziehen gleich in den Krieg. Was erwartet Ihr von mir?" Ich drehte nach kurzem Zögern den Kopf zu ihm und begegnete sogleich seinen graugrünen Augen, die mein ernstes Gesicht musterten. Er und Micah waren noch etwas größer als Kohr und gut gebaut, wodurch man ihnen ein langes und hartes Training ansah. Der Brünette neben mir stieß die Luft leise aus und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Reling, die Arme verschränkt vor der Brust. „Etwas genau in diese Richtung. Ich wäre beunruhigter wenn Ihr euch nichts anmerken lassen würdet. Ich finde sowas zeigt eine gewisse Menschlichkeit." Er zuckte die Schultern. Ich erwiderte nichts. Ich war schon gespannt auf seine Leistung im bevorstehenden Kampf. Angeblich sollte er sich in Kíremes einen Namen als ausgezeichneter Stratege gemacht haben. Und auch die anderen zwei waren sicherlich nicht einfach so hier auf diesem Schiff und in meiner Einheit.
„Wisst Ihr wann wir genau von den Schiffen gehen?"
„Also die Phönix wird verlassen, sobald geankert wurde." Finral beäugte mich von der Seite. „Und wie sollen wir zum Festland kommen?" Unser Plan hatte sich vor kurzem geändert, als Mutter doch nicht hatte das Risiko eingehen wollen dass die Schiffe besetzt oder beschädigt würden. Somit kam der Plan zustande die restliche Strecke über das Wasser zurückzulegen.„Ich werde die Wasseroberfläche gefrieren lassen, indem ich ihm die restliche Wärme entziehe, bis es friert." Der Magier zog die Brauen hoch. „Und das könnt Ihr bereits?" Ich nickte. Ich hatte es extra zusammen mit Sirél geübt. Zwar konnte ich es nicht so lange halten, aber lang genug um alle nach Balbonja bringen zu können.
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Legend ~ High Queen {Band I}
Fantasy"Steigst du zu einer Legende auf, wird man dich nie wieder vergessen." "Im Bann der Elemente neigt man oft zu Dingen, die man sonst niemals getan hätte. Sie können ein Teil von uns werden, oder uns komplett einnehmen, und es liegt nicht einmal an un...