Mit den Worten meines Vaters im Kopf ging ich stocksteif durch die Korridore und musste gegen die Dürre in meiner Kehle häufiger schlucken und ein kalter und unbehaglicher Schauer jagte mir über den Rücken, am liebsten würde ich mich schütteln.
Natürlich hatte ich gewusst, dass es früher oder später so weit wäre, aber schon so bald?
Anfang des nächsten Mondes würden wir unsere Truppen in den Nordosten schicken, wo schon Schnee liegen müsste. Geschweige denn waren unsere Makari und Maori überhaupt nicht an die spätherbstliche Kälte dort oben gewohnt.
Der nächste Mond war fast nur noch eine Hand voll Tage entfernt.
Ich sah jetzt schon wie die großen Schiffe am riesigen Hafen Yanilles ablegen würden, auf ihnen etliche unserer Krieger. Wir würden einen ansehnlichen Teil hier zurücklassen, nur für den Fall der Fälle. Und dennoch wären sowohl bei uns als auch hier weitaus genug Makari und Maori, dass wir noch locker in der Überzahl wären. Besonders mit Isaacs Truppen wären wir besonders in Adaon bestmöglich gerüstet. Ich würde mit nach Adaon kommen, auf dem Schiff vorderster Front. Nur hatten Vater und Isaac meinen Vorschlag, uns heimlich in die Stadt einzuschleusen, verworfen. Die Könige wollten einen offenen Angriff, wollten zeigen, wer die führende Kraft war und Aaron von Anfang an wissen lassen, dass der Spaß nun endgültig vorbei war.
Salanon würde sich schon bald seinen Platz an der Spitze Kaleidons zurückholen, schon sehr bald.Ich wurde vor den Toren des gigantischen Palastes von einem Arm vom Weitergehen, oder eher -wandeln, aufgehalten. Ich zuckte zusammen und ich hob den Kopf, als ich Kohrs blaue Augen vernahm und erleichtert die Luft rausließ.
„Hey, geht es dir gut?", fragte er mit sanfter Stimme und vertrieb damit die unangenehme Gänsehaut augenblicklich. Ich nickte und begegnete seinem Blick.
„Vater meinte wir würden uns Anfang des Mondes nach Adaon begeben. Ab heute wird alles dafür vorbereitet." Die blassen Augen des Makari weiteten sich und er öffnete die Lippen, in der Absicht etwas zu sagen, bekam aber keinen Ton raus. Er musste sich erst hartnäckig räuspern, sein Kehlkopf hüpfte. „Schon Anfang des Mondes?"
„Ja. Nur kommt es mir so unwirklich vor, als würde ich träumen, weißt du?"
„Ich muss zugeben, wirklich anders geht es mir auch nicht." Er hob den Blick und sah über mich hinweg Lon und Jasper an, bevor er einmal blinzelte und sich dann mit der Hand durch die schwarzen Haare fuhr. „Wo gehst du hin?"
„Ich weiß nichts so recht." Das war auch nicht gelogen. Ich wusste nur, dass ich von den ganzen Menschen wegmusste. Vielleicht würde ich ja Bonnie an der Akademie finden?Mit dieser Hoffnung im Kopf verabschiedete ich mich mit einer herzlichen Umarmung von Kohr, der mir noch eine Weile nachschaute, und bahnte mir meinen Weg durch die Stadt hin zur großen Akademie.
Glücklicherweise fand ich meine Freundin dort auch vor. Das Training war laut Bonnie heute etwas früher beendet worden, weil die Ausbilder sonst wohin bestellt wurden, und ich merkte schnell, dass sie vom bevorstehenden Aufbruch noch nicht das geringste wussten. Aber wie auch? Ich hatte es ja selbst er vor kurzem erfahren. Bei Bonnie war einer ihrer Cousins, den ich noch nicht persönlich kannte, nur vom Sehen her beim Training.
Der Vorschlag zum Strand zu gehen kam von Samuel, der sich als sehr nett herausstellte, während wir, gefolgt von meinen Leibwachen, die Stadt durchquerten. Er war lebhaft und schien immer eine ordentliche Ladung Humor griffbereit zu haben. Er und Bonnie neckten sich fast durchgängig, oder sie beschimpften sich, was einen amüsanten Anblick bot.
Und währenddessen begann ich meine größte Sorge zu vergessen.×××
Am Abend kehrten sie dann aber wieder zurück, mit aller Wucht, sodass ich es sogar in gewisser Weise bereute die Gedanken daran den ganzen Tag verdrängt zu haben. Samuel und Bonnie hatten ganze Arbeit geleistet mich aufzumuntern. Ich hatte ihnen vielleicht nicht den Grund für meine Launen sagen dürfen, was sie aber nicht groß interessiert hatte. Stattdessen hatten wir uns die Zeit am Meer vertrieben, wobei ich mich nicht getraut hatte das Wasser u berühren. Ich wusste nicht wie es mit dem Wasser und mir und meinen Element aussah. Denn Wasser und Feuer vertrugen sich nicht. was wäre also, wenn ich ins Waser gegangen wäre wie die beiden Erdbändiger?
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Legend ~ High Queen {Band I}
Fantasi"Steigst du zu einer Legende auf, wird man dich nie wieder vergessen." "Im Bann der Elemente neigt man oft zu Dingen, die man sonst niemals getan hätte. Sie können ein Teil von uns werden, oder uns komplett einnehmen, und es liegt nicht einmal an un...