Die Tage vergingen schleppend und Anni war spurlos verschwunden, immer noch. Wir hatten die nähere Umgebung abgesucht, konnten sie aber nicht finden, weshalb wir aufgegeben hatten. In uns allen brannte das Verlangen, den Wald zu verlassen und wieder am zivilisierten Leben teilzunehmen.
Ich lehnte an einem Baum und ritzte mit meinem Messer Muster in ein Stück Holz. Die Stimmung war angespannt und Veni und ich gingen uns regelmäßig an die Gurgel, während er und Tobi sich besser verstanden als jemals zuvor. Tobi vermied jeden Kontakt mit mir, so gut es eben ging. Ohne, dass ich es eigentlich wollte, hatten sie sich uns angeschlossen und gaben mir die Schuld für unsere miserable Lage. Ich versuchte, mein Messer in das Holzstück zu rammen, rutschte allerdings ab und schnitt mir meine Handfläche quer auf.
"Fuck!" stöhnte ich und ließ mein Messer los.
"Ist alles ok?" hörte ich Tobi fragen, der plötzlich vor mir auftauchte. Ich hielt mir meine Handfläche und Blut tropfte auf den Boden.
"Seh ich so aus?" fragte ich und schaute ihn an. Tobi schüttelte den Kopf und schaute sich meine Hand an.
"Alles klar. Warte kurz, ich hol was zum verbinden." Tobi stand auf und entfernte sich ein Stück von mir. Als er wiederkam, hatte er eine kleine Tasche bei sich. Vorsichtig nahm er meine Hand und betrachtete sie. Dann nahm er eine kleine Flasche aus der Tasche und schraubte sie auf. "Das könnte jetzt etwas schmerzhaft sein." Ich nickte und Tobi gab etwas von der Flüssigkeit in meine Wunde. Es war zwar etwas unangenehm, aber auszuhalten.
"Du redest wieder mit mir?" fragte ich ihn leicht vorwurfsvoll, während er einen Verband um meine Hand wickelte.
"Ich halt mich da raus Stegi. Das was zwischen dir und Veni los ist, geht mich nichts an."
"Dafür hältst du aber ziemlich deutlich zu ihm!" fuhr ich ihn an und zog meine Hand weg.
"Veni ist...kompliziert."
"Selbstgefällig trifft es wohl eher."
"Weil du ja so selbstlos bist." Lachte Tobi und setzte sich neben mich. "Ihr zwei seid meine besten Freunde, Stegi. Ich wollte nicht, dass es so rüberkommt, als würde ich Veni bevorzugen."
"Die Situation allgemein ist aktuell einfach schwierig, aber das Ganze wird sich schon wieder richten." Tobi nickte und stand wieder auf, er zog mich auf die Beine und deutete mir an, ihm zu folgen.
Zusammen stiefelten wir durch den Wald, bis wir am See ankamen. Dort sahen wir Veni, welcher verzweifelt versuchte Maddy beizubringen, Steine springen zu lassen. Ich grinste und schüttelte belustigt den Kopf.Mittlerweile war es dunkel geworden, die anderen schliefen. Ich kniete mich neben Maddy und streichelte ihr vorsichtig über den Kopf.
"Wir werden uns bald wieder sehen meine Kleine. Ich liebe dich." flüsterte ich so leise wie möglich und stand wieder auf. Ich griff mir meinen Rucksack und stopfte meine Sachen, welche nicht darin waren, rein. Mein Messer zog ich aus ihm heraus und befestigte es an meinem Gürtel, ebenso wie meinen Kletterharken. Den Brief, welchen ich schon vorbereitet hatte, nahm ich in die Hand und platzierte ihn so an meinem Schlafplatz, dass die anderen ihn auf jeden Fall finden mussten. Ich schulterte meinen Rucksack und ging durch den Wald, am See machte ich kurz Halt und füllte meine Wasserflasche. Ich machte mich auf den Weg, raus aus dem Wald, zurück zum Schloss. Dieses Mal hatte ich nichts mehr zu verlieren. Diesmal würde ich Antworten finden.Stegis Brief:
Wenn ihr das lest, bin ich schon auf dem Weg. Folgt mir bitte nicht. Nehmt Maddy mit euch und geht zurück in die Stadt. Wenn ihr gefragt werdet, wo ich bin, sagt ihnen, ich bin abgehauen, weil ich die Konsequenzen nicht tragen wollte.
Bitte, passt gut auf meine kleine Schwester auf und sorgt dafür, dass sie sicher ist. Ich liebe euch drei und wir werden uns bald wieder sehen, das verspreche ich.
Für jetzt muss ich allerdings allein meinen Weg finden.
Bis BaldStegi
[TO BE CONTINUED]
Hello! Bitte hasst mich nicht >.<
Heute ist das Kapitel mal ein bisschen kürzer, dafür kommt aber später oder morgen gleich das Nächste :)Also dann, das war's von mir meine Zwerge! Bewertung und Kommentare nicht vergessen, ihr könnt mir auch gerne folgen um kein Kapitel mehr zu verpassen :3 Man liest sich
Hauter rein und Turelu >^.^<
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Dystopia [Stexpert] [BEENDET]
FanfictionWir schreiben das Jahr 2117 Die Welt wird von einem königlichen Zusammenschluss mit eiserner Hand regiert. Doch der Frieden währt nur, weil alle Gegner des Systems ohne zu zögern "beseitigt" werden. Doch die Rebellen gefährden den Frieden in einig...