Vertrauen?

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Seit ich mit meiner Mutter regelmäßig trainierte, schlief ich die Nächte durch und wurde erst wach, wenn mich jemand aufweckte. An diesem Morgen war es aber nicht wie gewohnt meine Mutter, sondern der Schrei eines Adlers vor meinem Fenster. Ich schreckte hoch und rieb mir die Augen. Meine Haare hingen mir ins Gesicht, ich brauchte dringend einen Haarschnitt. Vor meinem Fenster saß der Übeltäter, der mich aufgeweckt hatte. Er hackte mit seinem Schnabel gegen mein Fenster und schien darauf zu beharren, dass ich ihn hereinließ. Ich streckte mich, gähnte und strampelte mich dann von meiner Decke frei, die sowieso nur über meiner Boxershorts lag, da es ansonsten zu warm war. Ich stand auf und ging zum Fenster. Vorsichtig öffnete ich das Fenster und der Vogel hüpfte in mein Zimmer.
"Na kleines Vögelchen?" fragte ich und schloss das Fenster. Als ich mich wieder umdrehte, traute ich meinen Augen nicht.
"Guten Morgen Stegi." Ich spannte mich an und schrie. "Entspann dich." fauchte sie mich an und hielt mir den Mund zu. "Ich lass dich gleich los und du wirst die Klappe halten und mir zuhören, verstanden?" Ich nickte und sie ließ mich los. "Ich will dir helfen Stegi."
"Und das soll ich dir einfach so glauben?" Anni rollte mit den Augen.
"Ich bin nicht so böse wie du denkst."
"Das hättest du mir sagen sollen, bevor du mich zusammengeschlagen hast."
"Also, ob du es hören willst oder nicht, du brauchst mich Stegi!" Sie ließ sich auf mein Bett fallen und grinste mich an. Erst nach ein paar Augenblicken verstand ich es.
"Vergiss es! Lieber geh ich drauf!" Sie seufzte gespielt.
"Vertraust du mir?" Bevor ich antworten konnte, packte sie mich am Handgelenk und wollte mich hinter sich herziehen.
"Lass mich los!" Ich befreite mich aus ihrem Griff und schaute sie an. "Ich komme nicht einfach so mit dir mit!"
"Och Stegi."
"Verschwinde aus meinem Zimmer!"
"VeRsChWiNdE aUs MeInEm ZiMmEr! Wie alt bist du? Zwölf?"
"Schon fast 13!" keifte ich sie an und wir fingen beide an zu lachen. "Ich komme trotzdem nicht mit dir!"
"Müssen wir das schon wieder durchmachen?" fragte sie gespielt schmollend und versuchte mich von hinten zu umarmen.
"Hör auf damit!" Ich stieß sie von mir weg und zog mein Messer, welches ich unter meinem Kopfkissen hatte. "Fass mich nicht an und jetzt verschwinde von hier!" Bevor Anni etwas erwidern konnte, klopfte es an meiner Tür.
"Stegi, was um alles in der Welt ist da los?" hörte ich die Stimme meiner Mutter durch die Tür.
"Nichts, es ist alles in Ordnung." gab ich als Antwort.
"Stegi, mach die Tür auf!"
"NEIN!" schrie ich sie an. Davon überrascht, dass ich sie angeschrien hatte, öffnete sie die Tür und starrte mich ungläubig an.
"Stegi, was macht dieses Mädchen in meinem Haus?!"
"Nichts, ich wollte gerade gehen." meinte Anni unbeirrt und ging an meiner Mutter und mir vorbei. Wir folgten ihr wortlos und sie verließ einfach das Haus. Ich ging zurück in mein Zimmer und zog mich an. Danach stapfte ich nach unten ins Wohnzimmer, in welchem sich Tobi eingenistet hatte.
"Morgen Stegi." nuschelte er in sein Kissen.
"Guten Morgen Kleiner." lachte ich und streichte ihm durch seine schwarzen Haare. Er grummelte und drehte sich von mir weg.
"Noch fünf Minuten." brummte er, ich setzte mich neben ihn und fing an ihn zu kitzeln.
"Komm schon, steh auf." lachte ich und piekte ihm in die Seiten.
"Lass das!" lachte er und drückte mich ein Stück von sich weg. Ich schaute auf und sah noch in letzter Sekunde jemanden an unserem Wohnzimmerfenster, kurz bevor er verschwand. Ich stand auf und ging durch die Hintertür aus dem Haus. Ich sah noch, wie jemand um unsere Hausecke verschwand. Ich sprintete los und erwischte ihn noch an der Kapuze. Ich zog ihn nach hinten, wodurch er das Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel.
"Veni?!" Ungläubig starrte ich ihn an.
"Du kannst es nicht lassen oder?" bellte er mich an.
"Was machst du hier?!"
"Dafür sorgen, dass du dich von Tobi fernhälst!" bellte er mich an und rappelte sich auf.
"Ich soll mich von Tobi fernhalten? Dich geht es gar nichts mehr an, was Tobi macht!"
"Langsam verstehe ich, warum du so wild darauf warst es Tobi zu erzählen. Du willst selbst was von ihm." 
"Das stimmt doch überhaupt nicht! Ich will nichts von Tobi! Schiebe es nicht auf mich, dass eure Beziehung kaputt gegangen ist, du hast mich geküsst Veni! Werde endlich erwachsen!" Ich wusste nicht, was in mich gefahren war aber es tat verdammt gut, Veni einmal die Meinung zu sagen. Ich bemerkte, wie sehr es Veni störte, was ich gesagt hatte. Er wusste genau, dass es stimmte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen verschwand er. Ich sah ihm hinterher bis ich ihn nicht mehr sehen konnte.
"Ich wusste gar nicht, dass du dich das gegenüber Veni traust." hörte ich eine wunderbar vertraute, tiefe Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und traute meinen Augen nicht, als sich herausstellte, dass ich Recht hatte.

[TO BE CONTINUED]

Na wer kommt denn da? Da kann man das nächste Kapitel ja kaum erwarten, was? Und soll ich euch das beste verraten? Es ist schon geschrieben ^^

Also dann, das war's von mir meine Zwerge! Bewertung und Kommentare nicht vergessen, ihr könnt mir auch gerne folgen um kein Kapitel mehr zu verpassen :3 Man liest sich

Hauter rein und Turelu >^.^<

Dystopia [Stexpert] [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt