Ein alter Bekannter

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Ich lief die ganze Nacht durch den Wald, irgendwie hatte ich das Gefühl, mich verlaufen zu haben. Ich hatte auf nichts geachtet, während ich mich aus dem Staub machte. Endlich kam ich am Waldrand an und die Sonne begann, sich über dem Horizont zu erheben. Ich setzte mich kurz und hielt inne. 
"War es das Richtige zu gehen?" dachte ich mir und schaute nach hinten. Der Wald lag ruhig hinter mir. Es war beruhigend ruhig, nur die Vögel zwitscherten leise. Mittlerweile war es Juni, es wurde langsam wärmer und der Sommer legte sich über das Land.
Ich machte mich auf den Weg in die Stadt, welche noch komplett eingeschlafen war. Niemand war auf den Straßen und auch keine Fensterläden waren geöffnet. Ich ging zu unserem Haus. Dieses war mit Absperrband umwickelt und sah heruntergekommener als denn je aus. Vorsichtig näherte ich mich der Ruine unseres Hauses und schaute durch das Fenster. Alles war durchsucht worden. Unsere Besitztümer waren über den Boden verstreut. Ich nahm meinen üblichen Weg in mein Zimmer und kletterte die Hauswand nach oben. Elegant schwang ich mich in mein Zimmer, kam jedoch nicht auf dem Boden auf, sondern auf irgendetwas anderem und rutschte aus. Unsanft kam ich auf dem Boden auf und meine Schulter knackte unheilvoll.
"Au! Verdammt!" stöhnte ich und rieb mir die Schulter. Ich setzte mich auf und schaute mich um. Mein Zimmer war verwüstet. Ich stand auf und ging zu meinem Schrank. Komplett ausgeräumt, alles was ich besessen hatte war weg. Ich raufte mir die Haare und begann Panik zu bekommen. Waren es die Leute aus dem Schloss? 

Ich streifte durch die Stadt, mittlerweile war es Mittag und in der Stadt war voller Betrieb. Ich hielt mich im Schatten und beobachtete die Leute. Dies tat ich den ganzen Tag lang. Als ich gerade auf dem Weg aus der Stadt war, hörte ich eine Pfeife und kurz darauf Hundebellen hinter mir.
"Da ist er! Lasst die Hunde los!" Ich drehte mich um und sah jemanden in Schloss-Uniform.
"Fuck!" murmelte ich und rannte los. Als ich um eine Ecke bog wurde ich in eine Gasse gezogen und mir wurde der Mund zugehalten. Meine Augen weiteten sich aus Angst, dass mich jemand aus dem Schloss erwischt hatte. Vor mir stand eine Person mit Kapuze vor dem Gesicht.
"Wenn ich meine Hand von deinem Mund nehme, dann schreist du bitte nicht los." sagte eine bekannte Stimme zu mir. Ich nickte und die Person nahm die Hand von meinem Mund. Ich versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Die Person nahm ihre Kapuze ab und vor mir stand Freddy. Diesem fiel ich sofort in die Arme und begann unweigerlich zu schluchzen.
"Hey hey, ist doch alles gut Stegi." versuchte Freddy mich zu beruhigen und strich mir über den Rücken. "Wir hatten alle solche Angst um dich und Maddy." Ich nickte und versuchte, mich wieder unter Kontrolle zu bringen. Als ich dachte, dies geschafft zu haben, löste ich mich aus Freddys Umarmung. Er legte seine Hand an mein Kinn und drückte meinen Kopf ein bisschen nach oben, sodass wir uns in die Augen schauen konnten. Er strich mir eine Träne weg und lächelte mich an. "Nanana, nicht weinen Stegi. Komm erstmal mit." Ich nickte und Freddy wuschelte mir durch die Haare. Freddy hatte es dadurch tatsächlich geschafft, dass ich lachte. 

Bei Freddy angekommen setzte ich mich vorsichtig auf die Couch in Freddys Wohnung, Freddy setzte sich zu mir und schaute mich an.
"So, jetzt erzähl mal. Was ist passiert? Wo ist Maddy?"
"Also, das ganze hat damit angefangen, dass ich Tim mal Nachts davor gerettet habe, umgebracht zu werden..."
Ich erzählte Freddy alles. Von Tim, vom Schloss und von Anni und auch davon, dass Veni und Tobi bald mit Maddy hier sein würden. Das ganze dauerte so lange, dass es draußen schon komplett dunkel war.
"Wow Stegi, du hast wirklich ziemlich viel durchgemacht in den letzten paar Wochen." Ich nickte stumm und strich mir meine mittlerweile viel zu langen Haare aus dem Gesicht.
"Wenn Veni und Tobi mit Maddy herkommen, kannst du dich dann um sie kümmern?" 
"Natürlich Stegi, ich bezweifel zwar, dass Veni und Tobi Hilfe brauchen aber um Maddy kümmer ich mich natürlich." sagte er mit einem Augenzwinkern.
"Danke Freddy." brachte ich nur heraus und fiel Freddy um den Hals.
"Natürlich Kleiner. Was hast du jetzt vor?"
"Ins Schloss gehen? Antworten finden..."
"Mit Tim reden?" fiel mir Freddy ins Wort.
"Ja, das auch, ganz dringend."
"Ich bin immer für dich da Stegi, egal was passiert. Jetzt geh unter die Dusche und leg dich dann hin, okay?" Ich nickte und stand auf.
Unter der Dusche dachte ich noch einmal ein wenig nach. Freddy war wie ein Vater für mich, nur dass er nur drei Jahre älter war als ich. Er war immer für mich da und er würde auch immer für Maddy da sein. Er hatte uns so oft unter die Arme gegriffen, wenn wir kein Geld hatten. Ich duschte mich fertig und ging aus der Dusche. Ich zog mir ein T-Shirt von Freddy über und tapste in das Gästezimmer, in welchen Freddy mir das Bett gerichtet hatte und mir sowohl Essen als auch eine Flasche Wasser hingestellt hatte.

[TO BE CONTINUED]

Unmenschliche Zeit zum Upload? Absolut! Ich habe am Donnerstag meine letzte Abitur-Prüfung und bin dann mit der Schule fertig :D Ab jetzt kann ich wieder richtig aktiv sein, da ich das nächste Jahr nicht lernen muss. Ich hab gestern nämlich die Zusage für mein BFD bekommen *-* Ich hoffe eure Zeugnisse waren/werden gut ^^

Alsodann, das war's von mir meine Zwerge! Bewertung und Kommentare nichtvergessen, ihr könnt mir auch gerne folgen um kein Kapitel mehr zuverpassen :3 Man liest sich

Hauterrein und Turelu >^.^<

Dystopia [Stexpert] [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt