Ein friedliches Leben

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"Tim!" hörte er Anni, welche ihm hinterher rannte. Als sie ihn eingeholt hatte, sprang sie ihm in die Arme, "Ich bin furchtbar stolz auf dich. Du wirst ein toller König."
"Danke, ich weiß übrigens, dass du meine Schwester bist."
"Wirklich?"
"Ja, ich wusste es schon immer. Mein Vater hat es mir erzählt, aber immer gesagt, ich darf dir nicht sagen, dass ich es weiß."
"Ich wusste es bis vor ein paar Wochen nicht."
"Und was hast du jetzt vor? Jetzt wo deine Dienste am Hof nicht mehr gebraucht werden?"
"Keine Ahnung, es gibt viel auf der Welt, was ich noch nicht gesehen habe. Vielleicht verschlägt es mich irgendwo hin. Vielleicht werde ich aber auch Pirat."
"Pirat? So richtig mit Augenklappe und Holzbein?"
"Ach halt den Mund." lachte sie, "Hast du nochmal was von deiner Mutter gehört?"
"Nein." seufzte er, "Leider nicht, aber vielleicht braucht sie nur etwas Abstand und wenn sie nie wieder kommt, ist es eben so."

"Mama?"
"Ja Stegi?"
"Wirst du deine Studien wieder aufnehmen? Jetzt wo du es ja offiziell darfst."
"Ich hab ja zwei Versuchsobjekte Zuhause." lachte sie
"Du weißt, dass ich nicht mehr viel hier sein werde."
"Natürlich, aber du wirst uns ja nicht ganz verlassen."
"Nein, ich werde immer wieder herkommen und dich und Papa besuchen."
"Das aus deinem Mund zu hören ist wirklich seltsam Stegi." lachte Henry, der in der Tür stand und die beiden beobachtete.
"Gewöhn dich besser dran, das wirst du jetzt öfter hören." gab Stegi zurück und streckte sich. Hinter Henry tauchte Tobi in der Tür auf.
"Bist du bereit Stegi?" 
"Ich warte nur auf dich!" Stegi sprang auf, schnappte sich seinen Rucksack, sprintete an Henry vorbei und zog Tobi hinter sich her.
"Mach langsam Stegi!" lachte dieser.
"Niemals!" Die beiden liefen in den Wald, wo Tobi zwei Handfeuerwaffen aus Stegis Rucksack zog.
"Hast du schon jemanden gesehen?" flüsterte er, Stegi schüttelte den Kopf, "Komm mit, da hinten könnte jemand sein." er zeigte auf ein paar Büsche, welche unnatürlich stark raschelten. Lautlos schüttelte Tobi den Kopf, Stegi zwinkerte ihm zu, um zu verstehen zu geben, dass er auch wusste, dass es eine Falle war.
"Da ist doch niemand Stegi!" sagte Tobi laut und deutlich, woraufhin Paul aus seinem Versteck kam und seine Waffe auf Tobi richtete, doch Stegi war schneller und drückte ab. Er traf Paul mitten auf die Brust. Dieser betrachtete den Farbfleck auf seiner Jacke und schnaubte genervt.
"Gibst du uns deinen Revolver jetzt gleich oder sollen wir ihn dir abnehmen?" fragte Stegi frech und grinste.
"Du kannst ihn auch gleich mir geben." hörte er Anni sagen, während ihm eine Waffe an den Hinterkopf gedrückt wurde.
"Tu das nicht, bitte."
"Du hast mein Mate gekillt Stegi, mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben." Anni nahm eine der Farbpatronen und zerdrückte sie auf Stegis Hinterkopf.
"Igitt! Das bekomm ich doch nie wieder aus den Haaren!" beschwerte sich Stegi, was Anni nur mit einem Lachen quittierte. Kurz darauf schlugen am Baum neben ihr ein paar Farbpatronen ein, was Anni kurz zusammenzucken ließ. Sie duckte sich und rannte hinter den nächsten größeren Felsen.
"Wo kommen die denn jetzt her?!" fluchte sie und checkte, wie viel Munition sie noch in der Waffe hatte. Dann tauchte sie hinter dem Felsen auf und scannte die Umgebung nach Mazikeen und Tim, konnte jedoch keinen der beiden sehen.
"Waffe weg!" brummte Tim sie an und hielt ihr seinen Revolver an den Hals.
"Na gut, du hast mich." Anni warf ihre Waffe auf den Waldboden und bekam ein bisschen Farbe an den Hals.
"Hast du Tobi gesehen?" versuchte Tim sein Glück, doch Anni zuckte nur mit den Achseln.
"Keine Kommunikation mit den Toten."
"Man kann es ja mal versuchen. Maze?" rief er, doch bekam keine Antwort. Anni lehnte sich neben Stegi an einem Baum an und beobachtete mit ihm zusammen Tim.
"Er wird immer besser."
"Ja das wird er. Ich mag unsere Paintball Spiele hier im Wald."
"Ja, aber du weißt, dass du unter realen Bedingungen keine Chance gegen mich hättest oder Stegi?"
"Davon träumst du nur!" lachte er, was Anni auch ein leichtes Kichern entlockte.
"Tim!" hallte Mazikeens Stimmte durch den Wald, gefolgt von einem Schuss, dann Stille. Mazikeen kam bedröppelt aus dem Unterholz und ließ sich neben die beiden auf den Boden fallen.
"Tobi hat mich erschossen."
"Wirklich?" fragte Anni nach.
"Nicht Tim?" fügte Stegi hinzu, beide lachten wieder.
"Ich hasse euch beide." sagte sie auch und lachte. Tobi kam aus dem Wald gerannt, dicht gefolgt von Tim.
"Bleib stehen!"
"Niemals!"
"Tobi!" Tim blieb stehen und zielte, er drückte ab, Tobi ging zu Boden. Sofort rannte Tim zu ihm und sah nach, ob es ihm gut ging, Tobi nickte und wurde von Tim dann auf die Beine gezogen. Die Sechs suchten sich zusammen einen schönen Fleck und machten dort ein kleines Lagerfeuer, redeten und hatten super viel Spaß.

[THE END]

Dystopia [Stexpert] [BEENDET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt