Part 7

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Alexis Sicht

Nun leben wir schon seit zwei Wochen in der Höhle, jedoch ist es immer noch ungewohnt. Wir sind geschützt, vor Regen und Tieren die im Wald leben. Ich war fast jeden Tag auf Essenssuche. Jedoch wird es von Tag zu Tag schwerer. Der Herbst endet langsam und der Winter kommt.
Ich weiß nicht, wie lange unsere Rationen noch reichen. Trinken haben wir reichlich. Doch mit trinken alleine, kommen wir nicht lange aus. In den Gärten gibt es auch nicht mehr viel.

Leicht frustriert lief ich weiter durch den Wald. Doch nach einer Weile gab ich die Suche auf. Ich fand nichts mehr. Und das musste ich nun auch Amanda irgendwie klar machen. Sie hat sich zwar nun mit den Umständen abgegeben, jedoch weiß ich nicht, wie sie diese Nachricht nun aufnehmen wird.

Da ich in meinen Gedanken verloren war, verlangsamte ich meine Schritte. Ich bekam kaum noch mit, was sich um mich herum abspielte. Deswegen, bekam ich auch nicht mit, das mir jemand zu unserem Versteck folgte. Ich füllte draußen meine Wasserflasche auf und ging dann in die Höhle.

"Amanda, ich muss dir was sagen." Sprach ich und ging zu unserem Lagerfeuer. An diesem saß Amanda schon und wärmte sich.

"Was gibt es?" Fragte sie und sah zu mir. Seufzend ließ ich mich neben sie fallen. Die Wärme des Feuers entspannte meinen Körper. Eine angenehme Gänsehaut kam über mich.

"Ich finde nichts mehr zu essen. Ein paar Tage reichen wir noch mit unseren Rationen. Wir müssen endlich hier weg." Erzählte ich und sah meine Schwester dabei an.

"Aber wo sollen wir hin? Wir sind auf uns allein gestellt. Es wird uns niemand helfen." Amanda sah mich verzweifelt an.

"Wir werden heute Abend abhauen. Wir müssen erstmal aus der Stadt raus. Wir bleiben versteckt im Wald. Der führt aus der Stadt." Sagte ich und stand langsam auf.

"Und wenn uns wer sieht?" Fragte Amanda nach und hielt mich am Handgelenk fest.

"Wer läuft schon in der Nacht im Wald rum." Sagte ich überzeugend.

Amanda nickte widerwillig und ließ mich schließlich los. Ich ging zu meinem Schlafsack und fing an meine ganzen Sachen in den Rucksack zu packen.

"Nehmen wir unsere Schlafsäcke mit?" Fragte Amanda. Ich sah zu ihr rüber und nickte.
Eine Zeit lang war alles still. Amanda und ich waren mit dem packen unserer Sachen beschäftigt.

"Gibst du mir deine Flaschen? Ich gehe sie nochmal auffüllen." Brach ich die Stille.

Ich nahm meine zwei Flaschen und Amanda gab mir ihre. Ich verließ die Höhle und ging zu unserem Regenfänger. Ich füllte eine Flasche nach der anderen auf.

In meinem Körper machte sich ein mulmiges Gefühl breit. Ich sah mehrmals um mich und beobachtete die Umgebung genau. Doch mir fiel nichts ungewöhnliches auf.
Ich schüttelte meinen Kopf und ging wieder rein.

"Alles ok?" Fragte Amanda und nahm mir ihre Flaschen ab.

"Ja. Alles bestens." Sagte ich und setzte mich wieder an das Lagerfeuer.

"Wir warten bis es dunkel ist. Schlaf solange nochmal." Sprach ich und Amanda nickte zustimmend.

Ich lehnte mich an die Wand an. Dabei schloss ich meine Augen. Kurze Zeit später schlief ich auch schon ein.

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"Hast du alles?" Fragte ich meine Schwester. Ich sah mich nochmal in der Höhle um.

"Ja. Wir können los." Sagte Amanda und schulterte ihren Rucksack.

Ich nickte zufrieden und wir verließen dann unsere schützende Höhle. Wir liefen immer weiter von unserer Höhle weg. Die kalte Nachtluft umschloss unsere Körper. Amanda zuckte mehrmals durch verschiedene Geräusche zusammen. Wir mussten über umgekippte Bäume klettern. Uns liefen auch ein paar Rehe über den Weg. Wir beobachteten sie eine Weile, doch dann bemerkten sie uns und liefen weg.

Amanda blieb plötzlich ruckartig stehen. Ich wollte weiter laufen, doch sie hielt mich zurück. Sie sah sich schnell um und zog mich mit zu einer Baumwurzel. Wir hockten uns dahinter hin. Jedoch wusste ich bis dahin nicht warum.

"Wa-." Fing ich an, doch Amanda legte ihre Hand auf meinem Mund. Ich sah sie verwirrt an, doch Amanda bewegte sich kein Stück. Plötzlich hörte man ein leises knacken von Ästen. Das knacken wurde nach und nach lauter. Wir drückten uns automatisch gegen wie Wurzel und lauschten weiter.

Es wurde wieder still. Ich drehte meinen Kopf und sah vorsichtig an der Wurzel vorbei. Jedoch sah ich nichts, da es zu dunkel war. Wir verblieben noch einige Minuten hinter der Wurzel.

"Ich sehe nichts." Flüsterte ich leise und sah zu Amanda. Diese nickte leicht.

Leise und vorsichtig schlich ich mich um die Wurzel herum. Ich konnte dadurch einen besseren Blick erhaschen. Ich fing an mit lachen, als ich mehrere Hasen dort sitzen sah.

"Alexis, was soll das?!" Rief Amanda geschockt und schlich zu mir.

"Es sind nur Hasen Amanda." Lachte ich und stellte mich richtig hin.

Amanda sah nach vorne und bemerkte nun auch die Hasen. Wir schüttelten beide lachend unseren Kopf und liefen dann weiter durch den Wald.

"Ich kann nicht mehr." Sagte Amanda nach einer Weile und lehnte sich an einen Baumstamm.

"Wir sind hier aber nicht sicher. Wir müssen weiter." Sagte ich. Ich blieb stehen, drehte mich zu meiner Schwester um und sah in ihre Augen.

"Nur eine kurze Pause. Bitte Alexis." Bat mich Amanda. Ich seufzte etwas genervt und setzte mich neben sie hin. Amanda ihr Kopf lag plötzlich auf meiner Schulter und ihr regelmäßiger Atem war zu hören. Meine Augen wurden dadurch auch immer schwerer und ich schlief schlussendlich auch ein.

Ich wurde ruckartig hoch gezogen und somit sehr unsanft aus meinem Schlaf gerissen. Ich sah mich verwirrt um. Wir waren umzingelt von mehreren Männern. Einer von ihnen hielt meine Schwester fest. Ihr Mund war mit Klebeband zugeklebt, ihre Füße und ihre Hände waren gefesselt.

Ich sah den Mann an, der mich festhielt. Ich konnte mich aus seinem Griff reißen und stolperte ein paar Schritte von ihm weg.

"Lasst uns in Ruhe." Sagte ich ernst. Die Männer fingen an mit lachen und zwei kamen auf mich zu. Ich wich dem einen aus und trat ihm dabei in sein Gemächt. Er ließ sich stöhnend auf den laubbedeckten Boden fallen.
Kurz danach befand ich mich in einem Handgemenge mit dem anderen Mann.
Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich einen Schuss hörte.

"Schluss jetzt!" Schrie einer. Ich sah sofort zu meiner Schwester, doch ihr ging es gut. Was man in dieser Situation gut nennen konnte. Doch durch diesen Schuss wurde ich abgelenkt. Jemand schlug mir mit einem harten Gegenstand gegen den Kopf. Ich taumelte leicht, dann fiel ich auf den Fußboden. An mehr, kann ich mich nicht mehr erinnern.

The TwinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt