Alexis Sicht
Durch meine verweinten Augen sah ich meine Schwester und Doktor Sloan an.
"Bitte helft ihm." Wiederholte ich mich schluchzend. Denn beide hatten sich keinen Zentimeter gerührt.
Doktor Sloan fasste sich langsam wieder und drückte Amanda zur Seite. Er kam auf uns zu und kniete sich gegenüber von mir hin. Er murmelte irgendwas von 'Das ist alles nur eure Schuld'. Ich drückte weiterhin auf seine Wunde.
"Zwei Räume weiter ist ein Vorratsraum. Bring so viele Sachen mit wie möglich." Sprach Doktor Sloan nach kurzer Stille und sah meine Schwester an.
Diese nickte sofort und verschwand auch gleich. Nach ein paar Minuten kam sie wieder in den Raum, sie schloss die Tür und legte alle Sachen neben Doktor Sloan hin.
"Du musst deine Hand wegnehmen." Sagte er ruhig und sah mich an.
"Aber es blutet so dolle." Sagte ich panisch und sah zu ihm.
"Vertrau mir." Erwiderte er. Ich sah ihn sprachlos an. Doktor Sloan selbst, bemerkte nun wohl auch was er gesagt hatte. Er schüttelte leicht seinen Kopf und schob meine Hände von der Wunde. Vorsichtig aber schnell zog Doktor Sloan, Derek sein T-Shirt hoch. Ich schluckte schwer als ich die Wunde sah. Sofort fing er an Tücher in und auf die Wunde zu drücken. Danach machte er ihm mehrere Verbände um.
Wir zuckten alle zusammen als die Tür plötzlich aufgetreten wurde. Ich drehte meinen Kopf zur Tür, dort standen mehrere Polizisten.
"Gesichert." Meinte einer. Sie kamen in den Raum und sahen auf Derek herab.
"Er lebt noch aber er muss dringend in den OP." Sprach Doktor Sloan und überprüfte dabei Derek seinen Puls.
"Wir haben den Amokläufer gefasst. Wir werden ihnen jemanden schicken." Meinte ein anderer und nahm sein Funkgerät von seinem Gürtel. Er sprach irgendetwas herein. Ich konzentrierte mich auf ihn. Doch meine Sicht wurde immer verschwommener. Kurz danach sah ich nur noch schwarz. Das letzte was ich mitbekam, war, dass ich auf den Fußboden fiel.
Dereks Sicht
Langsam wurde ich wieder wach. Meine Augen öffnete ich und ich sah mich im Raum um. Mein Blick blieb an Mark hängen, welcher neben meinem Bett saß.
"Endlich bist du wach." Sagte dieser erleichtert.
"Was ist passiert? Geht es Alexis gut?" Fragte ich gleich drauf los und wollte mich aufsetzen. Doch die Wunde an meinem Bauch ließ es nicht zu.
"Du wurdest angeschossen. Der Amokläufer war der Vater von Alexis und Amanda. Ihr geht es soweit gut, sie ist nur Ohnmächtig geworden." Erzählte Mark und sah mich dabei an. Ich hörte ihm aufmerksam zu und nickte ein paar Mal.
"Das haben wir alles nur den beiden zu verdanken. Es sind acht Menschen wegen denen gestorben. Und du auch fast." Mark wurde wütend. Sein ganzer Körper spannte sich an.
"Sie können nichts dafür. Sie können doch nicht wissen wie es in dem Kopf ihres Vaters vor geht." Seufzte ich.
"Hör auf sie immer zu verteidigen." Knurrte Mark und stand von seinem Stuhl auf.
"Das war ein blöder Zufall." Sagte ich ernst und beobachtete ihn.
"Komisch das du der Einzige bist, der so denkt. Alexis hat sicherlich auch nur geheult, weil sie sich schuldig fühlte." Lachte Mark spöttisch und sah wieder zu mir.
"Sie hat geweint?" Fragte ich nach und er nickte nur.
*Flashback*
Ich kam in dem Zimmer von Alexis und Amanda an. Doch es war niemand im Zimmer. Ich lief ins Bad, doch auch dort war Alexis nicht. 'Verdammt, wo ist sie?'
Ich drehte mich um und wollte das Zimmer gerade verlassen. Doch er stand im Türrahmen. Seine Waffe richtete er auf mich. Ich hob meine Hände langsam hoch und schluckte schwer."Wo sind die Zwei?" Fragte er kalt und kam einen Schritt auf mich zu.
"Ich weiß nicht wen sie meinen." Antwortete ich, so ruhig wie es in dieser Situation ging.
"Die Zwillinge. Alexis und Amanda." Murrte er.
"Tut mir leid Ihnen das sagen zu müssen, doch ich weiß es nicht." Sagte ich und ging langsam einen Schritt zurück.
"Sie lügen. Ich weiß ganz genau, dass sie für die Zwei zuständig sind." Seine Stimme erhob sich.
"Trotzdem weiß ich nicht, wo sich beide gerade aufhalten." Antwortete ich.
"Sie sagen mir sofort wo sie sind." Zischte er.
"Ich kann es ihnen nicht sagen, denn ich weiß es nicht." Wiederholte ich.
Der Mann wurde immer wütender und betätigte den Abzug. Ein starker Schmerz durchzog meinen Körper. Meine Beine wurden schwächer und ich fiel auf den Boden. Ich sah wie der Mann verschwand. Eine Schranktür wurde geöffnet und Alexis sprang raus. Sie kam auf mich zu und drückte auf meine Wunde. Ich stöhnte schmerzvoll auf. Meine Augen wurden immer schwerer und kurz danach bekam ich nichts mehr mit.
*Flashback Ende*
"Ich muss zu ihnen." Sagte ich und brach somit die Stille.
"Du gehst nirgendwo hin. Ich kümmere mich um die Zwillinge." Widersprach Mark mir.
"Tu ihnen bitte nicht weh." Flüsterte ich und sah ihn ernst an.
Mark sah mich mit einem undeutbaren Blick an und verschwand aus meinem Zimmer. Ich seufzte und ließ meinen Kopf zurück in das Kissen fallen. Ich hoffe das er nachdenkt, bevor er handelt.
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The Twins
AdventureWie weit muss man gehen, um endlich frei sein zu können? Wie weit muss man gehen, um endlich ein normales Leben zu führen? Wie weit muss man gehen, um endlich lieben zu können?