Amandas Sicht
"Na meine Zwillinge. Wie geht es uns denn heute?" Weckte mich die allzu bekannte Stimme von Doktor Sloan.
"Schnauze, ich will schlafen." Murrte Alexis und zog sich die Decke über ihren Kopf.
"Ah, schön dass wir uns auch endlich kennenlernen." Lachte er und ging auf meine Schwester zu.
"Lass sie in Ruhe." Sagte ich und stand auf. Er sah kurz zu mir, ging dann aber weiter auf meine Schwester zu.
Ich lief zu ihm und hielt ihn an seinem Arm fest. Verwirrt drehte er sich zu mir um. Seinen Arm versuchte er aus meinem Griff zu befreien. Jedoch verstärkte ich ihn dadurch nur noch mehr.
"Lass mich los du Biest." Zischte er.
"Nenn sie noch einmal Biest und es setzt was." Sagte Alexis sauer. Sie stand aus ihrem Bett auf und schlug ihren Ellenbogen in seine Magengrube. Doktor Sloan krümmte sich und stöhnte schmerzvoll auf.
"Leg dich niemals mit Zwillingen an. Und jetzt verpiss dich." Zischte meine Schwester und schubste ihn aus dem Zimmer.
"Das wirst du mir büßen." Knurrte er. Alexis zuckte jedoch nur mit ihren Schultern und knallte die Tür zu.
"Der andere ist bestimmt genauso wie der hier." Sagte sie und legte sich wieder in ihr Bett.
"Doktor Shepherd ist anders als Doktor Sloan. Er hat uns schon mehrmals vor ihm verteidigt und beschützt." Erzählte ich und setzte mich neben sie.
"Du konntest Menschen noch nie gut einschätzen Amanda." Seufzte meine Schwester.
Ich sagte nichts dazu und sah auf meine Hände. Sie hat Recht. Ich versuche immer das Gute im Menschen zu sehen und interpretiere gerne etwas hinein. Alexis konnte Menschen bis jetzt immer gut und leicht durchschauen. Aber vielleicht hat sie ja auch mal Unrecht. Kann ja sein oder?
"Ihr seid ja schon wach." Die Stimme von Doktor Shepherd holte mich aus meinen Gedanken.
"Dank diesem komischen Affen ja." Murrte Alexis und drehte sich zu ihm.
"Du meinst Doktor Sloan oder?" Fragte er nachdenklich. Von uns beiden bekam er ein Nicken als Antwort.
"Provoziert ihn bitte nicht zu sehr. Sonst wird es unangenehm für euch." Erzählte Doktor Shepherd.
"Ups." Sagte meine Schwester. Ich sah zu ihm. Er sah Alexis an und hatte dabei eine Augenbraue hochgezogen.
"Sie hat ihn etwas provoziert. Ich wollte ihn dann zurückhalten und Alexis hat ihm ihren Ellenbogen in den Magen gerammt." Erklärte ich ihm. Er sah mich leicht geschockt an und schüttelte dann den Kopf.
"Das war nicht clever von euch. Mark ist sehr nachtragend." Sagte Doktor Shepherd und sah uns beide abwechselnd an.
"Ich rede mit ihm." Seufzte er und verschwand aus unserem Zimmer.
"Die stecken doch unter einer Decke." Sagte Alexis und sah ihm hinterher.
Marks Sicht
Diese zwei miesen Biester. Ich hasse Zwillinge. Die bringen nur schlechtes mit sich. Warum hat Derek die eine überhaupt gerettet? Die sind doch eh nur Forschungsobjekte und Experimente. Am besten ich bringe die zwei so schnell wie es geht um. Das wäre das Beste für uns alle.
"Mark? Wir müssen reden." Sprach plötzlich Derek.
Ich drehte mich schwungvoll um. Dabei verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust und sah ihn durchdringlich an.
"Was willst du? Geht es wieder um deine ach so tollen Zwillingspatienten." Sagte ich abwertend.
"Ja es geht um Amanda und Alexis." Seufzte er.
"Mir ist egal wie die heißen. Lange werden sie eh nicht mehr leben." Antwortete ich. Den zweiten Satz sagte ich leise und eher zu mir selbst. Aber wie sollte es auch anders sein, Derek hat es gehört.
"Mark, wir sind seit unserer Kindheit miteinander befreundet. Ich weiß, dass deine Eltern dir alle Legenden über Zwillinge jeden Tag erzählt haben. Aber ist es nicht langsam Zeit, sich eine eigene Meinung zu bilden? Scheiß doch mal auf diese Legenden und Mythen. Sie sind ganz normale Mädchen." Erzählte er und kam dabei einen Schritt auf mich zu.
"Warum versuchst du mich immer umzustimmen?" Hakte ich nach.
"Weil ich etwas über dich und deine Familie weiß, was du nicht weißt." Sagte er und sah mich an.
"Achja? Was soll das denn bitte sein? Auch wenn du es mir sagst, es wird meine Meinung nicht ändern." Was soll er denn bitte wissen, was ich nicht weiß?
"Du bist eigentlich das dritte Kind deiner Eltern." Sprach Derek, verwirrt runzelte ich meine Stirn.
"Wie meinst du das? Ich bin der Erstgeborene." Antwortete ich verwirrt.
"Nein bist du nicht. Deine Mutter war zwei Jahre vor deiner Geburt schon mal schwanger. Sie war schwanger mit Zwillingen." Erzählte er.
"Woher willst du das wissen? Das hast du dir doch gerade ausgedacht damit ich meine Meinung ändere." Sagte ich etwas lauter.
"Ich habe ein Gespräch zwischen deinen Eltern mitbekommen. Deine Eltern haben eigentlich nichts gegen Zwillinge. Sie wollten dich nur schützen. Vielleicht solltest du mal mit ihnen reden." Und mit diesen Worten, verließ er den Raum. Ich ließ mich auf den Stuhl fallen. Meine Arme stützte ich auf meinen Beinen ab.
Ich glaube, es wird Zeit mit meinen Eltern zu reden. Oder?
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The Twins
AdventureWie weit muss man gehen, um endlich frei sein zu können? Wie weit muss man gehen, um endlich ein normales Leben zu führen? Wie weit muss man gehen, um endlich lieben zu können?