Marks Sicht
Wie kann man nur so überzeugt von seiner eigenen Meinung sein? Er ist der Einzige der so über die Zwillinge denkt aber warum? Sie bringen doch nur Unheil. Das musste Derek doch jetzt am eigenen Leib erfahren. Wieso ist er so naiv? Derek kann doch nicht als einziger Recht haben. Oder? Nein!
Ich kam an dem Zimmer der Mädchen an und ging auch gleich rein. Alexis ihr Bett war leer, dafür hörte ich die Dusche. Amanda lag in ihrem Bett und schlief ruhig. Meine Füße trugen mich zu ihr und ich setzte mich neben sie hin. Ich beobachtete Amanda beim Schlafen. Unbewusst fing ich leicht an mit lächeln und strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht.
"Was wird das?" Fragte die misstrauische Stimme von Alexis. Ich drehte mich zu ihr um und stand dabei auf.
"Nichts." Antwortete ich und steckte meine Hände in die Taschen meines Kittels.
"Wie geht es Derek?" Fragte sie wieder und setzte sich dabei auf ihr Bett.
"Ihm geht es den Umständen entsprechend gut." Sagte ich und ging auf sie zu.
"Was meintest du eigentlich mit 'Das ist alles eure Schuld'?" Hakte sie nach und kuschelte sich in ihre Decke.
"Du kennst doch die ganzen Legenden. Der Amokläufer war euer Vater. Er wolle eigentlich nur euch zwei. Wegen euch sind acht unschuldige Menschen gestorben." Erzählte ich gereizt.
"Wir können doch dafür nichts. Wir haben ihn nie kennengelernt. Für uns ist er nicht mehr als unser Erzeuger. Ja, wir kennen die Legenden aber das war ein Zufall. Du willst uns doch auch endlich los werden. Dann tue es jetzt. Denn Derek kann uns gerade nicht vor dir beschützen." Murrte Alexis und funkelte mich böse an.
"Wenn du so weiter machst, dann dauert es nicht mehr lange und ich mache es wirklich. Ich weiß nicht was Derek in euch beiden sieht. Ihr seid ätzend." Zischte ich und verschwand aus dem Zimmer. Die Tür schloss ich vorher wieder ab, damit sie nicht abhauen können. Ich schlenderte die Gänge entlang und kam irgendwann am Pausenraum an. In diesen ging ich rein und ließ mich auf die Couch fallen. Ich atmete tief durch und schloss dann meine Augen.
Alexis Sicht
Ich muss zu ihm, zu Derek. Er hat unser Leben gerettet. Meines sogar zweimal. Und was habe ich getan? Ich habe ihn gehasst. Weil er uns hier festhält. Wir wollen doch nur ein normales Leben führen. Aber, vielleicht kann er uns helfen von hier weg zu kommen?
"Amanda? Ich muss zu Derek." Sagte ich nach längerer Zeit. Ich sah zu Amanda und sie sah gleich zu mir.
"Wie willst du das anstellen?" Hakte die Angesprochene nach.
Ich fing an mit grinsen und nahm ein Stück Draht aus meinem Nachtschrank. Ich stand aus meinem Bett auf und ging zur Tür. Ich lauschte erst kurz und fing dann an die Tür aufzuknacken. Nach mehreren Minuten schaffte ich es dann. Ich sah nochmal kurz zu Amanda, diese nickte lächelnd. Ich verließ unser Zimmer und ging durch mehrere Gänge und lief ein paar Treppen hoch. Als ich an einem Umkleideraum ankam, ging ich in diesen und schnappte mir Sachen, welche dort hingen. Diese zog ich an und verließ den Raum. Ich ging zur Rezeption und sah die Schwester an.
"In welchem Zimmer liegt Derek Shepherd?" Fragte ich. Die Schwester sah von der Krankenakte, die sie gerade bearbeitete, auf.
"Er ist in Zimmer 314." Antwortete sie mir und musterte mich dabei. Ich nickte zufrieden und ging dann auf die Suche. Nach kurzer Zeit fand ich das Zimmer. Ich ging in den Raum und sah mich kurz um. Derek lag im Bett. Seine Augen waren geschlossen. Doch ich konnte nicht sagen ob er schlief oder ob er wach war.
Langsam ging ich weiter auf sein Bett zu und blieb neben ihm stehen. Ich wusste nicht genau, was ich nun tun sollte. Ich beobachtete ihn und sah ihn genauer an. Seine Haare hingen ihm leicht im Gesicht. Sein Atem war ruhig und gleichmäßig. Ich fing leicht an mit lächeln und meine Hand näherte sich langsam seinem Gesicht. Ich zog sie aber schnell zurück, als Derek langsam seine Augen öffnete. Er fing leicht an mit lächeln als er mich sah.
"Was machst du hier?" Fragte Derek verschlafen.
"Ich wollte schauen wie es dir geht. Und ich wollte mich bedanken." Antwortete ich leise. Dabei spielte ich nervös mit meinen Fingern. Derek klopfte auf den Platz neben sich und ich setzte mich hin. Meinen Blick hielt ich dabei auf ihn gerichtet.
"Wofür möchtest du dich denn bedanken?" Hakte er lächelnd nach.
"Dafür das du unser Leben gerettet hast. Und meins sogar zweimal." Erzählte ich.
"Dafür brauchst du dich nicht bedanken. Das war für mich selbstverständlich." Meinte Derek. Er versuchte sich leicht aufzusetzen. Doch schmerzhaft verzog er sein Gesicht und blieb in seiner jetzigen Position.
"Ich hätte dich verteidigen müssen. Ich hätte mich nicht im Schrank verstecken sollen. Ich müsste jetzt an deiner Stelle sein. Oder vielleicht auch tot sein." Murmelte ich schuldbewusst und sah auf meine Hände.
"Hör auf so etwas zu sagen. Es ist nicht deine Schuld, ja?" Sagte Derek. Er legte zwei Finger unter mein Kinn und drückte es sanft hoch. Somit musste ich in seine Augen schauen.
"Es denken doch alle das wir schuld sind. Wir sind Zwillinge. Wie wir wirklich sind, dass interessiert doch keinen. Deswegen sind wir nur Objekte. Wir sind nur für Experimente gut genug." Flüsterte ich den Tränen nahe.
"Ihr seid nicht schuld. Ich sehe euch zwei als tolle Mädchen an. Und nicht als Objekte. Ich bin auf eurer Seite. Ihr verdient ein gutes Leben und dafür werde ich sorgen. Versprochen." Erzählte er lächelnd. Ich blinzelte meine Tränen weg und erwiderte Derek sein Lächeln.
"Wie willst du das anstellen?" Hakte ich nach.
"Wir werden eine Lösung finden. Dazu müssen wir aber Mark mit ins Boot holen." Meinte Derek und sah mir weiter in meine Augen.
"Gibt es da keinen anderen?" Fragte ich zögerlich.
"Nein. Er wird euch mögen, versprochen. Mark müsste nur mal endlich mit seinen Eltern reden. Dann würde er euch ganz anders sehen." Sagte er. Ich nickte leicht. Doch ich wusste nicht genau, was er damit meinte. Wird Mark uns wirklich mögen?
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The Twins
AdventureWie weit muss man gehen, um endlich frei sein zu können? Wie weit muss man gehen, um endlich ein normales Leben zu führen? Wie weit muss man gehen, um endlich lieben zu können?