*eine Woche später*
Alexis Sicht
Nun ist eine Woche vergangen. In der Zeit ist nicht wirklich viel passiert. Wie denn auch. Wir hocken ja immer noch im Krankenhaus. Derek und Mark haben wir auch kaum gesehen. Sie haben wohl am Plan gearbeitet. Wie dieser nun aussieht und was passieren wird, wissen wir nicht. Durch das Klopfen an der Tür wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich löste meinen Blick von der Decke und sah zur Tür. Diese wurde geöffnet und Mark kam herein, kurz darauf auch Derek. Ich setzte mich auf, Amanda tat das gleiche. Derek lächelte mich an und setzte sich zu mir aufs Bett.
"Die Polizisten werden bald hier auftauchen." Brach Mark die Stille.
"Wie sieht denn euer Plan jetzt aus?" Fragte Amanda zögerlich.
"Je weniger ihr wisst, desto echter sieht es für die Polizisten aus." Sagte Derek. Ich sah ihn leicht geschockt an.
"Das heißt, ihr könntet sonst was mit uns machen." Ich kniff meine Augen leicht zusammen und sah beide misstrauisch an.
"Vertraut uns. Morgen um diese Zeit sind wir schon längst aus dem Krankenhaus raus." Mischte sich Mark wieder ein.
"Missbraucht unser Vertrauen nicht." Flüsterte ich leise und sah auf meine Hände.
"Das werden wir nicht." Antwortete Derek im gleichen Ton. Er rutschte näher zu mir und legte einen Arm um mich. Ich nahm ein leises schniefen von Amanda wahr. Ich wollte zu ihr gehen, doch Derek hielt mich fest. Ich sah ihn verwirrt an, doch er sah mich nicht an. Er sah zu Mark. Dieser ging auf meine Schwester zu und hockte sich vor ihr hin. Vorsichtig wischte er Amanda ihre Tränen weg.
"Wir schaffen das." Sagte er leise zu meiner Schwester.
Ich beobachtete die zwei noch kurz, bevor ich mich wieder Derek widmete. Ich befand mich immer noch in seinem Arm. Ich sah hoch in seine Augen. Er erwiderte meinen Blick. Seine Augen zogen mich wieder in einen Bann. Einem Bann, dem ich nur schwer entkommen konnte. Derek löste seinen Blick nach kurzer Zeit. Er sah auf seine Uhr und seufzte dann leise.
"Wir müssen los." Sagte er, dabei sah Derek jeden von uns einzeln an. Mark nickte und küsste die Stirn meiner Schwester. Verwundert zog ich meine eine Augenbraue hoch. Derek zog mich in seine Arme. Ich erwiderte seine Umarmung. Meine Arme schlang ich um seinen Oberkörper. Leider löste er sich viel zu schnell wieder von mir. Mark drehte sich zu mir und lächelte mich an. Dieses erwiderte ich leicht und dann waren sie auch schon aus dem Zimmer verschwunden.
Wieder war es still im Raum. Wir beide waren wieder in unsere Gedanken vertieft. Auf der einen Seite hatte ich Angst. Da ich nicht wusste was mit uns passiert. Auf der anderen Seite vertraue ich Derek. Ich war hin und her gerissen.
----------Es war soweit. Amanda und ich lagen wieder angebunden auf unseren Betten. Wir wurden durch viele verschiedene Gänge geschoben. Irgendwann kamen wir an einem Raum an. In diesen wurden wir nacheinander geschoben. Ich sah mich um. Es sah aus wie ein OP-Raum. Wieder durchfuhr mich ein Schauer und langsam gewann die Angst. Derek und Mark betraten den Raum. Beide hatten OP-Sachen an. Ihr halbes Gesicht war durch einen Mundschutz verdeckt. Zwei Polizisten stellten sich an eine Wand, neben sie stellte sich ein Mann im Anzug. Eine Schwester brachte ein Tablett. Auf diesem lagen vier Spritzen.
"Haben sie genug Experimente gemacht?" Brach der Mann im Anzug die Stille.
"Ja das haben wir. Sie können in den Patientenakten nachsehen." Antwortete Mark. Der Mann nickte und nahm die Akten von einem Tisch. Diese sah er durch und nickte dann schließlich. Derek atmete leise erleichtert aus und sah dabei kurz zu Mark.
"Bitte beginnen Sie." Meinte der Mann dann und deutete auf uns. Derek nickte leicht und sah zu mir runter. Er bat die Schwester um eine der Spritzen. Mark tat das gleiche. Derek setzte sie an meinem Arm an. Den Stich bemerkte ich kaum. Er spritzte den Inhalt in meine Vene. Danach legte er sie wieder weg und beobachtete mich. Ich runzelte leicht die Stirn. Ich wollte zu Amanda herübersehen, doch ich konnte mich kaum bewegen. Wieder machte sich Angst in mir breit aber auch Panik. Ich sah Derek hilfesuchend an. Doch er erwiderte meinen Blick nicht.
"Die zweite Spritze bitte." Meinte Mark. Derek setzte auch diese an meinem Arm an. Dieses Mal spürte ich einen brennenden Schmerz. Dieser breitete sich langsam in meinem ganzen Körper aus. Ich zischte schmerzvoll auf und verzog mein Gesicht schmerzerfüllt. Aus meinem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Derek sich wegdrehte und auf dem Boden sah. Ich wollte etwas sagen, am liebsten hätte ich vor Schmerzen geschrien. Doch ich bekam kein einziges Wort aus meinem Mund. Meinen Körper spürte ich immer weniger. Egal wie sehr ich mich auch anstrengte, es ging nicht. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ein paar liefen über meine Wange.
Haben sie unser Vertrauen doch missbraucht? Was passiert hier mit uns? Sind sie gerade dabei uns umzubringen? So viele Fragen und wahrscheinlich bekomme ich keine Antworten mehr."Wie lange dauert das denn?" Fragte jemand ungeduldig.
"Es ist gleich vorbei." Sagte Mark leise.
Mein ganzer Körper fühlte sich so an, als ob es nicht mehr meiner wäre. Meine Augen fingen an, sich immer wieder ungewollt zu schließen. Ich versuchte dagegen anzukämpfen. Eine gewisse Zeit schaffte ich es auch. Doch dann Gewann die Schwäche. Ich bekam meine Augen nicht mehr auf. Mein ganzer Körper gehorchte mir nicht mehr. Ich fühlte mich gefangen. Gefangen in einer leeren Hülle.
Und das waren auch meine letzten Gedanken. Die Dunkelheit verschlang mich.
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The Twins
AdventureWie weit muss man gehen, um endlich frei sein zu können? Wie weit muss man gehen, um endlich ein normales Leben zu führen? Wie weit muss man gehen, um endlich lieben zu können?