Kapitel 30- Tränen

799 48 5
                                    

Itachi

Ich rannte und rannte, einfach weg von hier, weg von allem.
Heiße Tränen liefen mir über die Wangen, mein Herz pochte wie wild und meine Lungen brannten schon, trotzdem hörte ich nicht auf zu rennen.

"Itachi, warte", hörte ich jemanden hinter mir rufen, doch ich wurde nicht langsamer. Im Gegenteil, ich legte noch einen Zahn zu und bog schwungvoll um die nächste Ecke. Gleich geschafft.

Ich stürzte durch die Tür, schlug sie hinter mir zu und lehnte mich schwer atmend dagegen.
Erst jetzt, wo ich allein war, erlaubte ich mir aufzuschluchzen.
Meine Hand hob sich wie von selbst und krallte sich in mein Hemd, knapp oberhalb des Herzens. Mein Herz, es tat so weh...

Ich sah Sasuke und Aiko immer noch vor einem inneren Auge, wie sie sich umarmt hatten. Sie hatte sich regelrecht an ihn gekuschelt.

Ich wischte mir über die Wangen, ließ es dann aber bleiben, weil es eh nichts brachte, da immer neue Tränen nachflossen.

Warum? Warum umarmte sie auf einmal Sasuke? Sie hatte doch gesagt, sie würde mich mögen...

Aber natürlich mein Bruder war ja viel cooler als ich, da war es doch klar, dass sie bald umschwenken würde... Ich ließ mich langsam an der Tür herabsinken. Stehen war jetzt einfach zu viel.

"Itachi. Bist du da?" Das war Aiko. Sie klang völlig außer Atem und als wäre sie selbst den Tränen nah. Doch ich wollte jetzt mit niemandem sprechen. Schon gar nicht mit ihr.

"Verschwinde", flüsterte ich.

"Gott sei Dank, du bist da", hörte ich sie sagen. "Itachi, das war nicht so wie es aussah..." Ne, schon klar, sie war ihm rein zufällig in den Arm gefallen...

"Ach ja?", erwiderte ich sarkastisch und verfluchte meine zitternde Stimme. "Für mich sah das aber ziemlich eindeutig aus."

"Sag mal, weinst du?", fragte Aiko entgeistert. Blöde Frage...

"Lass mich in Ruhe."

"Nein, ich-"

"Verschwinde!", herrschte ich sie an.
Im nächsten Augenblick fühlte ich mich schlecht deswegen.

"Nicht bevor du mir nicht zu hörst", sagte sie mit fester Stimme.

Ich zog die Beine an, stützte meine Arme verschränkt darauf und vergrub mein Gesicht darin.
Ich würde sie nicht dazu bekommen, wegzugehen, so viel war klar.

Ich hörte wie sie sich auf der anderen Seite der Tür hinsetzte und zu erzählen begann.

𝑨𝒃𝒔𝒐𝒍𝒖𝒕 // 𝐼𝑡𝑎𝑐ℎ𝑖 𝑋 𝑂𝑐 𝑋 𝑆𝑎𝑠𝑢𝑘𝑒 [𝑴𝒐𝒅𝒆𝒓𝒏 𝑨𝑼]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt