Kapitel 2 - Missgeschicke

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>>Alle unsere Gefühle,
in denen wir die Freuden und Leiden einer wirklichen Person miterleben,
kommen auch nur durch ein Bild zustande,
das wir uns von diesem Glück oder Missgeschick machen.<<
-Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit-

Landon fuhr mich nach der Schule nach Hause und half mir danach dabei, meine Umzugskartons zu packen.

Mein Vater ist vor zwei Jahren an Krebs gestorben. Meine Mum war am Boden zerstört gewesen und hatte sich seit dem von der Außenwelt zurückgezogen. Sie wollte auch keine neuen Männer kennenlernen, aber vor anderthalb Jahren ist Peter in die Firma gekommen in der meine Mum arbeitete. Er war der Abteilungsleiter und verdiente ziemlich gut, aber das war meiner Mum egal. Obwohl Peter sich sehr offensichtlich um sie bemüht hatte, ließ sie ihn immer wieder abblitzen, bis sie irgendwann nachgab und mit ihm auf eine Date ging.Von da an, trafen sie sich öfter und irgendwann wurden sie ein Paar. 

Ich war überglücklich gewesen, dass meine Mutter endlich wieder auf die Straße ging und lächelnd vor sich her summte. Noch bevor ich Peter persönlich kennengelernt hatte, habe ich ihn gemocht weil er meine Mutter glücklich machte.

Als ich ihn dann endlich kennenlernte verstand ich schnell, warum meine Mutter sich in ihn verliebt hatte. Er war für sein Alter nicht nur ziemlich attraktiv sondern darüber hinaus unheimlich sympathisch.

Da die beiden jetzt schon seit einem Jahr zusammen waren, hatten sie voreinigen Monaten beschlossen zusammenzuziehen. Peter hatte ein hübsches Haus indem hübscheren Viertel unserer Stadt gefunden und es prompt gekauft. Meine Mum hatte zwar darauf bestanden einen eigenen Beitrag zu leisten, auch wenn es nur ein kleiner Teil war.

Peter wohnte bereits seit zwei Wochen in dem neuen Haus und war mit den Renovierungs-und Einrichtungsarbeiten beschäftigt. Meine Mutter und ich würden voraussichtlich morgen so weit sein, dass all unsere Sachen aus unserer alten Wohnung geräumt waren und wir einziehen konnten.

Ich freute mich bereits jetzt, ab morgen die Schränke aufzubauen und meine Sachen einräumen zu können. Ich wäre so froh, endlich nicht mehr aus Kartons leben zu müssen.

Nachdem wir einige Stunden damit verbracht hatten, hin und her zu fahren, machten Landon und ich uns schließlich auf den Weg zum Kino, wo wir uns mit Andrew trafen.

Da ich die Tickets bezahlte, durfte ich den Film aussuchen, was ich natürlich sofort ausnutzte.

Ich wählte einen Liebesfilm und nach langen Quängeleien meiner beiden Jungs gab ich schließlich nach und kaufte ihnen ihr Popcorn.

Wir waren fünfzehn Minuten zu spät, weil Andrew sich wie immer verspätet hatte und als wir den Kinosaal betraten, war es bereits dunkel und Werbung flackerte über die Leinwand.

Andrew ging voraus und suchte nach unserer Sitzreihe und ich stolperte hinterher. Mit meine Fingern krallte ich mich in Landons T-Shirt, um die beiden nicht zu verlieren.

Landon schob mich vor sich in die Reihe, sodass ich zwischen den Beiden saß.

Während des Films bediente ich mich links und rechts aus den Popcorntüten. Vor mir saß ein Pärchen, dass sich den Film auch hätte sparen können, weil sie sich sowieso die ganze Zeit über nur gegenseitig abschleckten. Andrew machte sich einen Spaß daraus, die beiden mit Popcorn abzuwerfen, aber sie waren so sehr miteinander beschäftigt, dass sie es gar nicht mitbekamen.

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