Kapitel 61 - Schlittenfahrt und Schneeballschlacht

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>>Die Liebe allein versteht das Geheimnis,
andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden. <<

-Clemens Brentano-


*4 Monate später*

„Freya!" rief meine Mom von unten „Kyle ist hier!"

„Ich komme!" schrie ich zurück und zog mir schnell noch einen Wollpulli über das erste langärmlige Oberteil. Draußen lag dichter Schnee und Kyle hatte gesagt, ich solle mir wintertaugliche Sachen anziehen. 

Ich schnappte mir meine Tasche vom Bett und eilte nach unten.

Kyle stand schon dort und hielt einen kleinen Strauß Blumen in der Hand, den er mir überreichte, nachdem er mir einen Kuss auf die Wange gedrückt hatte.


„Wofür sind die denn?" fragte ich und nahm die Blumen entgegen.


Kyle zuckte grinsend mit den Schultern „Naja, ich dachte, so eine wundervolle Freundin wie dich müsse man wertschätzen." Er drückte mir einen weiteren Kuss auf die Stirn.

„Schleimer." Neckte ich „ich stelle die Blumen noch eben in eine Vase." Kündigte ich dann an und lief in die Küche, wo meine Mom mir die Blumen glücklicherweise aus der Hand nahm.

„Amüsiert euch gut. Und kommt nicht zu spät nach Hause." Sagte sie lächelnd.

„Um 11 bringe ich sie nach Hause." Rief Kyle, der mitgehört hatte, aus dem Flur.

Ich eilte wieder zu ihm zurück und schlüpfte in schuhe und Jacke, bevor ich ihm in den verschneiten Vorgarten folgte.

„Wir fahren aber nicht mit deinem Monster-Teil, oder?" 

Kyle lachte „Nein." Er deutete zu seinem Sportwagen und ich atmete erleichtert auf.

Er öffnete mir die Tür und ich kletterte ins Auto.

„Wohin geht es denn eigentlich?"

„das sage ich nicht" entgegnete er grinsend „wichtig ist nur, dass du Handschuhe und eine Mütze dabei hast."

„Hab ich."

„Gut, das ist nämlich das wichtigste."

mehr verriet er nicht und auch während der fahrt, gelang es mir nicht, noch etwas anderes aus ihm heraus zu bekommen.

***

Allerding hatte Kyle nicht umsonst gesagt, dass Handschuhe und Mütze wichtig waren, denn nur eine halbe Stunde später fand ich mich an der Spitze eines großen Hügels wieder. Um uns herum tobten Kinder mit ihren Eltern im Schnee herum und fuhren mit Schlitten den Berg runter.

„Wir fahren Schlitten?" fragte ich überrascht und musste lachen.

Kyles Augen glänzten „Ja!" er griff nach meiner behandschuhten Hand und zog mich zu einer abgelegeneren Stelle, wo man den Berg besser hinab fahren konnte. 

Ich sah seinem Gesicht an, dass er sich unheimlich darauf freute.

„Wie kommt man denn auf die Idee bei einem date Schlittenfahren zu gehen?" fragte ich immer noch verwundert.

„Na, weil jeder gerne Schlitten fährt und man es in unserem Alter viel zu selten tut." Er setzte sich auf einen Holzschlitten, den er scheinbar aus dem nichts herbeigezaubert hatte und klopfte auf den freien Platz vor sich „Und jetzt setzt dich hin, ich will diesen Berg runterfahren." Die Begeisterung in seiner Stimme ließ mein Herz in der Brust schmelzen.

Seufzend folgte ich seiner Aufforderung und setzte mich vor ihn. Er stellte seine Beide seitlich von mir ab und schlang seine Arme um meinen Bauch.

„Und los!" rief er und schieß uns ohne Vorwarnung ab.

Ich stieß einen erschrockenen Schrei aus und drückte mich instinktiv gegen seine Brust.

Kyle lachte herzhaft und zog mich näher. Der Wind peitschte meine Haare umher und ich war erleichtert, dass ich sie vorher zu einem Zopf gebunden hatte, ansonsten hätte Kyle sie jetzt alle im Gesicht gehabt.

Der Berg war länger und steiler als ich gedacht hatte und nachdem ich meine anfängliche Angst überwunden hatte, breitete ich irgendwann sogar die Arme aus und schloss die Augen.

Kyle war ein gekonnter Rodler, denn er fuhr gekonnt kleinere Kurven, wenn wir irgendetwas ausweichen mussten.

Als wir schließlich am Fuß des Hügels ankamen, fiel ich durch den Schwung vom Schlitten. Kyle der versuchte mich zurückzuhalten, wurde mitgerissen und zusammen purzelten wir in den Schnee.

Lachend lag ich auf dem Rücken. Kyle lag auf mir und stütze sich mit den Armen ab, damit nicht sein ganzes Körpergewicht auf mir lastete. Er grinste mich verführerisch an und sein Gesicht kam meinem langsam näher. 

„Aha, du hattest also keine Hintergedanken bei der Idee mit dem Schlittenfahren?" fragte ich neckend und er setzte eine Unschuldsmiene auf.

„Ich weiß nicht worüber du redest, Babe."

Ich lachte. Dann wartete ich bis seine Lippen beinahe meine berührten, bevor ich mich blitzschnell zur Seite drehte, einen Schneeball in meiner Hand formte und ihn ihm direkt gegen den Nacken klatschte.

Kyle schrie erschrocken auf.

„Für deine Hinterlistige Falle." Erklärte ich gleichmütig.

Seine Augen verengten sich. „Na warte, Fey. Das bekommst du aber zurück." Er griff in den Schnee und stürzte sich auf mich. Lachend versuchte ich ihm zu entkommen und landete im Schnee, als er mein Bein zu fassen bekam.

Er fiel neben mir in den Schnee und wir bleiben lachend auf dem Rücken liegen.

Ich sah in den Himmel und fing dann an einen Schneeengel zu machen.

Kyle tat es mir nach und eine Zeit lang lagen wir einfach nur da und sahen in die Luft.

Bis irgendwann ein kleiner Junge einen Schneeball auf mich warf. Ich richtete mich auf und sah dem grinsenden Kind ins Gesicht.

„Hey!" rief ich, aber er lachte nur.

Auch Kyle grinste und ich warf ihm einen bitterbösen Blick zu. Er hob nur die Schultern und zwinkerte dem Jungen zu, worauf ich erst ihn, dann den jungen mit einem Schneeball abwarf.

Die beiden Jungen sahen das als Herausforderungen und so begann eine weitere Schlacht, welche ehrlich gesagt ziemlich unfair war, weil es zwei gegen einen galt.

***

Als ich am Abend mit Kyle nach Hause kam, war ich todmüde. Obwohl Kyle offiziell rüber zu sich ging, kam er später durch mein Fenster geklettert und legte sich zu mir ins Bett.

Wir lagen in Löffelchenstellung da und ich war kurz davor einzuschlafen, als er auf einmal etwas sagte.

„Ich muss dir noch etwas sagen."

Ich drehte mich zu ihm um, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Er sah ernst aus.

„Was denn?" flüsterte ich.

„Du bist wundervoll." Murmelte er dann.

„kommt da noch ein aber, oder warum habe ich das Gefühl, der Satz ist noch nicht beendet?"

Er lächelte „kein Aber. Du bist wundervoll und ich bin so glücklich, dass du mir gehörst. Nie im Leben hätte ich mir träumen lassen, dass ich einmal jemanden wie dich treffen würde." Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich liebe dich, Fey und ich möchte nie wieder auch nur eine Sekunde meines Lebens leben, ohne das Wissen, dass du bei mir bist." Sein Blick war so voller Liebe, die auch mein Herz erfüllte, sodass ich da Gefühl hatte platzen zu müssen, weil nicht genug Patz für diese Gefühle da war.

„Ich liebe dich auch." Hauchte ich gerührt.

Er gab mir einen Kuss auf den Scheitel und zog mich nah an sich ran.


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hey,
Wow, das letzte Kapitel und ich mag es ehrlich gesagt soooo sehr!
Ich veröffentliche gleich noch ein paar Schlussworte und dann wars das.
Schöne Corona-Ferien an alle und bleibt gesund!

LG Kat


faking itWo Geschichten leben. Entdecke jetzt