>>Die Vertraulichkeit des Überlegenen erbittert,
weil sie nicht zurückgegeben werden darf.<<-Friedrich Wilhelm Nietzsche-
Am Mittwoch fing Kyle mich vor der Schule ab, um mich nach Hause zu fahren.
Er lehnte gerade an seiner gewohnten Wand und intuitiv war das auch der Ort zu dem mein Blick als erstes huschte, als ich das Gebäude verließ.
Seit unserem kleinen Streit waren schon drei Tage vergangen und obwohl ich das Gefühl hatte, dass Kyle ein wenig netter zu mir war als sonst, war alles wie immer. Wir hatten uns zwei Mal bei ihm getroffen und Evelyn hatte mehr als einmal deutlich gemacht, wie glücklich sie damit war, dass Kyle und ich nun eine ernsthafte Beziehung führten. Ich machte mir einen Spaß daraus ihn aufzuziehen und er schien es ebenfalls amüsant zu finden. Wenn ich daran dachte wie schlecht wir uns noch vor etwa einem Monat verstanden hatten, dann konnte ich kaum glauben wie gut wir uns mittlerweile verstanden. Zwar zählte er noch lange nicht zu meinen guten Freunden und ich fand immer noch dass er ein arroganter Arsch war, aber diese ganze Sache mit der fake Beziehung hatte etwas zwischen uns verändert.
„Hey Fey" begrüßte er mich mit einem provokanten Unterton und stieß sich von der Wand ab. Er wusste dass ich diesen Spitznamen hatte, aber dennoch konnte er es nicht lassen mich so zu nennen. Ich konnte förmlich sehen wie er sich insgeheim triumphierend auf die Schulter klopfte und das machte mich wahnsinnig.
Ich verdrehte genervt die Augen. Es brachte eh nichts, wenn ich ihn deswegen tadelte, also ignorierte ich das letzte Wort.
„ich fahre nicht mit dir mit." Sprach ich stattdessen das nächste Thema an und ich sah wie Kyle die Brauen ein wenig hob.
„Ist das jetzt deine Art mir zu zeigen, dass ich dich nicht Fey nennen soll?" fragte er leicht amüsiert.
Kopfschüttelnd ließ ich meinen Blick über die Autos auf dem Parkplatz vor der Schule schweifen „Nein, ich werde von Landon mitgenommen. Wir wollen mit Andrew ins Café."
Kyle nickte nur, rührte sich jedoch nicht von der Stelle.
„Was ist?" fragte ich und sah ihn irritiert an.
„Du gehst also mit deinen beiden Freunden ins Café?"
„Ja habe ich doch gerade gesagt."
„Aber ich glaube dir nicht."
„Dein Problem."
Kyle hob abwehrend die Hände „hey, kein Grund ruppig zu werden, Kleine."
„Nenn mich nicht kleine" gab ich trotzig zurück.
„Dann benimm dich nicht so."
„Tu ich nicht."
„Wenn du das sagst."
Ich stöhnte genervt und schnalzte mit der Zunge „Was willst du Kyle?"
„Nichts. Ich warte mit dir auf deine Freunde." Entgegnete er schlicht.
„Das brauchst du nicht."
„Ich weiß, aber ich tue es eben."
„Na schön."
Es entstand eine Pause und nach wenigen Minuten wurde es mir ein wenig unangenehm, einfach nur schweigend rum zu stehen. Gerade als ich den Mund aufmachen und etwas sagen wollte legte jemand von hinten seinen Arm um mich und ich wurde gegen jemanden gezogen. Ich spürte wie mir die Person einen Kuss aufs Haar drückte und musste lachen, weil ich genau wusste, dass das Andrew war. Er war die einzige Person die mich küssen würde – und auch die einzige bei der ich es erlaubte.
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faking it
Teen FictionFreya und Kyle sind von grundauf verschieden. Sie ist fröhlich, brav und fleißig. Die Vorzeigetochter ihrer Mutter und mehr um das Wohl anderer als um das eigene bemüht. Er ist abweisend, gemein und überheblich. Er ist der Junge, den keine Mutter ge...