Chapter Twenty Seven

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TAEHYUNG

"Meinst du, meine Brüder hassen mich?" fragte ich irgend wann Jungkook, der sich an denn Rand des Pools gelehnt hatte und auf die große Stadt sah, in der er seit ein paar Wochen wohnte. Und ich schon mein ganzes Leben verbracht hatte. Nur drehte er seinen Kopf sofort zu mir, als ich zuende geredet hatte.

"Wieso glaubst du, dass sie dich hassen?" stellte mir Jungkook nur eine Gegenfrage, musterte mich verwirrt und doch konnte ich nicht anderst, als seufzend meinen Blick ein wenig zu senken. "Weil ich mich damals selbst gehasst hatte. Weißt du, vor dem Unfall damals, waren meine Brüder und ich unzertrennlich. Gerade weil sie älter sind als ich, war ich immer derjenige, auf den sie besonders aufgepasst hatten. Sie beide haben mich so unendlich sehr geliebt und trotzdem habe ich sie, genau so wie es bei dir war, nach dem Unfall von mir gestoßen, weil ich gedacht habe, dass ich es nicht verdient hätte, so geliebt zu werden. Nicht, nachdem was passiert ist." versuchte ich zu erklären, aber wenn er es ganz verstehen sollte, müsste ich die ganze Geschichte erzählen.

Über die ich mit sonst keinem geredet hatte. Denn meinen Brüdern war ich aus dem Weg gegangen und einen Vater hatten meine Brüder und ich nicht. Ähnlich wie bei Jungkook hatte er uns verlassen, bevor wir ihn wirklich kennen lernen konnten.

"Unfall? Und wieso sollten deine Brüder dich danach hassen oder weniger lieben? Ich sehe, dass sie sich unmengen an Sorgen um dich machen und dir gerne helfen würden. Sehr gerne sogar..." murmelte Jungkook leise und schien doch etwas Angst davor zu haben, etwas dazu zu sagen. Aber ich wollte seine Meinung dazu ja hören. Auch wenn es nicht wirklich leicht für mich war, darüber zu reden.

"Ich bin 22. Und vor zwei Jahren hatte ich mit meiner Mutter einen Unfall. Sie wollte mich zu einem Freund fahren und auf dem Weg war uns ein Auto entgegen gekommen. Ich habe davon nichts mit bekommen, da ich zu der Zeit im Auto geschlafen hatte. Es ist so unendlich dumm, dass das letzte was ich von ihr gesehen habe war, wie sie sich abgeschnallt hat um mich zu schützen. Hätte sie es nicht getan, wären wir beide gestorben. Und damals hatte ich mir tatsächlich gewünscht, auch zu sterben. Ich hasse es immernoch, dass ich ihr nicht danken konnte und dass ich mir gewünscht habe, zu sterben. Nachdem sie ihr Leben für mich gegeben hat" erklärte ich weiter und seufzte ein weiteres Mal leise, um mich wieder ein wenig zu sammeln.

Auch wenn es schon zwei Jahre her war, hatte ich all das immer in mich hinein gefressen und mit niemandem darüber geredet. Immer wenn ich versucht hatte, mit meinen Brüdern darüber zu reden sah ich ihre Gesichter in meinem Kopf, wie sie auf das Grab unserer Mutter gesehen hatten, als ihre Beerdigung war. Und damals dachte ich, dass es alleine meine Schuld war.

"Ich dachte, dass meine Brüder mich dafür hassen. Dass meine Mutter auch wegen mir gestorben war. Auch wenn sie es nicht hätte überleben können. Hätten wir beide nicht, hätte sie mich nicht gerettet. Und immer wenn ich versuche, jemanden an mich heran zu lassen denke ich an all die scheisse die ich in der Zeit gebaut habe und es nicht wert bin, von irgend wem gemocht zu werden. Auch wenn es irgend wie dumm ist. Und es mir vorallem für meine Brüder leid tut. Ich... Vermisse sie wirklich unendlich sehr..." hauchte ich am Ende fast und versuchte, meine Tränen zurück zu halten.

Ich spürte die ganze Zeit während ich redete Jungkooks intensiven Blick auf mir, der seine Augen und seinen Mund ein wenig geweitete, je mehr ich gesagt hatte. Und irgend wann spürte ich sogar wieder, wie er seine Hand in meine nahm.

"Taehyung. Deine Mutter wollte doch, dass du weiter lebst. Sie wusste, dass sie sowieso gestorben wäre. Und deine Brüder wissen das auch. Sie wollen wirklich nur das Beste für dich und du... Du musst doch nur mit ihnen reden, so wie du es gerade mit mir gemacht hast. Oder nimm sie einfach in die Arme, keine Ahnung, aber ich weiß dass dich niemand deswegen hasst" erklärte mir der jüngere und so drehte ich mich wieder zu ihm um, holte einmal tief Luft und sah tief in seine wundervollen, braunen Augen, die aufgrund des Mondlichts leicht funkelten.

Und Gott sah er gerade perfekt aus...

"Und du? Was ist mit dir. Ich hab dich behandelt wie ein Stück scheisse, Jungkook" meinte ich und er schüttelte nur leicht den Kopf, kam ein wenig näher auf mich zu und schlang seine Arme um meinen Hals, um mich ein wenig näher an sich heran zu ziehen. "Ja, so wirklich freundlich warst du nicht. Aber ich kann mich trotzdem nicht von dir fern halten... Will ich auch nicht. Wie man sieht. Und so freundlich war ich am Ende auch nicht. Auch wenn ich ja nicht wissen konnte, dass so viel dahinter steckt. Ich mag dich. Und ich finde... Dass du, wenn du nicht so unfreundlich bist, eine wirklich nette Person bist... Und du kannst gut küssen" sagte er grinsend und schaffte tatsächlich, dass auch ich ein wenig grinsen musste.

Wahrscheinlich schaffte ich es aufgrund dessen auch nicht mehr, meine Hände bei mir zu behalten. Denn ich hatte meine Hände sanft an seine Tallie gelegt und zog auch seinen Unterkörper etwas näher an mich, sodass wir eng aneinander gepresst in dem großen Pool standen und tief in die Augen des jeweils anderen sagen.

"Dir ist klar... Dass es mir unendlich schwer fällt mich zurück zu halten wenn du mir so nahe bist und mich so ansiehst..." hauchte ich leicht gegen seine Lippen, zu denen ich mich vor gebeugt hatte. Doch der jüngere grinste nur weiter leicht provozierend vor sich her und kam mir auch noch ein bisschen näher. Und gerade als seine Lippen meine stiffen, löste das ein unendlich starkes Gefühl in meinem Bauch aus.

Was bitte tat er nur mit mir?

"Wer sagt... Dass du das sollst?" fragte er nur verführerisch und drückte seinen Unterleib noch ein wenig enger an mich, weshalb ich sofort spüren konnte, dass seine leichte Erregung gegen meinen Oberschenkel drückte. Und scheisse machte mich das verrückt. Zu wissen, dass Jungkook so schnell hart geworden war und so wie er mich ansah wusste ich ziemlich schnell, worauf das hier hinaus laufen würde, wenn keiner von uns aufhören würde.

Aber es hörte auch keiner auf.

Weder ich,

Noch er.

Triple Trouble // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt