Chapter Twenty Six

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TAEHYUNG

"Dir ist klar, dass wenn ich untergehe, weil ich so müde bin, du Schuld an meinem Tod bist." kam es etwas frech aus Jungkook, der gerade auf dem Weg zum Pool war, während ich hinter ihm her lief und dauerhaft ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte. Denn auch wenn ich es vermeiden wollte, dass der jüngere mir näher kam, wollte ich garnichts anderes.

Seit dem ersten Tag, an dem ich ihn gesehen hatte wusste ich, dass er etwas hatte, was es mir schwer machte, mich von ihm fern zu halten. Und auch wenn ich meine Brüder wirklich über alles liebte und sie es viel mehr verdient hatten, mit Jungkook Zeit zu verbringen und auch Jungkook es mehr verdient hätte, jemanden wie meine Brüder zu haben, schaffte ich es nicht.

Ich wollte mich nicht von ihm fern halten. Er machte es mir einfach unendlich schwer.

"Ich pass schon auf, dass du nicht unter gehst. Außerdem kannst du da stehen, mein Lieber" meinte ich amüsiert und wollte gerade einen weiteren Schritt auf Jungkook zugehen, der am Beckenrand stand und sich eigentlich auch zu mir umdrehen wollte.

Aber ganz so kam es nicht. Denn der jüngere hatte seine Balance ziemlich schnell verloren, als er sich zu mir drehen wollte und drohte, in den Pool zu fallen. Doch bevor er das konnte, hatte ich schon regiert. Da ich fast direkt hinter ihm stand war es leicht nach seinem Handgelenk zu greifen und ihn ziemlich nah zu mir zu ziehen und da er noch ein wenig nach vorne stolperte, weshalb sein Körper eng an meinen gepresst wurde.

Aber mir machte das sicherlich nichts. Ich genoss die Nähe des jüngeren viel zu sehr, auch wenn ich das nicht ausnutzen sollte. Dass er gerade müde war und dass er versuchte, mich zu verstehen. Denn das letzte was ich wollte, war Jungkook auf irgend eine Art und Weise auszunutzen. So ein Arschloch war ich nicht. Auch, wenn ich nicht wirklich freundlich zu ihm gewesen war.

Es war die einzige Art und Weise für mich gewesen, ihn von mir fern zu halten. Aber damit sollte ich aufhören. Es war dumm, denn er hatte es sicherlich nicht verdient, so behandelt zu werden. Und es tat mir ja selbst weh, wenn ich so mit ihm umging. Da ich mich in seiner Nähe tatsächlich wohl fühlte. Sehr wohl sogar. Und genau deshalb hatte ich ihn heute wieder mit hier her genommen. Um ihm zu zeigen, wie ernst es mir damit war, ihn kennen zu lernen. Auch wenn wir vielleicht schon ein paar Schritte übersprungen hatten.

Also starrte ich einfach nur tief in Jungkooks Augen, der seine Hände auf meiner Brust abgelegt hatte und etwas unsicher und dennoch mit funkelnden Augen in meine sah und schwer schluckte, als er merkte, wie eng wir eigentlich aneinander standen.

"Siehst du. Ich hab dir doch gesagt, ich pass auf dich auf" grinste ich amüsiert und löste mich dennoch ein wenig von Jungkook, der mich aber nicht ließ. Egal wie unsicher er mich gerade ansah, er umfasste vorsichtig meinen Unterarm und zog mich zurück zu sich, sodass ich mich nicht von ihm lösen konnte. Ich wollte ihn ja auch nicht los werden, aber er schien nicht zu wollen, dass wir diese Nähe gerade nicht hatten.

"Geh nicht weg... Du rennst andauern vor mir weg..." hauchte er und klang dabei fast ein wenig verzweifelt. Ich schien ihm in so wenigen Tagen, gerade mal zwei Wochen wirklich wichtig geworden zu sein. Und alles was ich wieder getan hatte, war ihn von mir zu stoßen. Immer wenn ich ihm das Gefühl gegeben hatte, dass ich mich bei ihm wohl fühlte, war ich so unfair gewesen, weshalb er so verzweifelt vor mir stand und mich nicht los ließ.

"Ich weiß Jungkook und auch wenn ich es nicht rückgängig machen kann, kann ich zumindest versuchen dir zu erklären, wieso ich nicht wollte, dass du mir nahe kommst. Nicht, weil ich dich nicht mag oder ich deine Nähe nicht mag. Ich will dir wirklich erklären, wieso ich so zu dir war. Du musst mir nur zuhören" erklärte ich sanft und legte meine Hand ganz vorsichtig auf seine Wange, um mit meinem Daumen seine weiche Haut zu streicheln. Und kurz darauf hatte er seine eigene Hand auch auf meine gelegt, die auf seiner Wange lag und starrte so tief in meine Augen, sodass ein mehr als nur angenehmes, warmes Gefühl in meinem Bauch entstand.

Gerade fühlte ich mich so unendlich wohl, auch wenn wir garnicht alleine hier waren. Zwar waren nurnoch vereinzelte Leute hier, kaum jemand war in dem Pool von dem man einen Blick auf die Stadt hatte, die meisten saßen entweder am Rand oder waren gerade dabei, zu gehen. Und dennoch fühlte es sich so an, als wären Jungkook und ich die einzigen hier.

Und ich hatte dauerhaft versucht, ihn von mir zu stoßen.

"Hoffentlich habe ich es morgen dann nicht vergessen oder denke, ich hab es geträumt" lachte Jungkook und löste sich dann irgend wann leicht von mir, hatte aber meine Hand in seine genommen, um mit mir zu der Treppe zu gehen, die in den Pool führte. Und auch ich konnte nur leicht grinsen und ging mit ihm in das warme Wasser hinein, auch wenn meine Gedanken die ganze Zeit um seine Hand kreisten, beziehungsweise wie er meine Hand in seiner hatte.

Es fühlte sich wirklich angenehm an, seine weiche Hand an meiner zu spüren und auch wenn es nur eine kleine Geste war, schaffte er es damit mein Herz ein kleines bisschen schneller schlagen zu lassen. Er war der einzige seit einer Weile der es schaffte, mich überhaupt etwas anderes als Hass oder Enttäuschung mir selbst gegenüber zu spüren.

Irgend etwas veränderte Jungkook in mir. Und es gefiel mir. Denn ich wollte so sicher nicht sein, aber ich hatte es einfach nicht mehr mit mir selbst ausgehalten. Mit all dem, was passiert war.

Und es war auch noch alles meine Schuld gewesen.

~

Confusing

Triple Trouble // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt