JUNGKOOK
"Wo gehst du hin?" fragte Tae etwas verwirrt als ich anscheinend in die definitiv falsche Richtung ging und so drehte ich mich etwas desorientiert zu ihm um und starrte tief in seine Augen. "Weiß nicht, ich hab wirklich keine Ahnung, wo ich hin sollte. Also bin ich irgend wo lang gegangen. Immerhin war ich hier ja auch noch nie" erklärte ich und schmollte dabei etwas, erkannte dann, wie Tae doch ein kleines bisschen lächelte. Er lächelte mich an.
"Na komm. Renn eben nicht einfach weg, sondern warte, bis ich fertig bin" sagte er und klang dabei fast so sanft, dass ich mir nicht sicher war, ob der richtige Tae vor mir stand oder ob ich träumte. Also ging ich nur etwas skeptisch und dennoch breit grinsend auf Taehyung zu, bis ich direkt vor ihm stand. Es war zwar nicht mehr viel Platz zwischen uns, aber irgend wie blendete ich das gerade irgend wie aus.
"Wer bist du? Und was hast du mit Tae gemacht?" fragte ich lachend und Tae schüttelte nur mit dem Kopf und setzte sich dann auch schon in Bewegung. Nur sah er danach ein kleines bisschen nachdenklicher aus, was nicht mein Ziel gewesen war aber bei Tae ging alles immer ziemlich schnell. Was seine Gefühlslage anging. Manchmal war er wieder ein Arsch und dann konnte er doch irgend wie nett sein.
Also gingen wir dann auch schon in eines der Schwimmbecken. Wir waren so ziemlich alleine hier, außer uns war hier fast niemand. Und um ehrlich zu sein fühlte es sich so viel angenehmer an, hier alleine mit Taehyung zu sein, der gerade in das Becken ging. Und ich lief ihm nur hinter her, bis wir bald schon das Wasser um uns herum spüren konnten und die ganze Zeit starrte ich Taehyung an und merkte so nicht wirklich, dass wir durch dieses Becken irgend wann nach außen gelangten und uns die frische Luft entgegen kam.
"Oh" kam es dann auch schon aus mir, als es mir dann aufgefallen war. Wir befanden uns in einem Schwimmbecken was nach draußen führte auf dem Dach eines Hochhauses. Und wenn man sich an den Rand stellte, konnte man auf die ganze Stadt herab sehen.
"Ich bin hier oft... Es ist entspannend, einfach die frische Luft zu genießen und nichts zu tun" erklärte mir Taehyung und stellte sich dann auch schon an den Rand des Beckens, seufzte einmal laut aus. Und ich, ich stand nur mit großen Augen neben ihm und sah ihn von der Seite an. Dadurch, dass wir ganz oben auf einem Hochhaus waren, schien der Mond, der heraus gekommen war auf mich und Taehyung herab.
Hier draußen waren nur wir beide. Keine Ahnung wieso niemand anderes noch hier war, denn Tae hatte recht. Es war wirklich schön hier oben und ich genoss es, mit ihm hier zu sein. Auch, wenn Tae sicher nicht immer nett gewesen war und sich oft so bestimmerisch verhielt, was mich nervte.
Gerade fühlte ich mich einfach nur wohl hier und genoss die Aussicht, die ich hier hatte. Und damit meinte ich nicht nur die Aussicht auf die riesige Stadt...
"Und du gehst hier immer alleine hin? Du gehst nie mit deinen Brüdern?" fragte ich und sofort drehte Tae seinen Blick zu mir und sah mich ein wenig nachdenklich an. Zwar sagte sein Blick einiges mehr, aber er versteckte sowieso das meiste vor mir, was ich merken konnte. Aber gerade war es okay. Ich kannte ihn ja noch nicht wirklich lange und hatte schon gemerkt, dass da irgend was gewesen war, wieso er sich so verhielt.
Auch wenn es dumm war, sich deshalb so unfair und unfreundlich zu verhalten. Vorallem gegenüber seiner Brüder.
"Weil sie... Weil ich zu viel dummes Zeug getan habe und sie wohl sowieso nichts mit mir zu tun haben wollen. Wahrscheinlich hätten sie es lieber, wenn ich aus dem Haus verschwinde" sagte Tae und seufzte danach wieder leise, starrte dabei aber die ganze Zeit in meine Augen. Ich konnte nicht beschreiben, was in mir vor ging, während wir hier alleine draußen standen. Es war spät und ich war wirklich müde und ich wusste ja jetzt, dass ich sehr komisch war, wenn ich müde war.
Aber ich wusste, dass ich mich Tae gerade viel näher fühlte, als ich dachte. Keine Ahnung wieso er sich auf einmal so öffnete, nachdem er die letzten Tage so komisch zu mir gewesen war und immer mal wieder ein dummes Kommentar abgegeben hatte oder irgend welche Anspielungen gemacht hatte.
Gerade war er echt. Und nicht Tae hinter seiner Fassade, die er irgend wann wohl aufgebaut hatte, um jeden von sich fern zu halten. Wahrscheinlich wollte er niemanden an sich heran lassen, nicht einmal seine Brüder. Vielleicht ließ genau deshalb meinen Bauch leicht kribbeln, während ich tief in Taes Augen sah.
Und ohne das ich es wirklich bemerkte war ich ihm näher gekommen. So nah, dass fast kein Platz mehr zwischen uns war, als wir nebeinander in dem Wasser standen und uns ansahen.
"Du... Solltest mit ihnen reden... Taehyung" meinte ich und schluckte schwer, nachdem ich zuende geredet hatte. Ich wusste nicht mal mehr genau was ich gesagt hatte, als ich Tae nebenher immer näher kam, beziehungsweise auch er mir, vielleicht brachte genau das mich so unendlich sehr durcheinander.
Das hier war keine Masche von ihm, das hier war echt. Und was auch immer er mit mir machte, es ließ mich für einen Moment alles vergessen.
"Ich scheiss aufs Reden..." hauchte er und kam mir noch ein kleines Stück näher, sodass ich meine Augen überrascht aufriss und dauerhaft auf Taes Lippen starrte, die nur kurz vor meinen waren. Und zwar so kurz vor meinen, dass ich seinen Atem schon auf meinen Lippen spüren konnte. Während er mir in die Augen sah, konnte ich nur mit schnell schlagendem Herzen auf seine Lippen starren.
"Aber du hast Recht. Nur wahrscheinlich werde ich es sowieso nie. So bin ich und so ist es eben." meinte er und auf einmal war dieser Moment auch schneller vorbei, als ich dachte. Er entfernte sich sofort von mir und dieses Gefühl in meinem Bauch verschwand, als ich seinen kalten Unterton hören konnte. Der ältere hatte sich absichtlich von mir entfernt und machte mir klar, nicht weiter zu gehen, dabei war ja er derjenige gewesen, der hier mit mir her gegangen war.
Wenn er das alles nicht gewollt hätte, hätte mich einfach in Ruhe lassen sollen.
~
Jaja, he's playing hard to get
DU LIEST GERADE
Triple Trouble // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
أدب الهواة𝑊𝑒𝑛𝑛 Jungkook mit einem nicht gerechnet hatte, dann damit, dass er in einer WG mit drei Brüdern landet, die anderst nicht sein könnten. Und irgend wie schaffte es jeder von ihnen, Jungkooks Herz auf ihre eigene Art und Weise zu erobern. Was nurn...