This damn green hoodie *Daniel Seavey*

ONE

,,Unbelievable yeah, unbelievable yeah, unbelievable yeah, unbelievable you are, unbelievable it's unbelievable that you were in my heart, you were in my head, now you're waking up here in my bed!'' Die ganze Schlange vor der Arena sang seit mindestens einer Stunde diesen Song. Und das immer und immer wieder von vorn. Alle bis auf mich, ich stand nur mitten in dieser Meute, versuchte mir so viel Platz um mich herum zu verschaffen, dass ich nicht zerquetscht wurde und noch atmen konnte und frohr mir meinen geliebten, kleinen Hintern ab.

Ich holte mein Handy raus, meine Finger schon ganz rot und schmerzten bei jeder Bewegung vor Kälte. Das LA im Oktober Nachts so kalt werden würde, wer dachte das schon. Eigentlich wusste ich das ja, aber ich hatte nunmal nicht damit gerechnet im Halbdunkeln stundenlang warten zu müssen und hatte mich auf eine Halle tobender Fans vorbereitet in der es stickig warm werden würde.

21.06 Uhr.

Summer war seit gut zwei Stunden drinnen im Warmen und traf ihre Lieblingsband und ich durfte mich noch eine weitere Stunde der Kälte hingeben während ich im allround sound von Teenagern die Songs von Why Don't We um die Ohren gedröhnt bekam. Spaß.

Auf meiner kleinen verfügbaren Fläche hockte ich mich hin und schlang meine Arme um meine Beine und legte auf das ganze meinen Kopf. Ein Häufchen Elend, wortwörtlicher konnte ich es nicht darstellen.

Ich war mir nicht sicher wie viel Zeit vergangen war, wahrscheinlich nicht allzu viel, da meinte ich Summer meinen Namen rufen zu hören und blickte auf. Tatsächlich war da Summer, die langsam die Warteschlange abklapperte und immer wieder meinen Namen rief. Sofort stand ich auf und fing an ihr zu winken ,,Sum! Hier!'' Sie sah mich und ihr Blick erhellte sich ,,Cassi, endlich!'' Sie kam zu mir gerannt und grinste ,,Ich hab' den Jungs erzählt, dass ich mit meiner besten Freundin hier bin und das du seit Stunden in der Kälte warten musst und habe gefragt, ob du nicht mit rein darfst.'' Erzählte sie ganz aufgeregt und ich riss erleichtert meine Augenbrauen in die Höhe ,,Ich darf mit rein?!'' ,,Ne.'' Meine Miene entglitt mir und ich sah sie entsetzt an ,,Ja und wieso erzählst du mir das jetzt?''

,,Na, weil...'' sie hielt mir einen großen, grünen Hoodie hin ,,Den soll ich dir von Daniel geben, damit du nicht mehr so frierst.'' Ich bemerkte wie die Mädels um mich herum mich ansahen und anfingen zu tuscheln, zögerlich nahm ich den Hoodie an mich, mit der Angst gleich zerfetzt zu werden ,,Und du darfst gleich zu mir mit in die erste Reihe, ist das nicht super?'' Fragte sie dann ganz aufgeregt während ich in den Hoodie schlüpfte ,,Ja, sehr cool. Ich freu mich einfach wenn ich gleich auftauen darf.'' Ich schenkte ihr noch ein Lächeln, wünschte ihr noch viel Spaß, bevor sie wieder in die Arena rannte und mich zurück ließ.

Der Duft von einer Mischung aus männlichem Deo und Parfum schlich sich in meine Nase und ließ mir den Atem stocken. Sofort schossen mir Erinnerungen in den Kopf, die ich versuchte zu verdrängen. Ich spielte mit dem Gedanken den Pulli wieder auszuziehen, aber um die Wärme die er mir gab war ich wirklich dankbar und so verbrachte ich die nächste halbe Stunde damit mich so gut wie möglich von diesem Geruch abzulenken. Also fing ich an die Mädchen zu zählen die vor mir standen, leider konnte ich nur nicht allzu weit nach vorne sehen, also zählte ich die Autos auf dem Parkplatz, die Laternen um mich herum und sah gefühlt alle paar Sekunden auf mein Handy.

Und tatsächlich schien es irgendwann, dass die Schlange sich anfing zu bewegen und langsam aber sicher kam ich dem Eingang der Arena näher und damit auch endlich der Wärme. Es dauerte sicherlich noch eine halbe Stunde bis ich den Eingang der Arena erreicht hatte, aber die machte auch keinen wirklich großen Unterschied mehr. Ein Eiszapfen war ich sowieso schon. Als ich endlich an der Reihe war zückte ich mein Ticket, reichte es dem Türsteher und gerade als er es mir zurück geben wollte rief ihn ein anderer zu ,,Das ist die junge Dame, ich nehme sie mit.'' Den Rest des Weges zur Halle wurde ich fast gezogen und mit den Worten ,,Die Jungs haben dir einen Platz in der ersten Reihe frei gehalten.'' Wurde ich in eben diese Reihe begleitet, wo ich Summer endlich wieder sah und ihr in die Arme fiel.