THREE

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Ich fühlte mich komisch, mein Gefühl sagte mir einfach, dass das alles eine ganz blöde Idee war als Summer ihr Auto in einer kleinen Nebenstraße der Colloseum Alley parkte, wo wir uns mit den Jungs treffen sollten.

,,Wie seh' ich aus? Seh ich gut aus? Ist mein Make-up noch da wo es sein sollte?'' Fragte Summer aufgeregt und klappte die Sonnenblende herunter um sich in dem kleinen Spiegel auf der Innenseite zu begutachten.

,,Summer, komm mal runter. Du siehst toll aus.'' Beruhigte ich sie und klappte die Sonnenblende wieder hoch, doch sofort riss sie sie wieder herunter und sah durch den kleinen Spiegel hinter uns ,,Da sind sie.'' Meinte sie aufgeregt und klappte die Sonnenblende wieder hoch. Noch einmal richtete sie ihre Haare und legte sie geordnet über ihre Schultern ,,Okay, okay, okay, okay, los geht's.'' Sie öffnete die Fahrertür. Ich tat es ihr gleich und stieg aus dem Auto aus. Ich lief die Seite des Autos entlang und sah wie Summer einen der Jungs umarmte. Jonah. Ich lächelte nur unangenehm berührt und winkte in die Runde.

Diese Situation war mir wirklich unangenehm. Unangenehm war eigentlich noch untertrieben. Immerhin stand ich hier mit einer Gruppe Jungs die ich nur ein mal vor mir auf einer Bühne stehend gesehen hatte und jetzt ging ich auf eine formelle Veranstaltung mit ihnen.

Ich runzelte die Stirn als ich einmal durch die Runde blickte.

,,Wo ist denn Daniel?'' Fragte Summer und sprach damit meine Gedanken aus ,,Er ist mit Gabbie, Christina und Kay schonmal rein gegangen.'' Erklärte der kleinste der Jungs, einer mit wilden Locken auf dem Kopf.

,,Ja, aber Cassi ist doch seine Begleitung, oder nicht?'' Fragte Summer dann an ihn gerichtet und Jonah entfuhr nur ein leises ,,Ach scheiße.''

Ich war wohl sichtlich verwirrt als alle nacheinander versuchten Daniel zu erreichen, also erklärte Summer mir, dass Jack, Corbyn und Zach eine Freundin hatten, die mit Daniel schon auf der Gala waren und wir beide als Begleitung von Jonah und Daniel eingeplant waren. Ohne Daniel also kein Eintritt für mich.

Die Jungs beschlossen zu dem großen Gebäude zu gehen, in dem die Gala stattfand und dann beschlossen sie alle gemeinsam hinein zu gehen um nach Daniel zu suchen damit ich auch rein konnte.

So stand ich also vor dem Gebäude, ohne Jacke in einem kurzen Kleid und fragte mich wieso es immer damit enden musste, dass ich in der Kälte stand und fror.

Der Türsteher, der neben mir breit gemacht vor der doppelseitigen Tür stand sah mich nur mitleidig an und immer wenn sich unsere Blicke trafen warf er mir ein mildes Lächeln zu. Wir beide drehten uns um um einen Blick nach drinnen erhaschen zu können als wir ein paar Leute grölen hörten. Dann sah ich wie Daniel auf die Tür zu torkelte. Der Türsteher reagierte schnell und öffnete die Tür für ihn. Also stand er da in der offenen Tür und sah mich ein paar Sekunden lang einfach nur an.

,,Das letzte mal als ich dich gesehen hab', sahst du irgendwie anders aus.'' Gab er nur von sich und auf gewisse Art und Weise kränkten mich seine Worte. Unser lieber Türsteher, der die ganze Situation beobachtet hatte und dem ich offensichtlich leid tat, mischte sich in unseren Blickkontakt ,,Ist dies Ihre Begleitung Mr. Seavey?'' Ich sah von dem Türsteher wieder zu Daniel der nur mit den Schultern zuckte ,,Sieht ganz danach aus.'' Und dann drehte er sich einfach um und torkelte wieder hinein.

Ich lief ihm hinterher und lächelte und nickte dem Türsteher noch einmal dankend zu, dann schloss er die Tür wieder hinter mir.

Ich kam mir vor wie ein kleiner Schoßhund als ich Daniel mit schnellen Schritten hinterher lief und ihn am Ärmel griff bevor er die große Halle, die mit Menschen gefüllt war, erreichen konnte.

,,Sag mal geht's noch?'' Mein Ton war ernst und meine Augenbrauen zusammengezogen, ihm malte ich damit nur ein Grinsen aufs Gesicht ,,Was denn? Das war doch nicht böse gemeint, du siehst heiß aus. Halt anders als beim Konzert.'' Er legte seinen Kopf etwas schief und ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte.

Ich sah wie Corbyn hinter Daniel mit weiblicher Begleitung auf uns zu kam, er fasste Daniel an die Schulter und fragte nur ,,Na, wie geht's dir?'' Daniel grinste auch ihn nur dumm an und Corbyn wandte sich an mich.

,,Er macht das in letzter Zeit öfter, sich an wichtigen Events voll laufen lassen, meine ich. Wenn du ein Auge auf ihn haben könntest wär ich dir echt mega dankbar...'' zögerlich nickte ich ihm zu. Jetzt war ich schon unfreiwillig mit auf diese Gala geschleppt worden, aber das war wohl nicht genug, jetzt sollte ich den Typen dessen Begleitung ich eigentlich war, auch noch babysitten.

,,Corbyn, ich komm' schon klar.'' Meinte Daniel nur und schlug Corbyn's Hand von seiner Schulter ,,Natürlich tust du das.'' Versicherte er Daniel und sah noch einmal zu mir und gab mir ein vielsagendes Nicken. Dann ließ er uns wieder alleine.

,,Willst du auch was trinken?'' Fragte mich Daniel dann und ich zögerte, schüttelte dann aber den Kopf ,,Ach komm schon, der Abend zieht sich sowieso wie Kaugummi.'' Er griff meine Hand und zog mich den Flur entlang in die Halle hinein bis an einen Stehtisch an dem schon einige, leere Gläser standen. Einem vorbeilaufendem Kellner mit Tablett in der Hand nahm er zwei Sektgläser ab und reichte mir eins ,,Danke.'' Meinte ich nur sanft und nippte an meinem Getränk.

Ich sah wie er mich anstarrte und mir wurde heiß unter seinem Blick. Er machte es nicht heimlich, begutachtete mich nicht mit einzelnen Blicken als ich nicht hinsah. Er starrte mich an und er wusste, dass ich es merkte.

,,Wieso...'' ich versuchte meine Gedanken etwas zu ordnen. Ich wollte der Stille entgehen, diesem stechenden Blick. Also sagte ich das, was mich in diesem Moment wahrscheinlich wirklich am meisten interessierte ,,Wieso hast du mir eigentlich deinen Pullover gegeben?'' Fragte ich dann und nahm einen großen Schluck aus meinem Glas. So unauffällig wie möglich versuchte ich mich etwas im Raum umzusehen, aber keine Spur von Summer.

,,Dir war kalt.'' Gab er mir nur kurz zurück und sah mich weiter an, als wartete auf eine bestimmte Reaktion ,,Ja. Aber du hast ihn mir gegeben und du meintest ich soll ihn behalten und dann wolltest du ihn doch wieder zurück und dann wolltest du doch, dass ich ihn bekomme.''

Er presste seine Lippen zusammen, sah kurz auf den Boden. Als er wieder auf sah, bemerkte ich, dass er sich ein Lacken verkniff ,,Was ist daran so lustig?''

,,Du hast ihn dir nicht angesehen, oder?'' Ich runzelte meine Stirn, schüttelte nur langsam meinen Kopf, weil ich absolut keine Ahnung hatte wovon er redete.

,,Ich wollte ihn noch einmal zurück haben um dir meine Nummer in das Größenschild rein zu schreiben.'' Erklärte er mir und plötzlich machten seine Handlungen Sinn. Ein paar Gedanken weiter fragte ich mich natürlich sofort wieso er mir seine Nummer zukommen ließ.

,,Aber offensichtlich bist du nicht so schlau wie du aussiehst.'' Mit einem Zug leerte er sein Glas und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an ,,Ich arbeite beim größten Verlag LA's, dass ich nicht dumm bin muss ich dir nicht beweisen.'' Ich bekam als Antwort wieder nur ein Grinsen von ihm ,,Du kannst ja eine ganz schöne Kratzbürste sein.'' ,,Ich bin keine Kratzbürste, du bist einfach nur unverschämt.'' ,,Unverschämt gutaussehend? Danke, das weiß ich.''

Ohne wirklich weiter zu denken lehnte ich mich weit über den Tisch, sodass unsere Gesichter nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren, damit ich nicht so laut reden musste ,,Du ekelst mich an.'' Und mit diesen Worten stellte ich mein Glas auf den Tisch zurück und machte mich auf den Weg zum Ausgang. Ich hatte nicht damit gerechnet als ich in Flur, kurz vor der Ausgangstür aufgehalten wurde ,,Lass mich dein Meinung ändern.''

,,Was willst-''

,,Sei keine Kratzbürste und lass mich deine Meinung ändern.''

Ich weiß nicht ob es seine provokante Art war, sein Blick, die Tatsache, dass er mir hinterher gelaufen war oder einfach nur das Bisschen Alkohol was sich zu diesem Zeitpunkt in meinem Blut befand. Aber ich stimmte zu.

Ich sah noch einmal hinter ihm in den großen Raum und konnte zwischen all den Menschen Summer erkennen, die mit Jonah und einer weiteren jungen Frau an einem Tisch stand. Und mit beruhigtem Gewissen, dass sie nicht alleine war und es ihr gut ging folgte ich Daniel aus dem Gebäude.

This damn green hoodie *Daniel Seavey*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt