Teil3

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Während die junge Frau ihn weiterhin abwartend anblickte, kreisten die Gedanken in seinem Kopf.

Was sollte er nur machen? Verdammt, er konnte es nun wirklich nicht gebrauchen, die Verantwortung für einen anderen Menschen zu tragen, er wollte es nicht, er hatte genug damit zu tun, sich selbst am Leben zu halten. Zu seiner Verärgerung hatte der alte Kauz jedoch Recht, es gab keine andere Möglichkeit, das Mädchen wirksam zu schützen. Wenn ihr etwas zustoßen sollte, dann würde höchstwahrscheinlich Weltretter-Potter völlig aus der Bahn geworfen werden und sie hätten Voldemort für den Rest ihres Lebens am Hals.

Er malte sich aus, wie er Malfoy quälte, langsam und schmerzhaft. Wenn er ihn nur für die Idee mit dem Gesetz lange genug leiden lassen könnte, wie sehr würde er das genießen. Eines Tages ...

Die Gryffindor bewegte sich etwas und zog damit seine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Mit möglichst neutraler Stimme sagte er: „Zu meinem größten Bedauern, dessen können Sie sich sicher sein, Miss Granger, hat Professor Dumbledore recht. Es gibt KEINE andere Möglichkeit, Sie sicher zu schützen. Lupin ist ein Werwolf und damit vom Gesetz ausgenommen. Shacklebolt wird seine langjährige Partnerin heiraten und Moody ist seit einem Zauberunfall nun ja, sagen wir einmal, nicht bloß zeugungsunfähig."

Die Schülerin sah ihn fragend an. Er hob eine Augenbrauche hoch und spöttisch sagte er leise: „Aber was, Miss Granger? Möchten Sie mir erzählen, dass Miss Know-it-all nicht den kompletten Artikel gelesen hat und die diesbezüglichen Zaubereigesetze nicht kennt?"

Sie blickte ihn immer noch fassungslos an. Sie war nach dem Blick in die Zeitung viel zu verwirrt gewesen, um den Artikel und den ebenfalls darin enthaltenen Gesetzestext genau zu lesen!

Der Professor lehnte sich ganz nah zu ihr und flüsterte zynisch in ihr Ohr: „Eine Zaubererehe ist nur gültig, wenn sie auch VOLLZOGEN wird, Miss Granger. Und zwar in der Hochzeitsnacht. Außerdem sieht das Gesetz eine Schwangerschaft innerhalb der ersten sechs Monate vor, wenn keine medizinischen Gründe diese verhindern könnten. Obwohl Sie ihr Wissen alleine auf Bücher stützen, bin ich mir sicher, dass Sie nun erkennen, was daher nötig ist, um dem Gesetz zu entsprechen."

Er richtete sich wieder auf und blickte in ihre vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen. Als er sich vorgebeugt hatte, hatte er ihren leichten, weiblichen Duft wahrnehmen können. Und erst jetzt, nach seinen Worten, betrachtete er die junge Frau genauer, als ob er sie plötzlich als weibliches Wesen erkannt hatte.

Die Schuluniformen von Hogwarts waren schlicht geschnitten. Trotzdem konnte er ihren schlanken Körper erkennen, die leichte Rundung ihrer Brust, die schmalen Handgelenke, die auf lange, schmale Gliedmaßen schließen ließen. Er sah in ihre warmen, braunen Augen mit den goldenen Sprenkeln und plötzlich regte sich etwas in ihm, ein primitiver Instinkt, der in der letzten Stunde in seinen Kopf eingedrungen war. Sie würde ihm gehören. Sie war sein.

Wiederum beugte er sich zu der immer noch erstarrten Schülerin und sagte mit gefährlich leiser Stimme, die nichts von seinen Gedanken verriet: „Glauben Sie, ich sollte einfach die Katze im Sack nehmen? Wohl kaum."

Bei diesen Worten zog er sie plötzlich an sich und ignorierte ihren leisen Protestschrei. Fast schon grob griff er ihr Kinn, zwang ihren Kopf damit hoch und presste seine Lippen auf ihre.

Er war nicht sanft. Grob drängte er seine Zunge in ihren Mund, beachtete nicht, dass sie versuchte, ihn wegzuschieben. Seine dunkle Seite hatte sein Denken und Handeln übernommen. Sie würde ihm gehören. Der Gedanke wirbelte in seinem Kopf umher, während er sie noch enger an sich zog und so merkte er erst nach einigen Sekunden, dass sie sich nicht mehr wehrte. Im Gegenteil.

Sie hatte ihre Arme aus seiner Umklammerung befreit und hielt seinen Kopf mit einer Hand umfasst, zog ihn enger an sich. Sie hatte sich mit ihrem ganzen Körper an ihn gedrückt und die Kontrolle über den Kuss übernommen, als sie anfing, diesen zu erwidern. Er spürte, wie sein Körper auf sie reagierte, und war nicht fähig, die Kontrolle wieder zu erlangen, den Kuss zu beenden.

Nach einiger Zeit löste sie sich unvermittelt von ihm und sah ihm fest in die Augen: „Ich hoffe, das ist nicht alles, was Sie zu bieten haben."

Dann duckte sie sich schnell unter einem seiner Arme hinweg und ging zur Tür, deren Leuchten gerade in diesem Moment erlosch. Mit einem Schwung ihres Zauberstabes flog sie auf und Hermione trat hinaus zu den beiden wartenden Professoren. Mit festem Schritt ging sie auf diese zu und sagte: „In Ordnung. Ich bin einverstanden."

Sie war eine Gryffindor, sie würde sich von niemandem einschüchtern lassen! Nicht einmal von einer Schlange aus Slytherin. Er sah vielleicht nicht so attraktiv aus wie einer der Muggelschauspieler. Aber er konnte küssen und vielleicht auch mehr. Und sie wusste, wenn jemand ihrer Intelligenz etwas entgegenzusetzen hatte, dann dieser Mann. Nein, es würde nicht einfach sein, sie würden zusehen müssen, sich nicht gegenseitig zu verfluchen und in Stücke zu reißen. Aber wenn es keine andere Alternative gab – und darüber würde sie selbst noch einmal genau nachdenken -, dann würde sie versuchen, das Beste daraus zu machen. Sie würde die Schule beenden können, dafür würde sie sorgen. Und sie würde den Teufel tun, sich von diesem Mann beherrschen zu lassen. Sie gehörte nur sich selbst und niemand würde das ändern.

Mit einem bezaubernden Lächeln wandte sie sich zu dem sprachlosen Professor um: „Wollen wir dann, SCHATZ?"

Nein, er würde sie niemals klein bekommen, egal, wie sehr er es versuchte. Jetzt, da sie ihn kurz als Mann gesehen hatte, nicht mehr nur als die unheimliche Fledermaus aus den Kerkern, erschien ihr die Zukunft nicht ganz so düster, wie noch vor einer halben Stunde. Es hätte mit Sicherheit schlimmer sein können. Einer der Todesser ... Sie schüttelte sich. Nein, es war nicht gut, aber sie würde es schaffen, da war sie sich sicher.

Schließlich kam es nur auf den richtigen Blickwinkel an.

Der Blickwinkel macht den UnterschiedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt