Teil 1

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DISCLAIMER:

Die Welt von Harry Potter gehört alleine J.K. Rowling und ich habe mir diese Welt und Figuren lediglich zu meinem privaten Vergnügen ausgeliehen und verdiene kein Geld damit.

Alle Figuren bleiben Eigentum von J.K. Rowling.


An einem kalten, verregneten Novembermorgen, der ungefähr ihre persönliche Stimmung wiedergab, saß Hermione Jean Granger am Gryffindor Haustisch in der Großen Halle von Hogwarts und aß gedankenverloren einen Toast mit Marmelade.

Sie hatte immer noch Kopfschmerzen von der spontanen Feier gestern Abend, mit der die Gryffindors ihren Quidditchsieg über Slytherin gefeiert und bei der sie anscheinend zu viel Butterbier getrunken hatte.

Ihre Mitschüler hatten es offensichtlich auch nicht besser gewusst und noch tiefer ins Glas geschaut, denn bisher waren nur zwei weitere Schüler der Klassen fünf bis sieben an diesem Sonntagmorgen anwesend.

Parvati und Seamus unterhielten sich etwas von Hermione abgewandt, so dass sie genug Zeit hatte, ihren Körper mit Nahrung zu besänftigen. Auch ansonsten war die Große Halle um diese Zeit noch erstaunlich leer. Vielleicht hatten die Slytherins ihren Frust in Alkohol ertränkt und die anderen beiden Schulhäuser ihre Solidarität zu Gryffindor gefeiert?

Hermione blickte auf, als Flügelschläge in der Luft erklangen und die Eulen in die Halle flogen.

Eine flog direkt auf sie zu und landete neben ihrem Teller, eine Ausgabe des Tagespropheten im Schnabel.

Die junge Frau bezahlte die Eule, reichte ihr ein Stückchen Brot und beobachtete, wie sie wieder aus einem Fenster flog, bevor sie sich die Zeitung heranholte und aufschlug.

Als sie die Überschrift las, stockte ihr der Atem und vergessen war alles um sie herum. Das Frühstück, die anwesenden Schüler und Lehrer, sogar ihre Selbstwahrnehmung schien sich zu verflüchtigen, ihre Gedanken wurden einfach völlig leer.

Sie wusste nicht, wie lange es dauerte, bis ihr Kopf wieder klar wurde. Dann fuhr sie hoch und stürmte panisch zum Lehrertisch, an dem bereits einige Lehrer anwesend waren. Mit zittriger Hand hielt sie Professor McGonagall die Zeitung hin. Diese sah ihre beste Schülerin fragend an, blickte auf die Titelseite, las die Zeilen darunter und verstand. Sie stand auf, blickte Hermione eindringlich an und sagte ernst: „Folgen Sie mir."

Damit wandte sie sich ab und ging schnellen Schrittes, mit einer immer noch verstörten Hermione hinter ihr herstolpernd, aus der Halle. Am Eingang begegneten sie einigen Slytherins, die ihr hämische Blicke zuwarfen. Ein Siebtklässler fragte gehässig: „Ach, hat Miss Know-it-all etwas falsch gemacht und muss dafür Nachsitzen? Die Aaarme ..."

„Halts Maul, Rogers!", fauchte Hermione verärgert und zum Erstaunen aller erntete sie dafür nur einen strengen Blick von der Verwandlungslehrerin, bevor diese zielstrebig weiterging. Hermione folgte ihr eilig, während ihre Gedanken rasten. Das konnte doch einfach nicht sein, es war bestimmt ein Aprilscherz, es musste so sein. Naja, ein etwas verfrühter Scherz, so fünf Monate zu früh. Aber die andere Möglichkeit, dass es wahr sein könnte, war für sie einfach zu unglaublich, hätte zu viele Konsequenzen gehabt, denen sie sich nicht stellen wollte. Es durfte einfach nicht sein!

Professor McGonagall stoppte vor dem Wasserspeier, der zu Professor Dumbledores Büro führte, und nannte das Passwort „Eiskonfekt". Dann stieg sie auf die sich bewegende Wendeltreppe und bedeutete Hermione ungeduldig, ihr zu folgen.

Oben angekommen klopfte sie an die Tür und trat ein.

Der Schulleiter saß hinter seinem Schreibtisch und sah die beiden Frauen, die ihm entgegenkamen, über seine Halbmondbrille abwartend an. Sein Zauberstab steckte heute nicht wie üblich in seinem Bart, sondern klemmte hinter seinem Ohr.

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