Er verkniff sich ein Schnauben, als er Miss Granger nach seiner Unterhaltung mit Albus in einer Ecke der Bibliothek vorfand. Natürlich in ein altes Buch vertieft. Ein kurzer Blick darauf bestätigte seine Vermutungen. Sie hatte sich die letzten Stunden auf das vorbereitet was kommen würde. Weil auch sie wusste, was auf dem Spiel stand, welche Rolle sie in diesem Krieg spielte. Und warum weglaufen daher keine Option war. Die Frage war nur, würde sie es stets im Hinterkopf behalten?
Sie hatte ihn bisher noch nicht bemerkt, zu sehr war sie in ihre Gedanken vertieft, das Gesicht in den Händen vergraben.
Aber er musste ihre Mimik nicht sehen, um zu erahnen, was sie gerade denken mochte. Er hatte sein ganzes Erwachsenenleben als Sklave, als Diener verbracht. Aber im Gegensatz zu ihr hatte er diese Entscheidung selbst getroffen, wenn ihm damals auch nicht alle Folgen bewusst gewesen waren. Diese junge Frau jedoch war in etwas hineingezogen worden, was sie nicht ändern konnte. Es musste für einen intelligenten jungen Menschen bitter sein, zu erkennen, dass das Schicksal manchmal grausam war und sich nicht darum scherte was man wollte.
Er spürte so etwas wie Mitgefühl, als er ihre gebeugte Gestalt betrachtete, die voller Hoffnungslosigkeit auf dem Sessel saß.
Er konnte ihre Gedanken förmlich lesen. Die Fledermaus aus den Kerkern, der widerliche Typ mit der riesigen Nase, den schmierigen Haaren und dem stechenden Blick, wie sollte sie mit dem zusammenleben, mit ihm ...
Plötzlich stieg Wut in ihm auf. Wut über diese ganze vertrackte Situation. Wut darüber, dass er sein Leben mit jemandem würde verbringen müssen, der nichts als Furcht und Verachtung für ihn empfinden würde und ihn niemals anders würde sehen können, immer nur als Monster.
Leise schlich er näher und beugte sich von hinten über sie, nahm ihren schwachen Duft wahr, bevor er mit leiser Stimme direkt in ihr Ohr sprach: „Nun, Miss Granger. Bereiten Sie sich bereits auf Ihre Aufgaben als meine ... Frau vor?"
Als sie daraufhin erschrocken aufsprang, musste er hastig zurückweichen, um nicht mit ihr zusammenzustoßen. Es befriedigte ihn jedoch zutiefst, die Angst in ihrem Gesicht zu sehen, die Macht zu spüren, die er über sie hatte.
Es kostete ihn keine große Anstrengung, sie vor Furcht verstummen zu lassen. Dies sollte ihre einzige Beziehung sein! Die zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin. Nicht mehr, nicht weniger. Was jedoch von ihnen verlangt wurde ... Es war ... nicht richtig ...
Er ergoss seinen gesammelten Zorn über sie, schwelgte in ihrem Anblick, wie sie so jämmerlich vor ihm stand.
Und dann ... als ob nichts gewesen wäre, schüttelte sie ihre Benommenheit ab, stellte sich ihm entgegen. Was für eine impertinente ...!
Seine Mundwinkel zuckten kurz amüsiert, bevor er sich wieder unter Kontrolle hatte und sie barscher als beabsichtigt anherrschte: „Der Schulleiter erwartet uns, kommen Sie!"
Damit drehte er sich herum und eilte mit langen Schritten aus der Bibliothek. Er war des Geredes überdrüssig und wollte endlich erfahren, welche hirnrissigen Ideen sich seit heute Morgen noch im Kopf des Schulleiters festgesetzt hatten.
Erst nachdem er zwei Gänge durchquert hatte, bemerkte er die Stille, blieb mit einem Ruck stehen und schwang herum.
Wo war sie?
Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Sie hatte sich ihm widersetzt, sie hatte seiner Aufforderung nicht gehorcht! Vor Zorn bebend und fluchend lief er den Gang wieder hinunter, erwartete, sie irgendwo auf dem Weg anzutreffen, verängstigt auf ihn zueilend. Aber sie war nirgends zu sehen.
Dieses Balg machte ihn schon rasend vor Wut, bevor sie überhaupt in irgendeiner Art und Weise miteinander verbunden waren!
Er stürmte in die Bibliothek, ohne auf die entrüsteten Rufe von Madam Pince aufgrund seiner Lautstärke zu reagieren.
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Der Blickwinkel macht den Unterschied
FanficGut, um es kurz zu machen. Vor einigen Jahren wurde mir die Aufgabe gestellt, eine Parodie zu schreiben über etwas, was mich bei Fanfiktion stört. Dabei dachte ich spontan an diese ganze Heiratsgesetzklamotte, die schon gefühlte tausend Mal in FFs d...