Teil25

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Hallo ihr Lieben,

noch ein kleiner Nachschlag vor den Feiertagen. Viel Spaß damit :-)

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Severus schlug die Augen auf und unterdrückte ein Stöhnen. Das war das Problem daran, wenn man sich entschloss, nach einigen Gläsern Whisky noch zu Cognac zu wechseln. Der Kater war danach noch schlimmer.

Einige Minuten lag er reglos da und blickte an die Decke über sich. Als sich der Nebel in seinem Kopf ganz langsam lichtete, fielen ihm mehrere Dinge auf. Erstens, die Sonne war bereits über dem Horizont erschienen, was bedeutete, dass es mindestens acht Uhr sein musste. Zweitens, er hatte immer noch seine Kleidung der letzten Nacht an. Drittens, ein beharrliches Klopfen an seiner Schlafzimmertür hallte in seinem Kopf dreimal so laut nach.

„Was?", wollte er zischen, es kam aber eher ein gequältes, heiseres Röcheln heraus.

„Severus, ich wollte dich nicht stören, aber es ist bereits Viertel nach acht und ich weiß nicht, wann du heute Unterricht hast. Dein Frühstück steht bereits auf dem Küchentisch, ich möchte vor dem Unterricht noch kurz in die Bibliothek", erklang die Stimme seiner Frau zaghaft vor seiner Tür, dann entfernten sich kaum hörbar ihre Schritte.

Ob der scheinbaren Normalität dieser Unterhaltung hätte er fast aufgelacht, wenn ihm sein Körper nicht so wehtun würde.

Leise fluchend setzte er sich schließlich auf und hielt seinen Kopf zwischen den Händen, um den aufsteigenden Schwindel zu bekämpfen. Jetzt wusste er wieder, warum er das Trinken normalerweise verabscheute. Die endlosen Minuten, bis er es zum nächsten Kopfschmerztrank schaffte, waren das kurze Vergessen einfach nicht wert.

Er überlegte, welcher seiner Vorräte am schnellsten erreichbar wäre, als ihm eine vierte Sache an diesem Morgen auffiel. Eine Decke bedeckte seine Beine und seinen Schoß. Eine Decke, die definitiv nicht ihm gehörte, auch wenn sie schwarz war.

Verständnislos blickte er weitere Minuten reglos auf die Bettdecke, als ob sie ihm dadurch verraten würde, wie sie hierhergekommen war.

Schließlich seufzte er erneut, schob sie zur Seite und schwang seine Beine langsam aus dem Bett.

Nachdem der erneute Schwindel vergangen war, fiel sein Blick auf seinen Nachtschrank und er stutze.

Neben dem Buch, das er gerade las, stand eine kleine Phiole und daneben lag ein Zettel.

Vorsichtig streckte er die Hand aus und nahm das Blatt hoch. Unwillig sah er, dass es mit einem Kugelschreiber beschriftet war, ein Schreibmittel, das er seit seiner Kindheit nicht mehr ausstehen konnte. Er erinnerte sich noch zu gut an den Tag, an dem er sich als Achtjähriger eine Mine aus seinem Arm hatte ziehen müssen, die ihm sein betrunkener Vater nach einer Tracht Prügel fast nachlässig reingestoßen hatte. Um ihn zu lehren, besser auf seine Sachen achtzugeben und sie nicht dort herumliegen zu lassen, wo sein Vater sich bewegte, hatte dieser dabei gegrölt und über die Schmerzen seines Sohnes nur gelacht.

Severus hatte immer noch einen verblassten blauen Fleck an dieser Stelle unter der Haut ...

Mit einem leichten Kopfschütteln verdrängte er die Erinnerung und las die Worte, die auf dem Zettel standen: „Severus, ich glaube, den wirst du brauchen. Verzeih mir, dass ich ohne Erlaubnis in dein Schlafzimmer gekommen bin, ich wollte nur nachsehen, ob etwas passiert ist. Hermione"

Langsam wie in Trance nahm er die Phiole in die andere Hand, entkorkte sie mit einem Fingerschnipsen und roch kurz am Inhalt, dann trank er die Flüssigkeit in einem langen Zug aus.

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