Teil18

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Ihre Räume ... Nie hätte sie sich vorstellen können, dass ihre erste eigene Wohnung in Hogwarts liegen würde. Oder dass sie diese mit dem meistverhassten Lehrer der Schule würde teilen müssen.

Langsam durchschritt sie die drei Räume und bei jedem Schritt hellte sich ihre Stimmung auf. Sie war verliebt ... Verliebt in den dunklen Holzfußboden, die großen Rundbogenfenster mit den hellbraunen Sprossen, ihr eigenes Badezimmer in warmen Beige- und Brauntönen mit einer Badewanne und einer Dusche darin und einem wunderschönen Ausblick auf den See.

Aber was ihr Herz endgültig eroberte, war ihr eigenes Arbeitszimmer ... Staunend stand sie in der Tür, betrachtete den Kamin, den großen Schreibtisch gegenüber, die Fensterfront, die von Bücherregalen gesäumt war, die sich auch hinter ihrem Arbeitsplatz weiterzogen und bis zur Decke reichten.

Aber das war nicht das Schönste daran. Wie in Trance ging sie auf eines der Regale zu. Es war mit Büchern bestückt und das waren nicht ihre eigenen ... Langsam hob sie die rechte Hand und berührte vorsichtig einen Buchrücken. Als plötzlich ein blauer Nebel vor ihr erschien, zuckte sie zurück, bevor sich die Gestalt von Professor Dumbledore daraus herauskristallisierte und der durchsichtige Mund mit freundlicher Stimme sprach: „Ich hoffe, Ihnen gefallen Ihre neuen Räumlichkeiten, Mrs. Snape. Die Bücher, die Sie bereits entdeckt haben, sind, wie ich mir erlaube anmerken zu dürfen, ein Geschenk von Ihrem Ehemann. Er wollte nicht, dass Sie es erfahren, aber ich bin der Meinung, Sie haben durchaus das Recht dazu. Mein Geschenk für Sie finden Sie neben dem Kamin, ich hoffe, ich habe das Richtige gewählt."

Damit verschwand der Nebel. Hermione stand einige Sekunden überrascht da, bevor sie sich umdrehte, als plötzlich eine Stimme hinter ihr erklang: „Hallo, meine Liebe. Ich freue mich, dich zu sehen. Ich wünsche dir alles Gute zu deiner Hochzeit und hoffe, dass du glücklich werden wirst."

„Margery!", rief die junge Frau überrascht aus und eilte zu dem Portrait der alten Hexe, das links vom Kamin hing, beschienen von den letzten Sonnenstrahlen des Tages. Lächelnd blickte die Magierin auf Hermione hinab, die sich sichtbar über das Wiedersehen freute.

„Wie kommst du hierher?", fragte sie jetzt erstaunt.

„Nun, das ist eine komplizierte Geschichte. Schulleiter McDougals Portrait hat mitbekommen, wie Professor Dumbledore überlegte, was er dir zur Hochzeit schenken könnte. Nun, McDougal hat es daraufhin Amy, der Schafhirtin im vierten Stock erzählt, mit der er eine Tändelei hat. Die wiederum gab es an ihren Bruder Joseph weiter, der im sechsten Stock des Westflügels hängt. Zufällig war da gerade sein Freund Edward in seinem Portrait und hat es meiner Freundin Elise berichtet, die mir wiederum die Information gab. Und ich habe mich dann in das Bild von Schulleiter Donahue eingeladen, den ich von früher kenne, und von hieraus Albus den Vorschlag gemacht, mein Bild hierhin zu hängen. Und er war glücklicherweise damit einverstanden. Freust du dich, meine Liebe?", erklärte die alte Frau in schnellem Tempo die verwickelte Situation.

Hermione, die bei der rasanten Erklärung kaum mithalten konnte, lachte leise und meinte: „Es klingt tatsächlich ... abenteuerlich. Ich freue mich sehr, dass du hier bei mir bist, Margery. Wirklich ein wunderschönes Geschenk."

Die Hexe blickte lächelnd zu ihr hinunter, bevor sie fragte: „Und? Wie war die Hochzeit? Erzähl mir alles. Hast du den Rest der Wohnung schon gesehen?"

Hermione nickte, während sie sich den Sessel hinter dem Schreibtisch hervorholte und sich dem Bild gegenüber niederließ.

So redeten die beiden Frauen eine halbe Stunde, bis Margery schließlich sagte: „Du siehst müde aus, mein Kind. Wieso legst du dich nicht noch eine halbe Stunde hin? Es ist erst fünf Uhr, du hast also noch etwas Zeit bis zum Abendessen. Du kannst auch morgen deine Sachen auspacken."

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