87. Die Fahrt zur Ärztin

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-Samu's Sicht-

Wie Mina meinen Verdacht bestätigte, hätte ich "Bob" gebrauchen können, doch der steht ja bei Mikko im Keller. Irgendwas zum Draufschlagen wäre gut. Vor allem krass, wenn Mina schon mit dem Gedanken spielt lieber sterben zu wollen. Wie kann ein Mann seiner Frau dass nur antun? Vor allem brutal eindringen, bitte geht's noch. Da kann man doch nix bei finden, wenn die Frau keinen Spaß hat. Süße, ich pass in Zukunft auf dich auf und wenn ich dir einen Bodyguard besorgen muss. Ich mußte mich soweit beruhigen, dass ich mich gleich wieder auf den Verkehr konzentrieren konnte.
Nachdem Frühstück fuhren wir los. Mara schlief immer noch.

Wir erreichten pünktlich die Praxis der Ärztin. Ich ging mit Mina rein. Mikko blieb bei Mara im Auto. Nach der Anmeldung konnten wir direkt ins Behandlungszimmer und mußten nicht mehr ins Wartezimmer, ich glaube da wäre Mina wieder gegangen. Die Ärztin bat uns Platz zu nehmen. Sie fragte Mina ganz vorsichtig und mit sanfter Stimme was und wie es passiert ist. Mina erzählte alles. Ab und zu stockte sie, da es ihr schwer fiel darüber zu sprechen. Die Ärztin ging mit Geduld an die Sache heran, man merkte dass sie Erfahrung damit hatte. Mina suchte zwischendurch meine Hand zum festhalten. Ich hatte ab und zu das Gefühl ihr helfen zu müssen, doch die Ärztin ermahnte mich, da ich ja nicht dabei war. Mina erzählte alles ganz geduldig und die Ärztin notierte sich alles.

Die Ärztin bat Mina sich auszuziehen und wollte mich hierfür hinausschicken, doch Mina wehrte sich. Sie bestand darauf, das ich ihr die Hand gebe, sie bräuchte den Halt. Sonst würde sie mitgehen. Die Ärztin ließ mich drin. Mina zog sich aus und die Ärztin schaute sich alles an. Die Verletzungen wurden dokumentiert. Als ich Mina in dem Zustand sah, erschrak ich. Ich war sauer auf unser Geschlecht. Scheißkerl. Wie hat der sie denn zugerichtet. Die Oberschenkel waren voll mit blauen Flecken. Sogar die Brüste waren blau. Mir tat Mina leid. Zum Schluß wurde noch ein Abstrich gemacht um zu gucken, dass man sein Sperma nachweisen konnte. Zur Vorsicht mußte ich auch meine DNA abgeben, damit ich direkt ausgeschlossen werden konnte. Da wir verhütet hatten, konnte sie davon nichts finden. Rechnung und Bericht ließen wir zu Mikko schicken, dass war sicherer. Tom sollte es nicht in die Hand bekommen. Mina fragte weinend: "Kann ich schwanger sein? Was mache ich dann mit dem Baby?" Ich nahm sie in den Arm und sagte, dass wir erstmal schauen und wenn es feststeht können wir immer noch drüber nachdenken. Sie kontrollierte ob nicht versehentlich noch ein Baby gezeugt wurde. Da konnte sie Entwarnung geben, denn der Hormonspiegel war unauffällig. Man sah Mina die Erleichterung an. Sie gab uns noch Ratschläge und rechtliche Hinweise, dann verließen wir die Praxis.

Sommer ohne Wiederkehr - Mina und Samu (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt