140. Die Zeit verging

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-Samu's Sicht-

Den Gig mit Elastinen machte ich, danach war für mich aber Pause angesagt. Ich wollte bei Mina sein. Auf der Bühne hätte ich so eh keinen Spaß gehabt. Die Jungs und Mikko hatten Verständnis dafür, dass mir nicht nach Konzerten war. Die Presse und die Fans aber nicht, zu mal sie den Grund nicht kannten. Ich wollte es aber nicht sagen und konnte es auch nicht. Sie fragten ständig warum Sunrise Avenue keine Konzerte mehr geben und was los wäre. Doch Mikko blockte alles ab. Ich wollte es Mina nicht an tun, dass ihr Zustand in der Presse breitgetreten wurde. Vor allem wollte ich Mara schützen. Einige Follower ließen in Insta böse Kommentare los, weil ich im Moment nichts poste. Mikko hielt mir auch hier den Rücken frei. Für mich zählten jetzt nur Mara und Mina.

Tom wurde am Airport in Köln geschnappt und ins Gefängnis gesteckt. Der Prozess lässt aber noch auf sich warten. Über seinen Anwalt wollte er die Herausgabe seiner Tochter erzwingen. Mara wollte nicht zu ihm und das Jugendamt in Finnland lässt es auch nicht zu. Sie darf nur unter strengsten Auflagen Finnland verlassen, da sie hier geschützt ist. In Saksa könnte sie von den Behörden abgegriffen werden, da hier noch nicht alle an einem Strang ziehen. Tom wurde jetzt offiziell das Sorgerecht entzogen und in Abstimmung mit Mara mir vollständig übertragen. Sobald Mina wieder voll da ist, bekommt sie es wieder. Das Jugendamt sagte mir, dass dann auch eine Adoption ohne Tom's Erlaubnis möglich sei. Das hätte Tom auch anders haben können.

Ich setze mich jeden Morgen ans Bett meiner Süßen und redete mit ihr oder sang ihr was vor. Die Gitarre durfte ich in einer leiseren Ausgabe mitbringen. Ab und zu fallen wir dabei dann auch Songtexte oder zumindest Bruchstücke dafür ein.
Am Zustand von Mina änderte sich 4 Wochen lang nichts. Das Hämaton bildete sich ganz langsam zurück. Heute morgen kam der Arzt zu mir und sagte: "Herr Haber, ihre Verlobte kommt heute noch in den OP. Keine Angst, es hat sich nichts akut verschlechtert. Das Hämatom liegt jetzt so, dass wir es entfernen können. Danach können wir dann schrittweise das künstliche Koma aufheben." Das klang doch jetzt mal nach einem Plan. Die Schwestern bereiteten Mina vor und nahmen sie mit. Der Arzt meinte, dass ich ruhig paar Stunden mir die Beine vertreten könnte, das Krankenhaus würde mich informieren. Doch das wollte ich nicht. Weiter als in den Krankenhauspark wollte ich nicht weg.

Ich setze mich im Park auf eine Bank und rief Mikko an. "Hei Samu, wie geht's dir!" "Gut, es gibt Hoffnung. Mina wird gerade operiert. Sie entfernen das Hämatom und dann fahren sie schrittweise das Koma herunter. Kann sich Mara's Wunsch doch noch erfüllen. Sie wünscht sich....... Stimmt, sorry, unser Geheimnis. " Mikko klang erleichtert. "Samu, schon okay. Das klingt doch mal positiv. Soll ich vorbeikommen, dann mußt du nicht alleine warten. Wie ich dich kenne, wolltest du das Gelände bestimmt nicht verlassen. Ach Samu, ruf Mara jetzt bitte nicht an, um ihr die Neuigkeit zu erzählen. Mara hat eine Spontanklausur. Sie wollen testen, wie spontan die Schüler und wie komplett angepasst an die Situation sie sind."
"Okay, bis gleich, hei hei."
Meine Mum rief ich an und erzählte ihr Alles. Sie freute sich und wollte angerufen werden sobald die OP vorüber ist, dann würde sie vorbeikommen. Riku rief ich auch an, doch da war das Handy ausgeschaltet. Aus diesem Grunde hinterließ ich ihm eine Nachricht auf der Mailbox.
Nach einer Stunde kam Mara und wunderte sich warum ich hier saß. Sie sah total aufgelöst und kreidebleich aus. "Samu, ist was passiert? Neiiiiiiiin!" Ich zog Mara zu mir auf den Schoß und beruhigte sie. "Mäuschen, komm her. Alles Gut. Deine Mama wird operiert, die können das Hämatom entfernen. Wie war die Klausur?" Ihr fiel ein Stein vom Herzen. "Gottseidank! Woher weißt du von der Klausur? Zweitbestes Ergebnis, aber nur eine 3. Zum Weiterkommen reicht es." "Gratulation. Mikko sagte es, dass ich dich deshalb nicht kontaktieren dürfte. Ich sollte also warten um dir von Mama zu erzählen. Sorry, dass das jetzt ein Schock für dich war." Sie tätschelte mir den Kopf und sagte: "Alles gut. Schon verziehen großer Samu-Papa. Können wir hochgehen, vielleicht ist sie schon fertig?"

Sommer ohne Wiederkehr - Mina und Samu (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt