133. Verzeihen oder Verlassen?

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-Samu's Sicht-

Paska, ich könnte mich in den Arsch beißen. Ich weiß nicht was mich geritten hat auf dem Festival so eine Scheiße zu bauen. Hoffentlich verliere ich Mina deshalb nicht. Mikko ist echt goldwert, wie er meine Fehler immer wieder ausbügelt. Die Ohrfeige war echt berechtigt, da bin ich meiner Süßen absolut nicht böse. Ich könnte mir glatt noch Eine geben. Die ganze Nacht habe ich versucht mich ihr zu nähern, dass wir nochmal reden. Ständig stößt sie mich weg, ich kann echt nicht mehr. Es zerrt verdammt nochmal an meinen Nerven. Mikko könnte mir mal 'Bob' schenken, den könnte ich jetzt gut gebrauchen, so könnte ich mich abreagieren. Sorry Jungs, für Musik habe ich keine Lust und dabei wäre meine Anwesenheit im Studio extrem wichtig. Ich schreib direkt mal Mikko, die Probe sag ich ab. Konzentrieren kann ich mich nicht.

<Hei, Mikko. Ich komme heute nicht zur Probe. Hab nicht geschlafen.>
<Hei, Samu, hab mir schon gedacht, dass es so schnell nicht aus der Welt ist. Hast ja auch megascheisse gebaut. >
<Wir haben seit gestern auch kein Wort mehr miteinander gesprochen.>
<Ihr bekommt das schon hin.>
<Kiitos, mein Freund. Ich hoffe du hast recht. Sonst will ich nicht mehr dasein. Ich kann ohne Mina nicht leben.>
<Red, nicht so ein Unsinn, Samu. Think positiv.>

Kurz danach klingelte mein Telefon. Meine Mum, toll die hat mir jetzt noch gefehlt, die hat es bestimmt gerochen. Mum's haben doch einen 7. Sinn dafür. "Hei Mum. Ist was mit Mara?"
"Nein, bei uns ist alles gut, wie geht's Mina?"
"Paska. Allerdings nicht wegen der Fehlgeburt. Mum, ich hab Scheiße gebaut und Mina heult sich im Schlafzimmer die Augen aus."
"Samu, jetzt mal raus mit der Sprache wird schon nicht so schlimm sein."
Ich erzählte alles, von Anfang bis Ende auch die Ohrfeige sowie dass sie mich weggeschubst hat. Auch dass es mir dreckig geht.
"Samu, mit Ruhm hast du dich nicht bekleckert. Wann lernst du endlich, dass du mal den Alkohol sein lassen sollst? Mit diesem Zeug versaust du dir immer alles. Seh zu, dass du das wieder hinbekommst, sonst komm ich heute Abend Mina abholen."
"Kyllä! Kiitos, Mum."

Riku schrieb mir eine Nachricht.
<Mikko, hat gesagt dass du nicht zur Probe kommst. War der Versöhnungsex so gut?> Typisch Riks. Schön wär's. Ich schrieb ihm.
<Riku, seit ihr weg seid sind wir beide in getrennten Zimmern und heulen uns die Augen aus.>
<Paska, klär das. So eine tolle Frau bekommst du nie wieder. Sonst krall ich mir die.>

Ich geh nochmal gucken, vielleicht kann ich jetzt mit ihr reden. Süß, sie ist eingeschlafen. Am liebsten würde ich mich dazulegen, doch die Angst ist groß, dass sie mich wieder wegstößt.
Also ging ich in die Küche. Auf dem Weg dorthin nahm ich ein Blatt Papier mit und schrie einfach meine Gedanken auf. In der obersten Zeile schrieb ich, dass ich ohne Mina nicht mehr leben will. Der Rest er gab sich nach und nach.
'Hei Hei Mina, ohne dich ist mein Leben nichts wert. Ich weiß und mir wird jede Minute bewusster was ich für einen Scheiß gebaut habe. Kannst du mir nicht noch 1 Millionen Ohrfeigen verpassen und dann ist wieder alles gut? Für dein Verhalten und deine Reaktion hab ich vollstes Verständnis, doch ich kann ohne dich nicht sein, denn ohne dich bin ich Nichts. Mein Leben macht ohne dich keinen Sinn mehr. Du hast mir gezeigt wie schön dass Leben mit einer eigenen Familie ist. Für mich fühlt sich Mara wie meine eigene Tochter an, die ich vor Jungs wie mir beschützen will und muß. Mina danke dass ich dich kennen lernen durfte. Du hast mein Leben mit allem bereichert. Ich werde das Ende der Band einläuten, ich kann auf der Bühne keinen Spaß mehr haben, wenn mein Leben in Trümmern liegt. Sollte mein Fehler unsere Trennung bedeuten, dann ist dies mein tiefer Fall und ob ich aus dem Sumpf wieder aufstehen kann, ich weiß es nicht. Vielleicht kannst du mir irgendwann verzeihen, doch dann wird es zu spät sein. Schuld bin alleine ich. Ich hätte das mit der Fehlgeburt nicht überall erzählen sollen. Für mich war die Situation neu. Scheiße, das klingt jetzt echt blöd wie es da steht. Ich meinte die Situation, dass es um mein leibliches Kind geht. Warum finde ich einfach nie die richtigen Worte? Süße, helf mir. Ich kann nicht mehr. Am besten versuche ich den Kopf frei zu bekommen. Klare Gedanken sind seit gestern nicht mehr möglich. Alles ist verschwommen vor meinem inneren Auge. Ich hab die ganze Zeit das Gefühl am Abgrund zu stehen und versuche dich fest zu halten, doch du rutschtst mir aus den Fingern. Ich hab Angst die Augen zu öffnen und du bist weg.'

Den Text ließ ich gedankenverloren liegen und nahm einen kleinen Zettel wo ich drauf schrieb, dass ich mit Booa eine Tour mache.
Ich ging in die Tiefgarage, richtig ich mußte Mina's Weg nehmen und stieg ins Auto ein. So, konzentrieren dachte ich nur und ab zum Hafen. Dort parkte ich mein Auto. Machte Booa los und stieg ein. Ich fuhr einfach hinaus aufs Wasser. Mein Tablet hatte ich dabei, paska mein Handy lag noch daheim. Egal. Brauche jetzt eh Ruhe. Ich fuhr und fuhr, keine Ahnung wo ich hin wollte......

Sommer ohne Wiederkehr - Mina und Samu (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt