Teil 82 ~ Das rote Herz

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Eine Woche später


Ran

Ich bin vor zwei Tagen wieder nach Hause gekommen. Nach Hause zu Saturo. Die Stimmung zwischen uns beiden ist angespannt . . und wortlos. Meine Gefühle für Saturo sind anwesend, doch trotzdem kann ich sie nicht einordnen. Das Gespräch mit Shinichi vor einer Woche macht mich noch immer nachdenklich. Wie kann es sein, dass nach all dem was geschehen ist, ich noch immer nicht von ihm loskomme?

Ich bin nicht nachträglich. Ich bin ein Mensch der verzeihen kann . . doch was Shinichi mir angetan hat, wie könnte ich das jemals verzeihen? Er war meine erste grosse Liebe und er hat mich hintergangen und betrogen. Auch wenn ich mich wieder auf eine Beziehung mit ihm einlassen würde . . könnte ich ihm wieder vertrauen? Könnte ich das Geschehene hinter uns lassen? 

Könnte ich es?

Ich weiss es nicht. 

Gott, ich weiss es nicht. 

"Ran, wenn du mir keine Antwort auf meine Frage gibst, dann werde ich wohl ohne dich gehen" sagt Saturo, der gerade seine Jacke anzieht. "E-Entschuldige, Schatz . . ich war abgelenkt" Ich stehe auf und greife nach meiner Tasche. Wir steigen ins Auto und fahren los. Wenn ich ehrlich bin, habe ich null Bock seine Eltern zu besuchen. Dort zu essen und zu quatschen . .  lieber würde ich zu Hause bleiben und ein Buch lesen . . und . . vielleicht Shinichi anrufen. Vielleicht. Ich weiss es nicht.

Gott, nein, das würde ich nicht. 

Wie komme ich überhaupt auf diesen Gedanken? Ein Buch lesen, in der Badewanne liegen, einen Tee trinken. Das würde ich tun. "Ran?" 

"J-Ja?"

"Sag mal, wieso hörst du mir eigentlich nicht zu? Schon zum dritten Mal nenne ich deinen Namen und bei jedem Mal starrst du emotionslos aus dem Fenster und beachtest mich kein bisschen . . was ist denn los mit dir, wenn ich fragen darf?!"

"Ach nichts . . ich bin nur einfach müde, das ist alles"


Shinichi

"Dieser Fall zieht sich in die Länge und das gefällt mir gar nicht!" schreit Inspektor Megure und stellt seine leergetrunkene Tasse Kaffee mit Wucht zurück auf den Tisch. "Wenn wir diesen Fall nicht bald lösen, dann wird diese Frau das morgige Tageslicht nicht mehr erleben können, Mori!" 

Unschwer kann ich erkennen, dass auch Kogoro am Anschlag zu sein scheint. Ich möchte mich zwar nicht in diesen Fall einmischen, doch wie's aussieht braucht er meine Hilfe. Ich setze mich zu ihnen hin und schaue sie beide an. "Ich bin zwar gerade an meinem eigenen Fall dran, doch so wie's aussieht, brauchst du Hilfe, Kogoro"

"Sehe ich aus, als ob ich Hilfe benötige?!" Fragt Kogoro gereizt, mit Augenringen bis zum Hals. 

"I-Ich biete dir doch nur meine Hilfe an, ich sage nicht, dass du meine Hilfe annehmen musst, ok? nichts für Ungut" Ich stehe wieder auf und möchte gerade den Raum verlassen, da steht Kogoro seufzend auf. 

"Ich habe diese Frau sechs Tage lang beschattet, Kudo . . ich war nicht vorsichtig genug . . ich flog auf . . die Frau ist jetzt nicht mehr aufzufinden . . Inspektor Megure und ich gehen schwer in der Annahme, dass sie jetzt in grossen Schwierigkeiten steckt und ich fühle mich schuldig deswegen. Die letzte Person die ich beschattete, starb kurze Zeit darauf . . das darf nicht wieder passieren . . I-Ich habe keine Anhaltspunkte mehr . . ich weiss nicht mehr was ich tun soll und wie ich weiterfahren soll . . i-ich brauche deine Hilfe, Kudo"

Detektiv Conan | Mit dir an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt