Einen wunderschönen Montag, meine Lieben!
Ja, hier ist sie, live und in Farbe und sicherlich GANZ anders, als sie ihr euch vorgestellt habt - meine Marten-FF. Denn die 187 Straßenbande gibt es in dieser Form in dieser Geschichte nicht. Das liegt unter anderem daran, dass es einige Geschichten zu Marten gibt, in denen sein Charakter recht ähnlich beschrieben wird, und ich möchte euch ja nicht langweilen - also musste ein anderes Setting her :D
Vorab: Ich werde nur sehr unregelmäßig weiterschreiben, aber ich gebe mir Mühe, die Pausen nicht zu lang werden zu lassen...auf jeden Fall gibt es genug Zeit für euch, mir zu sagen, was ihr von der Storyline haltet ;-)
<3
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"You'd be just another nobody, you'd disappear - Your days are numbered, we're back around - We're coming for you and you're going down - It's been a long time comin' – The boys are back - And they're looking for trouble"
Dropkick Murphys – The boys are back
„Gute Arbeit, Oberkommissar Moretto. Lassen Sie sich diesen Kratzer verbinden und kommen Sie dann in mein Büro!"
Ich salutierte halbherzig und drückte weiterhin ein provisorisches Handtuch auf den ‚Kratzer' auf meiner Stirn, der in Wirklichkeit eine ziemlich eklige Platzwunde war, die blutete, wie verrückt. Scheiß Kopfwunden. Tatsächlich musste der Riss mit zwei Stichen genäht werden und danach musste ich mein schwarzes Shirt umtauschen, da es voller Blut war. Das meiste hatte glücklicherweise die schusssichere Weste abgefangen, die ich in der Umkleide des Hamburger Polizeipräsidiums nun auf eine Kleiderstange hängte. Sie würden später abgeholt werden. Müde ließ ich mich auf eine der simplen Holzbänke vor den Spinden fallen. Die schweren Arbeitsschuhe mit der Metallverstärkung scheuerten, meine Haare waren verschwitzt. Ich warf die Handschuhe in meinen Spind, rückte mein Schulterholster mit der Waffe zurecht und warf dann im Vorbeigehen den Ausrüstungsgürtel mit den Handschellen und dem Ersatzmagazin auf meinen Schreibtisch und klopfte dann beim Boss an.
Es war ein lang geplanter Einsatz gewesen, wir hatten monatelang beobachtet und wochenlang geplant. Wir hatten alles bis ins kleinste Detail recherchiert und jeder Handgriff hatte strengster Geheimhaltung unterlegen. Eine Sondereinheit von 24 fertig ausgebildeten und trainierten Kommissaren hatte den Fall betreut und mehr als nur ein paar Nächte im Büro verbracht, gebeugt über Zeit- und Gebäudeplänen, Straßenkarten, verschlüsselten Nachrichten, heimlich aufgenommenen Fotos. Es wurden Befragungen durchgeführt und gefilmt und jedes Protokoll minutiös auf unwillentlich preisgegebene Informationen untersucht.
Und trotzdem war es schief gegangen.
Ich widerstand dem Drang, meine Faust mit ganzer Wucht gegen die dünne Bürowand zu schlagen. Wie hatten sie das herausbekommen?!
Vorsichtshalber hatten wir selbst die Razzia so kurzfristig wie möglich organisiert. Es hätte der größte Fang der letzten zehn, vielleicht sogar zwanzig Jahre werden sollen, mein größter Fang. Drogen im Marktwert von fünf Millionen Euro, frisch aus Polen, garniert mit einer Lieferung illegaler Handfeuerwaffen. Der Tipp war todsicher gewesen, wir wussten, wo und wann der Deal stattfinden sollte und wer daran beteiligt war. Und doch hatten wir es vergeigt. Und ich wusste einfach nicht, woran es gelegen haben konnte.
„Kommen Sie rein!"
Polizeidirektor Schmitters war ein Mann mittlerer Jahre, dessen Grundausbildung bei der Bundeswehr stattgefunden hatte, bevor er in den Innendienst der Polizei gewechselt war. Den abgehackten Befehlston hatte er nie abgelegt, doch er war ein angesehener Mann, hart, aber fair. Er war der Supervisor dieser Ermittlung gewesen, ich hatte ihm in den letzten Monaten regelmäßig Bericht erstattet, das erste Mal, dass ich näheren Kontakt zu ihm gehabt hatte. Vor meiner Versetzung hatte ich bei der Landespolizei in Nordrhein-Westfalen gearbeitet, doch dann wurde in Hamburg eine Stelle als Leitende Ermittlerin frei, ich war single und ungebunden und hatte außerdem beste Empfehlungen – der Wechsel zwischen den Bundesländern war nämlich schwierig bis fast unmöglich. Aber ich war das, was man hier ‚vielversprechend' nannte. Polizeiakademie mit Bestnoten abgeschlossen und verrückt genug, mein Privatleben auf eine praktische Inexistenz hinunter zu schrauben, um mich voll und ganz in den Dienst der Bundesrepublik im Kampf gegen das Verbrechen zu stellen. Ich hatte Sonderschulungen besucht in den Bereichen Nahkampf, Menschenhandel, Bandenkriminalität und Drogenhandel. Ich war mit 25 zur Oberkommissarin befördert worden, als jüngste Rekrutin in der Geschichte Nordrhein-Westfalens, nachdem ich praktisch im Alleingang eine Bande Großdealer hatte hochgehen lassen.
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Heaven and Hell (Marten) | Gewinner Wattys 2020
FanfictionDas Hamburger Devils Angels Charter ist eines der härtesten der Welt: Gewaltdelikte, Drogenhandel, Zwangsprostitution. Doch das LKA kämpft gegen den Rockerclan an, und mit ihm Isabella, aufstrebende Hauptkomissarsanwärterin. Als eine Kollegin für ve...