7. To hell and back

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Tadaaa, Marten und Gzuz!

Naaa, hättet ihr mit so einer Reaktion gerechnet? Sympathisch, oder eher nicht so?

Wen hättet ihr eigentlich noch gerne in dieser Story, soll jemand Bestimmtes in einer Nebenrolle auftreten?

<3

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„I woke up feelin' like I need to get out of the house right now - I'm feelin' like goin' downstairs, take a deep breath - The whole world just might be endin' today - Get it together, stay calm, stay calm - How am I supposed to stay calm?"

Limp Bizkit – Endless Slaughter


Ich saß auf dem Rücksitz des schwarzen Mercedes und sah aus dem Fenster. Ich hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Lippen zusammen gepresst. Mein Ziel war es, auf Zeit zu spielen. ‚Woher ich das kann geht euch genauso wenig was an, wie der Inhalt meines Kleiderschrankes!' hatte ich gesagt und daraufhin hatten die beiden Männer mich einfach aus meiner eigenen Wohnung eskortiert und in ihren Wagen gesetzt. Ich hatte darauf verzichtet, mich zu wehren. Es wäre sinnlos gewesen, wir hätten uns nur im Kreis gedreht. Doch ich sah nicht ein, sie mit Informationen zu versorgen, so lange sie mir ihre verwehrten. Wie waren sie darauf gekommen, ich wäre eine Prostituierte? Klar, mein neuer Look war nicht gerade zugeknöpft, aber das war der der anderen Frauen im Club auch nicht. Und selbst wenn ich dem horizontalen Gewerbe angehörig gewesen wäre – was machte das für sie für einen Unterschied? Warum also hatten sie mich wirklich verfolgt? Und warum in Frielings Wagen?

Nein. Ich würde nichts sagen, bis sie mir nichts gesagt hatten.

Wir fuhren nicht lang. Das Gebäude, vor dem wir hielten, kam mir sehr bekannt vor, und ich schluckte trocken. Ich war sehr schnell in der Höhle der Löwen gelandet.

„Alles aussteigen!", befahl Björn fröhlich. Nachdem von mir keine Ausbrüche mehr zu erwarten waren, hatte seine Laune sich schlagartig wieder gebessert, und auch Swen schien mir schon wieder fast verziehen zu haben. Beide schienen überein gekommen zu sein, dass ich zwar mit Vorsicht zu genießen war, aber gleichzeitig irgendwie interessant. Wie zwei Schuljungen, die einen toten Frosch gefunden hatten und ihn nun mit einem Stock durch die Gegend rollten. Wenig angenehm.

„Wo sind wir?", stellte ich mich dumm und blieb störrisch sitzen, während Björn meine Autotür öffnete.

„Am für dich gefährlichsten Ort in ganz Hamburg.", grinste Björn beinahe diabolisch. Er wusste ja nicht, wie Recht er hatte. Wie selbstverständlich griff er nach meinem Arm und bugsierte mich in Richtung der dunklen Tür.

Der Angels Place des MC North End.

„Hier passt du besser ein bisschen auf mit deiner vorlauten Art. Die Bosse sind nicht so geduldig wie ich.", raunte er mir noch ins Ohr, bevor er die Tür aufstieß und ich als wahrscheinlich erste Polizistin überhaupt in das Innere dieser berühmtberüchtigten Lokalität trat. Ich scannte meine Umgebung. Auf den ersten Blick sah sie nicht anders aus als jede zweite Hamburger Eckkneipe, doch der geflügelte Totenkopf, der riesig über die Bar gepinselt war, machte jedem Besucher schnell klar, wo er hier gelandet war.

A.C.A.B. prangte in großen Buchstaben über einer geschlossenen Tür. ‚Charmant', dachte ich, als ich eine tiefe Stimme vernahm.

„Und was wird das, wenns fertig ist?", fragte ein breitschultriger Mann, den ich als Klauß ausmachte. Ärgerlich musterte er uns. Er saß an der Theke, ein Bierglas vor sich, und neben ihm...

Heaven and Hell (Marten) | Gewinner Wattys 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt