14. Herrenbesuch

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Guten Morgen, ihr Süßen!
So, meine Lieben, hier kommt sie. Meine erste Sexszene. Ich bin mir ja nur so semi-sicher, ob sie gut geworden ist, gebt mir also bitte mal Rückmeldung, ob ich mich hier komplett in die Nesseln gesetzt habe, oder ob es einigermaßen rüberkam ;-)

Zur Einstimmung diesmal mit einem Zitat aus einem meiner Top-3-most-favourite Songs of all time :D

<3

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„Caught up in this madness too blind to see - Woke animal feelings in me - Took over my sense and I lost control - I'll taste your blood tonight - You know I make you wanna scream"

Avenged Sevenfold – Scream


Ich schlief fünf Stunden, duschte und setzte mich dann im Bademantel an mein Notebook. Ich musste einen Bericht über die vergangenen Stunden schreiben, und dieser musste ausführlich sein. Schmitters erwartete Ergebnisse. Ich biss auf meiner Unterlippe herum. Es fiel mir immer schwerer, belastendes Material aufzuschreiben, Gespräche widerzugeben, neue Personen anzulegen. Je tiefer ich vordrang, desto größer wurde mein innerer Konflikt. Ich wusste, ich hätte Johns Wohnung heute genauer unter die Lupe nehmen sollen. War ich nicht alleine in seinem Arbeitszimmer gewesen? Hatte ich nicht Telefonate mitbekommen? Vielleicht wäre ich dem Maulwurf in meiner Abteilung näher gekommen, wenn ich mir nicht durchgängig Sorgen um den Vice gemacht hätte.

Verdammt.

Als es eine halbe Stunde später klingelte, trug ich immer noch meinen Bademantel und starrte finster auf meine geöffneten Dateien. Genervt klappte ich das Notebook zu und entfernte den USB-Stick. Bei mir klingelte höchstens der Paketbote, aber ich hatte keine Lust, ihm zu öffnen. Es klingelte nochmals, und ich steckte den Stick in die Manteltasche, bevor ich mich erhob, um zur Gegensprechanlage zu gehen. Ich war gerade in meinem kleinen Flur, als unsanft an meine Tür gehämmert wurde.

Fuck! Mein Puls schoss in die Höhe. Waren das wieder irgendwelche Teufelsengel?

„Wer ist da?", fragte ich laut und öffnete zeitgleich die oberste Schublade meines Schuhschranks. Die Schreckschuss lag griffbereit.

„Mach auf."

Augenblicklich entspannte ich mich. Martens raue Stimme klang ungeduldig, aber nicht aggressiv. Ich behielt die Waffe vorsichtshalber in der Hand – eventuell nur deshalb, weil ich sonst nicht gewusst hätte, was ich mit meinen Händen machen sollte. Ich öffnete meine Wohnungstür also einen Spaltbreit und sah zu dem grimmigen Riesen auf, der davor wartete.

„Ja?", fragte ich, weil ich nicht genau wusste, ob ich mich freute, dass er gekommen war, oder nicht. „Hey!", sagte ich dann entrüstet, denn Marten schob einfach die Tür auf und trat ein.

„Und wen willst du damit erschrecken?", fragte er und nickte auf die Waffe in meiner Hand. Er schien auf den ersten Blick erkannt zu haben, dass sie nicht echt war. Oder er hatte einfach keine Angst vor mir.

„Männer, die sich ungebeten Zutritt zu meiner Wohnung verschaffen, zum Beispiel.", knurrte ich, legte die Waffe aber auf meinen Schuhschrank. Sie würde mir nichts nützen.

Marten erwiderte nichts, doch sein Blick wanderte über meinen Körper. Das war kein scheuer Seitenblick, wie ich ihn von anderen Männern kannte. Er musterte ganz unverhohlen, wie ich nur im Bademantel vor ihm stand, er dagegen vollständig bekleidet. Er trug eine schwarze Jogginghose, wie schon heute Morgen, doch das Shirt hatte er gewechselt. Statt Grau trug er Weiß unter der Lederjacke, der schwere, goldene Anhänger schimmerte auf seiner breiten Brust. Die Spannung, die sich aufbaute, konnten wir beide spüren, ich sah es ihm an. Unbewusst begann ich, schneller zu atmen – auf einmal war mir selbst im Bademantel zu warm.

Heaven and Hell (Marten) | Gewinner Wattys 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt