33. Scars

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Happy late saturday!

Ich habe schon gemerkt, das letzte Kapitel hat nicht die größtem Emotionen bei euch ausgelöst (außer die ständige Ängst, die euch scheinbar begleitet :D ), aber ich fand es wichtig, die Prostitutionsthematik nochmal aufzugreifen. Ich hatte ja schon im letzten Kapitel angemerkt, dass wir uns langsam auf der Zielgeraden befinden, ich rechne noch mit 3 bis 4 Kapiteln (auch wenn ich noch keine Ahnung habe, wie die aussehen werden) - genießt also die letzten Wochen mit Marten ;)

<3

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„I tear my heart open - I sew myself shut - My weakness is - That I care too much - And my scars remind me - That the past is real - I tear my heart open - Just to feel"

Papa Roach - Scars


‚Finden Sie etwas über den Deal mit dem Clan heraus. BTMs sind im Spiel. Wir werden sie diesmal auch ohne Ihre Hilfe dran kriegen. Für Sie wäre es aber besser, wenn Sie nun doch auf unserer Seite bleiben.'

Ich hatte Magenschmerzen. Die Mail war vor drei Tagen in meinem verschlüsselten Postfach gelandet und ich war mehrmals kurz davor gewesen, Marten alles zu beichten und mit den Konsequenzen zu leben – beziehungsweise zu sterben, denn mir war bewusst, dass ich aus der Sicht der Devils Angels nichts anderes verdient hatte. Und wahrscheinlich hatten sie sogar Recht damit. Aber ein winziges Fünkchen Hoffnung lebte noch in mir, dass sich irgendwie alles in Wohlgefallen auflösen würde. Irgendwie.

„Was ist los, Babe? Keinen Hunger? Wirst du krank?"

„Mhm?" Ich sah von meinem noch unberührten Teller auf. Marten hatte etwas gezaubert, das er ‚Nudelauflauf' nannte, faktisch schien er einfach alles, was noch im Kühlschrank war, zusammengeschmissen und in den Ofen geschoben zu haben, weil wir beide weder Lust auf einen der Lieferdienste hatten, noch draußen was essen gehen wollten. Ich fand es bedenklich für beide Seiten, dass Chopper das gleiche Abendessen bekam, wie ich.

„Ich habe dich gefragt, was los ist." Marten, für den Essen einfach Essen war, hatte seine Portion bereits halb aufgegessen, sein graues Shirt spannte sich etwas über seiner Mitte, wofür er mich verantwortlich machte, weil ich ihn angeblich vom Sport abhielt. Ich mochte seinen kleinen Bauchansatz, sagte ihm das aber nicht. „Du bist irgendwie komisch die letzten Tage."

„Welchen Deal habt ihr mit dem Clan?"

Marten legte den Kopf ein wenig schief und musterte mich abschätzend.

„Was meinst du?", fragte er, allerdings nicht ausweichend. Er wollte einschätzen, wie viel ich schon wusste, um abzuwägen, wie weit er mir entgegenkommen musste. Nach wie vor war der Club ein Bereich seines Lebens, aus dem ich mich rauszuhalten hatte. Die Geschäfte gingen mich nichts an, und ich musste damit leben, zu vielen Zeiten nicht zu wissen, wo er was mit wem machte. Seine graublauen Augen waren dunkler geworden, ich hatte festgestellt, dass das immer dann passierte, wenn er seine Maske auflegte. Fuck bitches, get money.

„Ich meine den Deal, den ihr mit dem Clan ausgemacht habt. Meine Sicherheit und das Hamburger Territorium für euch, beides haben sie euch nicht freiwillig überlassen, und ihr ihnen nicht Berlin. Also, was hat Jonas drüben herausgefunden? Was habt ihr mit ihnen ausgemacht?"

„Wieso willst du das wissen?"

Ich schob den Teller vollends von mir.

„Ich bin Teil des Deals. Teil deines Lebens. Ich habe den Clan kennen gelernt."

„Alles richtig. Aber die Abmachung betrifft dich nicht. Ist es das? Fühlst du dich unsicher? Ich hab dir doch gesagt, dass ich mich um dich kümmern werde."

Heaven and Hell (Marten) | Gewinner Wattys 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt