29. Bullseye

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Naaaa, ihr Sweeties?

Ihr merkt, wir werden immer mehr zum Krimi. Erzählt mal, was glaubt ihr, wie das alles hier ausgeht - ich weiß es ja schon, aber ich bin gespannt, was ihr euch vorstellen könnt :D

War von euch übrigens schon mal jemand schießen? Hatte mir das tatsächlich für dieses Jahr mal vorgenommen, aber keiner geht mit mir...anyways. Was auch immer Schmitters denkt, so leicht wird Karena/Isabella es ihm nicht machen.

Bleibt gesund!

<3

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„Thought it would be over by now - But it won't stop - Thought that I would self destruct - But I'm still here - Even in my years to come - I'm still gon' be here - I'm a survivor - I'm not gon' give up - I'm not gon' stop, no - I'm gon' work harder"

2WEI – Survivor


Marten ließ mir Zeit bis zum nächsten Morgen, und dafür war ich ihm dankbar. Er hatte keine Fragen gestellt, sondern mich, nachdem ich mich halbwegs beruhigt hatte, ins Schlafzimmer gebracht und war mit mir ins Bett gegangen. Wir hatten Sex gehabt, ich hatte die körperliche Nähe gebraucht, und Marten war mit einer grimmigen Zärtlichkeit ans Werk gegangen. Es war keine Romantik da, vielleicht nicht einmal Erotik. Manchmal war Sex einfach nur Sex, für keinen wirklich befriedigend, aber er half. Es ging schnell, er zog mich auf seinen Schoß und ich klammerte mich an ihn wie eine Ertrinkende. Marten ließ es zu, hielt mich seinerseits fest und danach verschwand immerhin das Zittern.

Wir schliefen danach, in den frühen Morgenstunden, endlich ohne Störungen ein. Es war kein besonders erholsamer Schlaf, aber ich fühlte mich trotzdem besser, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Zum ersten Mal nicht alleine, Marten lag neben mir, war aber offensichtlich schon einmal auf gewesen. Seine Haare waren noch nass vom Duschen, und ich roch Kaffee. Ich wusste, dass er jetzt Antworten wollte und ich wusste auch, dass ich gestern eine Seite von mir gezeigt hatte, die ich sonst verbarg. Ich hasste es, Schwäche zu zeigen, und Heulen war nichts anderes als Schwäche.

„Wie geht es dir?"

Ich wiegte den Kopf hin und her, weil ich es selbst nicht genau wusste. Martens tiefe, etwas raue Stimme war ernst, aber nicht unfreundlich. Er reichte mir eine Tasse Kaffee und ich trank einen Schluck. Ich wusste, dass er wartete. Er war gestern fair genug gewesen, mich nicht zu drängen, jetzt sollte auch ich fair sein, so weit ich es konnte. Ich räusperte mich.

„Sie kamen gegen zwei. Ich bin wachgeworden, weil Chopper Alarm gemacht hat. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es der Clan war, oder die Polizei, ich wollte Chopper gerade festhalten, als sie die Tür eingerammt haben. Es waren fünf, sie wollten nur wissen, wo du bist, wer ich bin und dann haben sie mich abgeführt. Nichts durchsucht, nichts mitgenommen, so weit ich das sagen kann. Ich wurde aufs Revier gebracht, ein Sonderermittler hat mir Fragen zu dir und dem Club gestellt, woher ich euch kenne, welche Beziehung wir zueinander haben, was ich über eure Machenschaften weiß.", erklärte ich in Kurzfassung. „Sie wussten, dass wir...naja. Dass du nicht nur mein Chef bist. Ich habe natürlich nichts gesagt, ich weiß eh nicht viel."

Marten beobachtete mich genau und ich musste mich zwingen, seinen Blick zu erwidern.

„Und weil du nichts wusstest, hast du Stühle und Tische umgetreten?" Nun schaute ich doch lieber in meine Kaffeetasse. „Sieh mich an, Karena." Nur widerstrebend tat ich ihm den Gefallen.

Heaven and Hell (Marten) | Gewinner Wattys 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt