Hellooooo my dears!
Danke mal wieder für die liebe Rückmeldung zum letzten Kapitel - ich bekomme mit, dass ihr euch Sorgen macht, aber genießt die friedlichen Zeiten, so lange wir sie noch haben ;)
Übrigens habe ich bei Spotify einen Podcast gefunden, in dem Stars Fanfictions über sich selbst vorlesen, die zum Teil auch wirklich weit von der Realität entfernt sind. Fand das sehr interessant, vor allem unter dem Gesichtspunkt, das FFs eine rechtliche Grauzone sein könnten und wir ja auch häufig diskutieren, was man in einer solchen Geschichte schreiben dürfen sollte, und was nicht...und es bestätigt immerhin, dass viele Künstler von diesem riesigen Thema wissen :D
<3
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„I don't wanna be saved - And I want you on my mind - In my dreams - Behind these eyes - And I wanna wake up - No, not this time - I breathe you in again - Just to feel you - Underneath my skin - Holding on to - The sweet escape - Is always laced with a familiar taste - Of poison"
Halestorm – Familiar taste of posion
„Willst du mich verarschen?"
Es war drei Tage später, mittlerweile war Jonas von seiner Erkundungstour in Berlin zurückgekommen und es hatte sich so etwas Ähnliches wie ein Alltag zwischen Marten und mir entwickelt, auch wenn wir beide erst lernen mussten, was es bedeutete, ein Leben (und vorerst auch direkt eine Wohnung) zu teilen. Wir hatten noch zwei Stunden an der Küste gesessen, zwischendurch hatten wir uns Fischbrötchen an einem Stand im Dorf geholt und waren wieder zurück gegangen, hatten uns über alles unterhalten, was uns in den Sinn kam. Er erzählte von seiner Familie und er zog meinen Kopf an seine Brust, als ich ihm erzählte, dass meine Eltern schon lange gestorben war.
„Ich bin froh, dass du immer noch um sie trauerst. Das heißt, dass du sie geliebt hast, und dass sie für dich weiterleben. Nichts fickt einen so sehr wie eine kaputte Familie."
Ich hielt inne, weil ich es so noch nie betrachtet hatte, doch dann musste ich ihm Recht geben. Ich hatte meine Eltern geliebt, ich hatte eine schöne Kindheit gehabt, und wahrscheinlich war das mehr, als viele der Menschen in Martens Umfeld von sich sagen konnten. Und ich hatte mich geborgen gefühlt.
Jetzt stand ich das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit im Club Void, es war Nachmittag und ich hatte es in Martens Wohnung nicht mehr ausgehalten. Wir hatten gar keine Möglichkeit gehabt, es langsam angehen zu lassen, ich musste bei ihm wohnen – vorerst. Es war natürlich nicht so weit, dass ich sein Bad putzte und ihn mit einem Abendessen erwartete, wenn er nach Hause kam, aber es hatte sich eingebürgert, dass er morgens Kaffee machte, bevor er ging, und das er mir häufiger als vorher sagte, was er für den Tag geplant hatte. Er war nach wie vor nicht häufig in seinen eigenen vier Wänden, ich hatte erfahren, dass er nicht nur Devils Angel und Bordellbetreiber war, sondern ihm außerdem eine Kneipe auf dem Kiez gehörte und er häufiger Immobilien vermittelte. Und häufig war er außerdem ‚für den Club unterwegs', was nach meiner Erfahrung alles bedeuten konnte von Bier trinken mit den Jungs bis eine Drogenlieferung erhalten, lagern und an die Springer verteilen. Wie ich vermutet hatte: Einen normalen Alltag gab es mit ihm nicht. Da ich den aber auch wirklich nicht wollte, konnte ich auch nicht 24 Stunden in seiner Wohnung sitzen und Däumchen drehen.
Also hatte mein heutiger Bodyguard mich in den Club kutschiert, wo Gina alles für eine weitere Arbeitsnacht vorbereitete und ich mich sicherlich irgendwie nützlich machen konnte. Marten schien den Inner Circle direkt von meinem kolossalen Aufstieg in der Rangordnung des Clubs unterrichtet zu haben, denn meine Aufpasser gingen seitdem sehr viel respektvoller mit mir um – was bedeutete, dass sie mich tatsächlich als Mensch wahrnahmen, und mich nicht mehr wie ein DHL-Paket von A nach B transportierten.
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Heaven and Hell (Marten) | Gewinner Wattys 2020
FanfictionDas Hamburger Devils Angels Charter ist eines der härtesten der Welt: Gewaltdelikte, Drogenhandel, Zwangsprostitution. Doch das LKA kämpft gegen den Rockerclan an, und mit ihm Isabella, aufstrebende Hauptkomissarsanwärterin. Als eine Kollegin für ve...