10. Girlstalk

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Bonez aktualisiert, Raf aktualisiert - da darf Marten nicht fehlen. Also auch hier ein neues Kapitel, das letzte in diesem Jahr :)

Vielen Dank für die Rückmeldung zu dem letzten Teil, es war eines meiner Liebslingskapitel ;)

Auch heute gilt wieder: Alles Fiktion, nix Realität, genießt einfach die Geschichte.

Ich wünsche euch allen, dass ihr gut ins neue Jahr kommt und bedanke mich bei jedem von euch, der diese Story liest :)

<3

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„You ask me why I changed the color of my hair - You ask me why I need thirty two pairs of shoes to wear - You seem to ask me why I gotta lot of things - It's just a chick thing - You ought to let it go - And try to understand but you don't have a clue - That's what girls do"

No Secrets – That's what girls do


„Sehr gut. Ich wusste, dass ich mich auf Sie verlassen kann, Moretto. Die Verbindung zu den Berliner Clans ist neu, das Bildmaterial aufschlussreich. Die Woche, in der Sie niemanden im Club Void gesehen haben, haben wir verfolgen können, dass von Frieling und Bonez dem Charter Berlin City einen Besuch abgestattet haben. Das Team Kuku scheint vor Ort einen Kontakt zu den Libanesen hergestellt zu haben, der Elmaalouf-Clan scheint expandieren zu wollen. Das BKA ist dran. Ich habe ihre Protokolle auf dem Tisch, dieser Carlos ist bisher noch nicht in Erscheinung getreten. Ist eingetragener Inhaber einiger Shisha-Cafés, ob er sich davon mehrere Autos und eine Harley leisten kann, wage ich zu bezweifeln. Bleiben Sie dran. Wir brauchen Hard Facts."

Ich legte auf, tauschte die SIM-Karte meines Handy und verstaute beides in den Taschen meiner Lederjacke. Ich saß am Elbstrand, um mich herum jede Menge glückliche Menschen, Freunde, Familien. Ich sah Eltern dabei zu, wie sie ihre Kinder über den Sand jagten, Fotos mit ihnen machten, lachten. Neun Jahre waren eine lange Zeit – aber nicht lange genug, um den Schmerz und die Einsamkeit zu vergessen. Ich wusste, wie ich auf Frieling reagiert hatte, ich schob es auf die lange Enthaltsamkeit, in der ich mittlerweile lebte. In Duisburg hatte ich immer mal wieder kurze Abenteuer gehabt, Liaisons, ohne Verantwortung und Bindung, doch seit ich in Hamburg lebte, war ich keinem Mann mehr nahe gekommen. Und ich wollte verdammt sein, wenn ich Frieling meine Schwäche ausnutzen ließ.

Ich strich mir die braunen Haare aus dem Gesicht. Ich trug sie nun öfter offen, obwohl es bei dem ständigen Wind in Hamburg nervte. Ich hatte Schmitters nichts von der Episode in meiner Wohnung erzählt, das Protokoll hatte mit der Ankunft in meiner Straße geendet. Ich wusste selbst nicht, weshalb. War es mir peinlich? Nein. Ich hatte relativ souverän reagiert, ermittlungstechnisch konnte man mir nichts vorwerfen. Vielleicht ließ ich den Abend aus, weil es mit dem Fall nichts zu tun hatte. Es konnte kein Mehrwert daraus gezogen werden, außer, dass Frieling gewalttätig war – und das war nichts neues. Ich seufzte und ließ den Sand durch meine Finger rieseln. Dann spürte ich mein Handy vibrieren.

Überrascht zog ich es wieder hervor, es klingelte nur selten, nicht viele Menschen hatten meine Nummer. Umso verblüffter war ich, als ich den Namen ‚Gina' auf dem Display las. Ich meldete mich, wie immer, ohne meinen Namen zu nennen.

„Rena? Sorry, dass ich dich an deinem freien Tag störe, aber..."

„Ist was im Club?", fragte ich und blickte über das glitzernde Wasser der Elbe.

„Nö, der ist heute zu, und bleibt es auch. Ich wollte fragen, ob du heute Nachmittag eventuell schon was vor hast? Ich hab einen Termin bei meiner Kosmetikerin, sie macht heute extra für mich auf, komm mit, wenn du magst!"

Heaven and Hell (Marten) | Gewinner Wattys 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt