2. Ein neuer Plan

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Woooow!

So viele Views und nette Kommentare, damit hätte ich gar nicht gerechnet, es ist ja schon echt eine andere Story - vielen Dank dafür :) Dafür gibt es auch schnell ein neues Kapitel.

Trotzdem kommt Marten immer noch nicht aktiv vor...erstmal muss der ganze Hintergrund geklärt sein ;-)

Hat eigentlich schon mal jemand von euch mit den Hells Angels zu tun gehabt? Denn natürlich sind das nicht alles Kriminelle :D

<3

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"Old man look at my life - I'm a lot like you were - Old man look at my life - Twenty four and there's so much more - Live alone in a paradise - That makes me think of two - Love lost, such a cost - Give me things that don't get lost"

Neil Young – Old man


Es war still in Polizeirat Schmitters' Raum. Aus dem Großraumbüro vor seiner Tür drangen die üblichen, hektischen Geräusche eines aktiven Polizeireviers herüber – klingelnde Telefone, laute Stimmen, surrende Drucker, losgehende Pieper. Polizeirat Schmitters erhob sich und drehte den Schlüssel im Schloss – ein untrügliches Zeichen dafür, dass es ernst wurde. Mein Blick folgte seinem breiten Rücken, der militärische Kurzhaarschnitte ergraute langsam an den Schläfen.

„Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?"

Ich zögerte kurz. Das  war nun wirklich noch nie  vorgekommen. Entweder wartete eine glorreiche Beförderung auf mich, womit ich nach so kurzer Zeit und dem heutigen Reinfall nicht rechnete, oder...ich hatte richtig Scheiße gebaut. Damit rechnete ich durchaus. Verdammt.

„Kaffee, schwarz. Danke.", antwortete ich, obwohl ich absolut keine Lust auf Kaffee hatte. Ich war schon aufgekratzt genug.

Polizeirat Schmitters schenkte uns beiden eine Tasse ein und platzierte meine direkt mittig vor mir auf dem Tisch, den Henkel akkurat nach rechts gedreht. Er setzte sich wieder, nahm selbst einen Schluck und musterte mich dann eindringlich. Wenn ich etwas in meinen polizeilichen Schulungen gelernt hatte, dann, mir keine emotionalen Regungen anmerken zu lassen. Nichts verraten, nichts preisgeben. Auch wenn mir das in diesem Moment sehr schwer fiel.

„Isabella" Oh Gott, wir waren beim Vornamen angelangt! „Ich befürchte" ...Dass wir Sie nach diesem desaströsen Fehlschlag, diesem kapitalen Bock, den Sie da geschossen haben, hier nicht mehr gebrauchen können. Holen Sie sich beim Hausmeister eine Kiste, packen Sie Ihren Kram wieder zusammen und verziehen Sie sich zurück nach Duisburg, wo sie hergekommen sind! „Ich befürchte, wir haben einen Maulwurf in unseren eigenen Reihen."

Boom.

Sprachlos starrte ich Polizeirat Schmitters an und griff dann wie automatisch doch nach meiner Kaffeetasse. Wobei, mir war eher nach Whiskey.

Wa...was?", fragte ich dann und ärgerte mich über den fassungslosen Klang meiner Stimme.

Ich hätte selbst darauf kommen können. Nun fügte das Puzzle sich zusammen. Das unglaubliche Glück, dass gerade unser Spion zufällig Papiere mit den wichtigsten Daten fand. Dass ein Coup dieser Größe bei offener Tür in einem Club besprochen wurde. Mir wurde beinahe schlecht bei dem Gedanken daran, wie die Devils Angels gerade in ihrem Angels Place saßen und sich über die Dummheit der Hamburger Polizei ins Fäustchen lachten. Über meine Dummheit. Oh Gott.

„Scheiße."

„Exakt. Eine verdammte Scheiße ist das. Ich will gar nicht darüber reden, welche Unsummen dieses Arschloch den deutschen Steuerzahler kostet, und ich habe, und das ist das Schlimmste, absolut keine Ahnung, wer von uns zu so etwas fähig ist. Ich habe sie alle durchleuchtet – hat jemand Schulden? Jugendfreundschaften zu einem der Mitglieder? Ein Drogenproblem? Dunkle Geheimnisse, die ihn angreifbar machen? Aber diese Truppe hier ist so verdammt sauber, dass man kotzen könnte! Ich hätte für jeden Mann – und jede Frau – hier, meine Hand ins Feuer gelegt!"

Heaven and Hell (Marten) | Gewinner Wattys 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt