Here we go...
Tja, fällt mir doch etwas schwer, das finale Kapitel hochzuladen. Die letzten Worte gibts am Ende, erstmal wünsche ich euch lieber viel Spaß beim Lesen :)
<3
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„Wir schießen zwei, drei, vier, fünf Bullen um - Wenn es nicht mehr anders geht - Jeder weiß genau, was er da tut - Wenn er uns aufhalten will - Leg deinen Kopf an meine Schulter - Es ist schön, ihn da zu spüren - Und wir spielen Bonnie und Clyde - Auch wenn uns die ganze Welt verfolgt - Wir kümmern uns nicht drum - Denn wir sind Bonnie und Clyde"
Die Toten Hosen – Bonnie & Clyde
3 Monate später
„Konntest du nicht im Sommer umziehen?", maulte Alex ächzend und von meinem Balkon, wo Maxwell gerade im Nieselregen Farbeimer abstellte, kam ein „Ist echt so, Diggah!" hinterher.
Seit drei Tagen packte ich meinen Kram zusammen, sortierte aus, hängte Gardinen ab und fand Dinge, von denen ich gar nicht mehr wusste, dass ich sie besaß. Zu lange war ich nicht in meiner eigentlichen Wohnung gewesen, sondern hatte in einer Bleibe gehaust, die mir nie wie ein Zuhause vorgekommen war. Und nun hatte ich seit etwa drei Stunden die Devils Angels im Haus, die meine Nachbarn verschreckten, aber mit größter Effizienz meine Bude leer räumten.
„Hätte ich gekonnt, wollte ich aber nicht.", gab ich zurück und richtete mich stöhnend auf. Ich hatte mich gut erholt von der OP, ich hatte wieder etwas zugenommen, sah wieder wie ein Mensch aus und hatte bis auf eine unschöne, rote Narbe nichts zurückbehalten. Ich hatte überlegt, ob ich zu einem Psychologen wollte, im Dienst war es Pflicht, nach dem Gebrauch der Schusswaffe mit einem ausgebildeten Seelendoktor darüber zu sprechen – aber erstens durfte natürlich niemand von der ganzen Geschichte wissen, und zweitens fühlte ich mich vorerst überraschend wenig schlecht bei dem Gedanken daran, dass ich jemanden umgebracht hatte. Es war Notwehr gewesen, allein dieser hatten wir es zu verdanken, dass nur einer anstatt zwei Männern gestorben war. Noch dazu war Schmitters ein schlechter Mensch gewesen. Ich war also nicht glücklich damit, wie alles abgelaufen war, aber ich konnte damit leben. Der Umzugsstress strengte mich jedoch trotzdem mehr an, als er es früher getan hätte, ich war schneller außer Atem und noch nicht wieder so kräftig, problemlos meine Möbel auseinander nehmen zu können.
„Babe, setz dich. Du siehst aus, als würdest du gleich umkippen. Was ist mit den Kisten hier?"
Marten deutete auf die letzten drei Kartons, die auf dem hellen Laminat meiner Drei-Zimmer-Wohnung in Billstedt standen und darauf warteten, abtransportiert zu werden.
Ich war tatsächlich nur eine Woche nach meinem Krankenhausaufenthalt in meine eigentliche Wohnung zurückgekehrt, gemeinsam mit Marten, hatte allerdings nur wenige Nächte dort verbracht, weil Marten mich nach der OP nicht alleine lassen wollte. Wir hatten viele, viele Gespräche geführt, hatten Stunden damit verbracht, uns neu kennen zu lernen, es hatte Tränen gegeben und Streits (sehr laute Streits) und Vorwürfe und Entschuldigungen. Nicht immer waren wir uns sicher gewesen, dass es unbeschadet weitergehen konnte, doch dass es weiterging, daran hatten wir nie gezweifelt. Es hatte eine Zeit gedauert, aber wir waren wieder im Reinen miteinander. Zwischendurch hatte John Marten eingepackt und war für zwei Tage mit ihm an die Ostsee gefahren, zum runterkommen und Angeln, und wenn ich Marten mal wieder am liebsten aus dem Fenster geschubst hätte, kam Jonas, schleppte mich zu irgendeinem All-You-Can-Eat Restaurant und stopfte mich dort mit Sushi oder Schnitzel voll, bis meine Laune wieder besser wurde.
Es war kein einfacher Weg gewesen und wir waren mehrfach kurz davor gewesen, uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, aber irgendwie hatten wir es geschafft. Hatten uns die Ängste und die Unsicherheiten genommen und wieder Vertrauen geschaffen, wo vorher Risse gewesen waren. Wir hatten eine gute Beziehung gehabt, vorher, und nun war sie immer noch gut, aber anders. Tiefer. Marten hatte recht gehabt: Es konnte nicht mehr wie vorher werden, aber es konnte weitergehen. Marten kannte meine beste und meine schlechteste Seite und mein Gewissen nun in- und auswendig, und auch ich hatte das Gefühl, ihn heute besser zu verstehen, als noch vor einigen Wochen.
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Heaven and Hell (Marten) | Gewinner Wattys 2020
FanfictionDas Hamburger Devils Angels Charter ist eines der härtesten der Welt: Gewaltdelikte, Drogenhandel, Zwangsprostitution. Doch das LKA kämpft gegen den Rockerclan an, und mit ihm Isabella, aufstrebende Hauptkomissarsanwärterin. Als eine Kollegin für ve...