6. Fightclub

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Advent, Advent, der Christbaum brennt!

Ich wünsche euch einen wuuunderbaren Start in die Vorweihnachtszeit, und deshalb gibt es jetzt auch mein bisherhiges Lieblingskapitel - zwar ohne Marten, but I love it!

Na, wer von euch könnte auch den Kampf mit zwei Kerlen aufnehmen?

<3

P.S.: Danke an die liebe @longislandicetea, die durch einen berechtigten Hinweis eine kleine Änderung des Settings bewirkt hat - Martens Motorradclub heißt jetzt anders, als das Original. Das wars, jetzt bitte weiterlesen ;-)

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„Unlock the dark destroyer that's buried within - My true vocation and now my unfortunate friend - You will discover a war you're unable to win - I'll have you know - That I've become – Indestructable"

Disturbed - Indestructable


„Parmesan...Spaghetti...ach, Butter!"

Murmelnd lief ich durch die Gänge des Aldis auf Sankt Pauli und hakte meinen Einkaufszettel ab. Das Schöne an Nachtschichten war ja, dass man tagsüber frei hatte und dann Erledigungen machen konnte, wenn nur wenige andere Menschen unterwegs waren. Und auf Sankt Pauli waren die Rentner und Großfamilien in der Minderheit, also konnte ich entspannt und ohne Kindergeschrei meinen Einkaufswagen durch die Gänge schieben.

„Gurke...Weintrauben...mhmm, Orangensaft?"

Ich hörte auf, mit mir selbst zu reden, weil ich mich eigenartig beobachtet fühlte, konnte aber niemand verdächtigen ausmachen. Mein siebter Sinn in dieser Hinsicht betrog mich nur selten, aber ich war durch diese ganze Isabella/Karena Geschichte momentan etwas übersensibel. Ich schob es darauf, und ging zur Kasse. Doch das Gefühl ließ auch auf dem Parkplatz nicht nach, wo ich meine Einkäufe in den kleinen Golf lud, den ich nun fuhr, und den Einkaufswagen zurückbrachte. Dabei entdeckte ich zum ersten Mal den dicken Mercedes, getönte Scheiben, silberglänzende Felgen. Kein besonderes Auto in diesem Viertel, wo sich jeder Kokser profilieren musste. Und trotzdem...

Das zweite Mal sah ich den Wagen auf dem Parkplatz meines neuen Fitnessstudios in Altona – das Kennzeichen verriet ihn. Auch diesmal war niemand zu sehen, doch das komische Bauchgefühl wurde stärker. Sicher war ich mir aber erst, als das Auto abends vor meinem Wohnblock hielt. Etwas stimmte hier nicht. Ich stand an meinem Küchenfenster und starrte auf den Wagen hinunter. Ich war gerade aus der Dusche gekommen, es war Montag, mein freier Tag, und eigentlich wollte ich mich jetzt auf mein Sofa kuscheln. Aber der Mercedes ging vor.

Ich öffnete Polas und gab das Kennzeichen ein. Die Datenbank der Polizei war verlässlich. Während das Ergebnis lud, griff ich mir einen Joghurt aus dem Kühlschrank. Fahrzeughalter...

Marten von Frieling, 12.03.1990

Fuck. Was wollte er? Hatte er einen Verdacht? Das war unmöglich. Nicht nach so kurzer Zeit. Wenn er aber auch nur den Hauch eines Verdachts hatte, dann...dann hätte ich ein richtiges Problem. Dann war nicht nur die ganze Operation in Gefahr, sondern vor allen Dingen ich. Nervös trommelte ich mit meinen Fingern auf der Tischplatte herum. Dann sprang ich auf.

Ich trug eine Leggins von Nike und nur ein dünnes Top, aber das musste reichen. Ich zog mir eine Trainingsjacke über, steckte mein Handy und ein Springmesser in die Jackentasche, schloss meine Wohnungstür auf und lief nach unten. Die Sonne schien noch, es war nicht viel los in meiner Straße. Ich sah einmal nach links und rechts, bevor ich die Straße überquerte und direkt vor der dunklen Scheibe des Mercedes stehen blieb. Die Hände in den Taschen vergraben bückte ich mich, um hineinsehen zu können. Als niemand reagierte, klopfte ich energisch gegen das Seitenfenster.

Heaven and Hell (Marten) | Gewinner Wattys 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt