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"In welche Richtung müssen wir eigentlich?"
"Na gradeaus. Immer weiter, bis wir endlich am Schneebiom sind."
"Da! Ich sehe Schnee! Aber da ist nochwas." Katis Stimme wurde zum Ende hin immer keiser und ihre Schritte langsamer.
Der Rest folgte ihr. Sie hatten es inzwischen aufgegeben, Kati einen Weg vorschreiben zu wollen und behielten sie nun einfach konstant im Blick, in der wagen Hoffnung, dies sei die sicherste Variante.
Takaishii beobachtete vorballem Fabo und Schmockyy eher misstrauisch und auch Alphastein war ihm, vor allem in Kombination mit Fabo, ebenfalls nicht wirklich geheuer. Gab es irgendwelche Pläne? Wollte Fabo wieder einmal alles ermorden, was er finden konnte, sobald sich eine günstige Gelegenheit bot?
"Da liegt eine Leiche", murmelte Kati leise, hatte dennoch die Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe.
Tatsächlich lag knapp vor Katis Füßen im kleinen Bergtal eine Leiche, der Talaishii selbst keinen Namen zuordnen konnte.
"Wer ist das?"

"Beeil dich! Da ins Tal!"
Gemeinsam sprangen sie nach unten und nur der Wassereimer verhinderte, dass sie noch mehr Wunden bekamen, als ihnen die Pfeile ihrer bereits Verfolger zugefügt hatten.
"Lauf! Links weg!", befahl er hektisch und der andere befolgte das sofort. Sie hatten so oder so keine Zeit zu diskutieren und Minimichecker war weiter vorn, also gab er auch die Route vor. Das ergab einfach viel mehr Sinn, als eine andere Taktik zu wählen.
Hinter sich hörten sie die Stimmen ihrer Feinde, die sich absprachen, wie sie sie am besten töten konnten.
Minimi fühlte sich wie ein Reh in einer Hetzjagt und es erinnerte ihn an Suro 1, wo er auch um sein Leben hatte rennen müssen und auf dem Weg in die Hölle alle seine Teamkameraden verloren hatte. Auch jetzt sah es für Augsi, der ihm hinterherhechtete, absolut nicht gut aus, denn dieser bekam deutlich mehr Pfeile ab, als Mini selbst und so langsam ging ihnen die Heilmöglichkeiten aus. Lange konnten sie diese Jagt nicht mehr mitmachen, sie brauchten unbedingt einen Einfall!
"Da! Rein ins Höhlensystem, dort können wir sie in die Irre führen!"
"Renn, Mini!", hörte er plötzlich Augsi rufen und drehte sich kurz um.
Zwei Gegner hatten Augsi beinahe eingeholt und ein dritter traf ihn mit einem Pfeil. Auch wenn Minimi es nicht wahrhaben wollte, wusste er, dass Augsi keine Chance mehr hatte und keine Hilfe in Sicht war.
Mini drehte sich wieder nach vorn und wagte es nicht, einen weiteren Blick zurückzuwerfen. Sekunden später sprintete er in die Höhle, immer noch mit den Gedanken bei Augsi, der nicht mehr antwortete. Sie hatten ihn also erwischt und wieder hatte Minimi einen Freund im Kampf verloren, wieder war Brian Teil der Jäger gewesen und schon wieder war es Minimichecker, der als Letzter seines Teams übrig war.
Er rannte in die Höhle und die Stimmen hinter ihm verrieten, dass er längst nicht aus der Gefahrenzone entkommen war. Nicht nur Brian, sondern auch Gomme und Germanletsplay erkannte Minimi an den Stimmen, wobei Manuel am deutlichsten zu hören war.
Mini verhielt sich komplett still und rannte einfach. Kein Wort verließ seine Lippen, er baute nichts ab und ließ alle Monster unbeachtet. Er durfte nicht auffallen, auf keinen Fall! Das würdr seinen sicheren Tod bedeuten. Aus diesen Höhlen, die er als Versteck nutzen wollte, gab es kein Entkommen, er wusste jedenfalls nichts über den Verlauf der Gänge. So war er nicht nur verfolgt von drei ganz gut ausgerüsteten Jägern, sondern auch gewissermaßen von den Höhlensystemen abhängig, da diese sein Überleben sichern oder verhindern würden, je nachdem, wie weitläufug sie sich durch den Boden zogen und wie verwinkelt sie verliefen.
Er bog ab, jedes mal, wenn er die Möglichkeit hatte, um irgendwie Verwirrung zu stiften. Er brauchte mehr Abstand!
Sein Weg führte ihn in eine größere Höhle, die sich in zwei Richtungen aufteilte. Er wählte den einzigen Weg, der aus verzierten Steinen bestand, in der Hoffnung, niemand würde ihm in einen Dungeon folgen, wenn das denn überhaupt einer war.
Der steinerne Gang mündete in einem dunklen Raum, in dessen Ecken Lavaflüsse aus der Decke herabregneten. Viel interessanter aber war das leise Geräusch eines Netherportals, das er nur allzu deutlich vernehmen konnte. Seine Rettung aus dieser Situation stand genau vor ihm, erneut würde die Hölle seinen Ausweg darstellen. Ohne weiter zu überlegen, betrat er das Portal in die Unterwelt und hoffte, dort allein zu sein. Er brauchte Zeit, um sich heilen zu können und wenn er dann schonmal da war, konnte er sich auch um Zaubertränke bemühen.

"Wer ist das?"
"Augsi", erwiderte Fabo, der nun ebenfalls die Leiche begutachtete. Wie lange war der Kampf hier wohl schon her? Er konnte sich nicht vorstellen, dass Augsi einfach so gestorben war, da musste schon jemand dahinterstecken. Fragte sich nur, wer Augsi einfach mal so tötete.
"Wir sollten ihn mal wenigstens beerdigen", schlug Kati vor und grub dann die Erde unter der Leich weg, sodass der Körper tiefer ins Erdreich sackte.
Schmockyy scheuchte Alphastein und Eiterbeule ein Stück weg, da kleine Kinder nicht unbedingt einen Toten sehen sollten. Er kam seiner Rolle als Großvater die gesamte Zeit über nach und war dazu übergegangen, Fabo als 'Jungspund' zu betiteln.

Takaishii beobachtete, wie ein Grabstein für Augsi errichtet wurde und Schmockyy ein wenig die Gegend absuchte. Wer wusste schon, ob sich ein gefährlicher Gegner in der Nähe aufhielt. Soweit er es mitbekommen hatte, hatte Augsi auch Kontakte zu den ganzen PVPlern, also war es unwahrscheinlich, dass einer von denen Augsi umgelegt hatte. Vielleicht lag die Leiche aber auch schon seit einigen Tagen hier und niemand hatte sie gefunden oder sie beachtet. Er wusste es nicht und er würde es vermutlich auch nie herausfinden, weshalb er sich abwandte und in der anderen Richtung ebenfalls ein wenig scoutete.

"Schmockyyy und Fabo sind Schwitzer, der Rest nur Beifang", murmelte Gomme und Brian nickte.
"Alpha ist nicht so unfähig, wie man denkt. Wir können die so jedenfalls nicht holen", erwiderte Manuel ebenso leise und die anderen mussten ihm zustimmen.
"Wir warten, bis die sich trennen. Und nebenbei suchen wir nach neuen Teammitgliedern. Es gitb sicher noch mehr, die die Schwitzer vernichten wollen", erklärte Gomme.
Gemeinsam bauten sie noch etwas mehr Abstand zu ihren neuen Zielen auf.
"Es ist so dumm gelaufen, dass uns Minimichecker entwicht ist, der kennst unsere Namen."
"Können wir nicht mehr ändern. Wir müssen jetzt so viele Schwitzer aus dem Weg räumen, wie möglich, bevor sie nach uns jagen", kam es nur von Brian.
"Nutzen wir die Nacht, um die noch ein wenig zu beachten!"

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