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Der zweite Sonnenaufgang nahte und Max hatte das Seeufer schon beinahe erreicht. In seinem Inventar befand sich nun genug Eisen für eine komplett neue Ausrüstung, die hoffentlich für den Nezher reichen würde. Hoffentlich gab es diese seltsamen Schlangen, deren Gift Rüstung und Schild zersetzte, nicht auch in der Hölle.

Als er am Ufer angekommen war, tauchte unweit von ihm ein weiterer Spieler auf. Am Skin erkannte er, dass es weder Gtime noch Rewi war.
"Fazon."
"Unge", erwiderte Max leicht grinsend und betrachtete den grünen Skin vor sich. Simon grinste ebenfalls. Im Gegensatz zu den meisten anderen machte er sich keinerlei Sorgen wegen Fazon. Immerhin hatten sie beide eigentlich einen Friedenspakt, der vor allem auf #Unfazbar beruhte. Er verließ sich völlig darauf, dass Max für ihn keine Gefahr darstellte.

Fazon derweil überlegte, was Unge wohl hier wollte. Nur Wasser auffüllen oder kannte vielleicht auch er den Standort des Portals?
"Worauf wartest du eigentlich? Du stehst hier so, als würdest du jemanden erwarten", begann Unge die Konversation.
"Ich warte auf Rewi und ich glaube der andere war Gamerstime", erwiderte Fazon.
"Wo sind die denn?", wollte Simon wissen und Fazon, der ebenfalls über eines von Bergmanns Schildern gestolpert war, erwiderte, dass er beide in Bergmanns Pension vermutete.
"Bergi hat eine Pension?", hinterfragte Simon neugierig. Sollte er dieses Projekt nutzen, um Rache an Herr Bergmann zu üben? Oder sollte er liebe ram Aufbau eienr eigenen Stadt arbeiten und es mehr in Richtung Craft Attack treiben? Wie auch immer. Er würde sich das ganze jedenfalls einmal ansehen.
"Ja, die ist irgendwo im Wald. Ah da sind Rewi und Gtime", er deutete auf die beiden, die gerade aus dem Wald kamen und Unge ein wenig verwirrt musterten.
"Hallo Simon?" Sebastian klang ehrlich verwundert und überrascht, aber inmerhin nicht feindselig. "Was machst du denn hier?"
"Nichts. Ich bin nur zufällig vorbeigekommen und hab Max getroffen", erwiderte Unge und Rewi nickte verstehend. Das klang plausibel. Wieso vermutete er überhaupt eine bestimmte Absicht hinter Unges Auftauchen am See und dessen Gespräch mit Fazon, von dem er kein Wort hatte verstehen können? Vielleicht weil er einfach misstrauisch war und dir Kombination aus Unge und Fazon ihm nicht sonderlich gefiel. Die beiden gaben eine gefährliche Mischung, die für ihn zum Problem werden könnte. Unges manipulatives Geschick schadete seinem Ansehennin beinahe jedem Projekt und wenn er Fazon als Kampfpartner hatte und Rewi ihn gleichsam als selbigen verlieren würde, verschob das die Kraftverhältnisse sofort enorm und ganz und gar nicht zu seinen Gunsten.
Aber wie konnte er das verhindern?

"Also Simon, wir müssen dann auch gleich los, wenn Stegi da ist", warf Rewi ein und Max drehte sich verwirrt zu Rewi. "Stegi?"
"Ja. Der war auch bei Bergmann und will uns… begleiten." Mit Absicht verschwieg Rewi das Ziel ihrer Reise, denn er wollte nicht riskieren, dass simon sich ihnen anschloss. Irgendwie hatte er keine Lust auf ein Team mit Unge.

Stegi verabschiedete sich von Herr Bergmann und sprintete dann in den Wald. Ein paar Monster folgten ihm, aber er konnte sie schnell abhängen und erreichte den See ohne Zwischenfälle.
Er hatte sich für diesen Weg entschieden, weil er die Informationen über Position des Netherportals und Festungen gut gebrauchen konnte. Außerdem wollte er Herr Bergmann ein paar Tränke vorbeibringen, als Dank, dass er dort hatte nächtigen dürfen und weil er Bergi einfach mochte.
"Hey", begrüßte er die anderen und warf nur einen kurzen Blick auf Unge, den er hier nicht erwartet hatte.
"Kommt Unge mit?", fragte er und auch Stegi erwähnte das Portal mit keiner Silbe. Was brachte es, seine Informationen, mit denen er handeln wollte, an andere weiterzugeben?
"Wohin wollt ihr denn überhaupt?", wandte sich Unge nun wieder an Rewi und dieser antwortete einige Sekunden nichts. Scheinbar überlegte er, ob sich eine Lüge lohnte und vielleicht zog er es auch in Erwägung, Simon auszuschalten. Stegi konnte beim besten Willen nicht sagen, was genau Rewi dachte, aber Gtime schien den Braten zu riechen und schritt ein. "Wir erkunden, nichts spannendes", wich er aus und zur Überraschung aller akzeptierte das Unge einfach.

"Okay, ich gehe mir mal Herr Bergmanns Pension ansehen", sagte Unge und verabschiedete sich damit.
Stegi haderte mit sich selbst. Sollte er umkehren? Musste man Bergi vor Unge schützen oder brachte Bergmann es allein fertig, auf seine Sicherheit zu achten? Wollte Unge ihn überhaupt töten?
Stegi entschied sich gegen einen Rückweg und folgte Rewi durch den Wald. Er führte sie zu einem kleinen See, unter dessen Oberfläche der schwache Schein des Portals in die Hölle zu erkennen war.

"Gehen wir", mrumelte Rewi und sprang ins Wasser, ehe er hinab tauchte und im Portal verschwand. Die anderen drei folgten ihm.
Sie befürchteten nicht wirklich, dass man sie erwartete, denn die meisten Spieler würden vermutlich noch gar kein Portal gefunden haben und niemand konnte wissen, wann jemand neues welches Portal betrat.
Drinnen sah es so aus, als wäre hier noch nie jemand gewesen. Das Portal stand auf einer kleinen Plattform aus Obsidian, auf der man nichts bauen konnte. Abseits davon führte ein Weg aus Netherracks auf eine tiefer liegende Ebene.

Sie liefen nach unten und Fazon tötete einen angreifenden Ghast.
"Da sind zwei von diesen komischen Metallhunden, die sonst nur bei Raids an den Dörfern auftauchen. Nur die sind rot." Gtime klang schon nicht mehr von der Idee überzeugt, den Nether überhaupt betreten zu haben. Alle vier begannen um ihr Leben zu sprinten, als sich die massigen Viecher umdrehten udn auf sie zurannten. "Da über die schmale Brücke. Dann schießen wir sie runter!", wies Fazon an.
Stegi rannte direkt neben ihm und lachte ab und an nervös. "Oh Shit Leute, die Dinger sind schneller als wir!", rief Stegi hektisch, was dazu führte, dass alle anderen in leichte Panik verfielen. Max drehte sich ab und an um und gab einen Pfeilschuss auf die Biester ab, allerdings bremste sie das kaum aus und es reichte auch bei Weitem nicht, um einen von ihnen zu ermorden.
"Baut die Brücke ab!", rief Rewi und Kevin zerschlug den Brückenboden sobald alle drüben waren. Die metallernen Monster blieben an der Klippe stehen und zum Bedauern ihrer menschlichen Feinde fielen sie nicht in die Lava, die tief unter ihnen brodelte.

"Gehen wir?", wollte Stegi wissen, der noch einige Male auf die roten Hunde geschossen und sie somit erlegt hatte. Da sie aber nichts hinterlassen hatten, verzichtete die Gruppe darauf, die Brücke zu erneuern.
Gemeinsam rannten sie hinter Rewi durch den Nether, der wie selbstverständlich die Führung übernommen hatte. "Sollten wir wirklich Rewi folgen?", warf Stegi ein, der beobachtete, wie Rewi nur durch pures Glück über einen Lavaspalt springen konnte.
"Er schafft das schon. Einfach genug Bastand halten, dmit keiner hinterher springt, wenn es ihn erwischt", erwiderte Max.
"Und blos nicht mir hinterher", ergänzte Stegi.

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