Etwas Zeit war bereits vergangen und Jo hatte sich entschieden, in die Stadt zurückzukehren und die Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Ihn trieben vor allem die Monster, denn davon wimmelte es fernab der Stadt in jeder Nacht und er war bei Gott kein geübter Kämpfer.
Ob man in der Stadt von seinen Tätigkeiten für Unge wusste und wer dort überhaupt auf ihn warten würde, war ihm nicht bekannt, aber das Risiko ging er bereitwillig ein. Wenn er dieser Tage starb, dann hatte wohl irgendjemand beschlossen, dass die Explosionen seine vorigen Taten nicht ausreichend wiedergutmachten und das musste er akzeptieren!Keinesfalls war die Stadt leer, es drangen vereinzelte Stimmen zu ihm durch. Alle klangen eher ruhig, nichts wies auf größere Konflikte oder gar Kämpfe hin und das beruhigte ihn etwas.
In seiner Mimik konnte man nichts erkennen, als er gespielt selbstbewusst durch die von ihm gesprengte Mauer die Stadt betrat und auch dann nicht, als sich alle Blicke auf ihn richteten und er Bergmann direkt ins Gesicht blickte."Jo! Du hast ja auch überlebt!" Wenigstens Trymacs freute sich über das Wiedersehen und er nickte ihm freundlich zu. Auch Spark grüßte ihn, zwar nur mit einem Kopfnicken und einem prüfenden Blick, aber damit konnte er besser umgehen, als mit dem Schweigen der anderen.
Stegi ließ ihn passieren, es attackierte ihn niemand und da ihn niemand aufhielt, konnten keineswegs alle seine Verbindung zu dem verstorbenen Unge kennen. Um der unangenehmen Situation zu entfliehen, wählte er den direkten Weg zu seinem Haus, welches mehr oder weniger noch stand. Dafür aber musste er dicht an Bergi vorbei und als dieser ihn direkt ansprach, vergaß er für einen Moment seine starre Miene aufrecht zu erhalten. Nur einen Sekundenbruchteil sah man den Schreck in seinem Ausdruck, wenngleich es durch den Helm schwer zu erkennen war, was er dachte.
Er blieb stehen, sah Herrn Bergmann fragend an.
"Ich wollte mich bedanken, ohne sie hätte ich die Stadt nicht lebend verlassen können, keiner von uns hätte das."
Überrascht runzelte er die Stirn, dann lächelte er zaghaft, brachte nur ein Nicken zu Stande und verschwand dann schleunigst in seine eigenen vier Wände.Er konnte sich nicht vorstellen, bei seinem Weg durch die Stadt an Unge vorbei von Bergmann übersehen worden zu sein und so war er dankbar, dass Bergmann seine Schuld als beglichen betrachtete und seine Vergangenheit mit keinem Sterbenswörtchen erwähnte. Viele andere hätten ihn ans Messer geliefert, die Wut über den Tod eines Freundes auf ihn als wehrloses aber berechtigtes Ziel übertragen und so wenigstens ein Stück weit Rache ausgeübt. Dass er genau das nicht getan hatte, rechnete er Bergi sehr hoch an.
Paluten und OSaft hatten es inzwischen geschafft, Manu aufzugabeln und liefen zu dritt umher. Patricks Gedanken glitten ab und an zu Maudado, dem Bericht zu erstatten eigentlich seine Pflicht war und jetzt, wo sich das Feld so sehr lichtete, wollte er auch lieber einem etwas größeren Gruppenverband beitreten. Vielleicht konnten sie sich Rewi anschließen, von dem er zwar nicht nur Gutes gehört hatte, dem er aber ein gewisses Vertrauen entgegenbrachte. Sie kämpften recht selten gegeneinander und meistens begegeneten sie sich als Freunde, darauf setzte er auch hier.
"Hast du eigentlich schonmal Rewi gesehen?", wollte er von OSaft, der nur den Kopf schüttelte. "Nein, nicht wirklich, wir sind ihm nicht begegnet."
"Wir? Mit wem hast du denn vorher geteamt?"
"Ich war eine ganze Weile bei Unge, aber ich weiß nichtmal, wo die jetzt sind und naja, so wichtig ist das auch nicht. Die sind sowieso ziemlich aggressiv."
"Du oder ihr beide könntet ja einfach mit zu Maudado kommen und euch uns anschließen", bot Patrick den anderen beiden an und sie beide stimmten dem sofort zu.
OSaft hatte sowieso keine Lust mehr, sich Unge nochmal anzuschließen, ohne Wintercracker wäre da sviel zu langweilig und die Begegnungen mit Saphirian hatte er auch verdrängt.
Manu stimmte vor allem deshalb zu, weil allein alles gefährlich war, er erinnerte sich gut an seine Flucht aus der Stadt. Noch immer wusste er nicht, wo sich Brian oder sinst wer noch aufhielt und wer ihm an jenem Abend hinterhergeeilt war, vermutlich um ihn zu töten. Eigentlich war es ihm auch egal, solange er demjenigen nicht gleich wieder über den Weg lief.Zinus erreichte die Stadt erst spät in der Nacht, allein, denn Caravas hatte die Wanderung durch die Dunkelheit nicht überlebt. Es war Zinus nicht gelungen, ihn vor den Monstern zu beschützen u d er hatte ihn auch nicht begraben können. Für die Flucht unter die Erde war ihnen nicht genug Zeit geblieben, also waren sie gerannt, doch Caravas war nicht schnell genug gewesen.
Als er in die Stadt kam, fand er eine durchaus merkwürdige Konstellation vor, aber das störte ihn nicht weiter. Viel wichtiger war es, dass die Monsterhorden hinter ihm nicht ohne weiteres in die Stadt kamen und er etwas sicherer war.
Nirgendwo sonst war es im Moment so sicher wie hier, also plante er hier eine Weile zu bleiben.Saphirian hatte seine Pläne soweit fertiggestellt und überlegte nun, wie er entweder OSaft oder Rewi auffinden und diesen weitere Anweisungen geben konnte. So langsam eilte es wirklich, denn er hatte für seinen Plan nicht unendlich viel Zeit. Genau genommen konnte er nicht richtig abschätzen, wie viel Zeit ihm noch blieb, aber seinen neuesten Entdeckungen nach waren es noch höchstens fünf Tage, wenn nicht weniger. Bis dahin mussten alle informiert und formiert sein, bereit seinen Plan durchzusetzen und Bergi den Gar auszumachen. Mehr wollte er ja gar nicht. Nur diesen einen Wunsch sollten die Götter ihm erfüllen!
"Wir müssen uns mit irgendwem zusammenschließen, der bisschen Schlagkraft mitbringt", schlug Nero vor, doch die anderen sahen ihn nur stumm an. Das war allen von ihnen bereits klar, es ging lediglich noch darum, dass sie keinen guten Kandidaten für ein solches Bündnis gefunden hatten und noch immer zu viert den Großteil ihrer Zeit unterhalb der Erdoberfläche verbrachten. Die Idee sollte ihnen besser schnell kommen, denn Rewi wurde immer ungeduldiger und nieman wollte die Bombe zum explodieren bringen.
Ihnen rannte die Zeit davon, es verstrich ein weiterer Tag, an dem sie nichts erreichten und keinen Schritt voran kamen. Rewi hasste diesen Schwebezustand zutiefst und würde einiges dafür geben, endlich wieder einen ordentlich Plan zu haben!
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Survivor-Einblicke
ФанфикEin neues Minecraft Projekt mit etlichen Teilnehmern startet. Die Besonderheit? Die Teilnehmer wissen nicht, wer außer ihnen noch dabei ist und dürfen sich nur über einen Voicechat unterhalten! Absprachen oder gemeinsame Aufnahmen sind nicht erlaubt...